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Metrologie

Lehre von den Maßen und Einheiten.

 

Metrologie (Lehre von den Maßen und Einheiten), Realienkunde (Lehre von Sachkultur und Alltagsleben im Mittelalter) sowie Architektur sind eigentlich keine Hilfswissenschaften im engeren Sinn.

Und doch sind gerade Fragen aus diesen Bereichen mit die spannendsten: Wie lange war ein "Rheinischer Fuß"? Lassen sich geschichtliche Informationen aus mittelalterlichen Rezepten gewinnen? Welche Schlüsse lassen sich aus der Form des Daches des Wormser Dom herleiten?

Die Metrologie ist die Lehre von den Maßen und Gewichten. Man unterscheidet zwischen der theoretischen, technischen, gesetzlichen und historischen Metrologie. Die theoretische Metrologie befasst sich vorwiegend mit den Maßeinheiten, dem Maßsystem und deren theoretischen Zusammenhängen. Die historische Metrologie behandelt die Geschichte des Messens.

Ziel der Realienkunde ist die Erforschung der Vielfalt menschlicher Lebensgestaltung, ausgehend von der materiellen Kultur. Da die materielle Kultur Medium gesellschaftlicher Kommunikation ist, versteht man unter „Realien“ Dinge ebenso wie Ideen, deren Kontext (Handlungen, Vorstellungen, Bewertungen) Lebenswirklichkeiten herstellt. Daher ist Realienkunde nicht vorrangig Sachforschung, sondern Kulturforschung. Das Spektrum „realienkundlicher“ Quellen ist dabei unbegrenzt. Hierzu gehören Sachzeugnisse, Inhalte von Bildern und Texten. Realienkunde arbeitet interdisziplinär. Sie steht in direktem Zusammenhang zur Alltagsgeschichte, Ethnologie, Mentalitätsgeschichte, historischen Anthropologie und anderen Disziplinen der Kulturgeschichte.

(Redakt. Bearb. S.G.)

 

 

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