Niederburg am Mittelrhein

Burg Niederburg

Die Trierer Erzbischöfe haben zu einem nicht näher bekannten Zeitpunkt bei ihren Kämpfen gegen die Stadt Oberwesel hier einen befestigten Platz errichtet, von dem aus sie den Angriff gegen die Stadt vortrieben. Erzbischof Kuno von Trier (1362 bis 1388) soll längere Zeit die Burg bewohnt haben, während er den Bau des Schlosses Thurmberg (heute Burg Maus über Wellmich) vornahm. Von der Niederburg aus fand auch der sogenannte Weseler Krieg 1390/91 durch den Trierer Erzbischof statt.

Der Rheinische Antiquarius berichtet 1859 von den Mauerresten der Burganlage in Niederburg. „Von der Burg ist außer einer mächtigen Mauer mit zwei Ecktürmen nichts mehr übrig; der nördliche Turm hat noch gleich der Mauer eine Höhe von 30 - 40 Fuß (10 -13 Meter), und der südliche ragt kaum noch über der Erde hervor. Damals wurde noch ein mächtiger großer Klotz aus Gusswerk (große und kleine Steine mit Mörtel vermischt), der im Burggraben lag und von dem niemand wusste, wo er gestanden und wozu er gedient hatte, zerschlagen, damit er als Material für den Wegebau verwendet werden sollte.“

Baubeschreibung:

Heute sind noch Reste der Burgmauer erhalten. Im Norden ist ein runder Eckturm mit einer Höhe bis zu 7 m, und einem Durchmesser von 9,5 m, die Wandstärke beträgt 3 m. An der Außenseite ist ein rechtwinklig ausgesparter, in der Mitte unterteilter Schacht. Im Süden ist ein weiterer Turm, weitgehend unter der Erde, erhalten, mit einem Sockel mit profiliertem Basaltgesims in etwa 3 m Höhe. Zwischen den beiden Türmen verläuft ein zweigeschossiges Mauerstück in Nord-Süd-Richtung, an dem der Aufriss des Burghauses noch erkennbar ist: Über drei Bögen (etwa 3,5 m Spannweite) drei Nischen mit je einem kleinen Rechteckfenster In der Vergangenheit wurde bedauerlicherweise bei verschiedenen Baumaßnahmen Teile der Burgmauer abgebrochen.

Quelle: Gemeinde Niederburg (Reinhold Rüdesheim); Tillmann, Curt: Lexikon der deutschen Burgen und Schlösser. 2 Bde. Stuttgart 1958-59; redakt. Bearb. S.G.