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Philipp Karl von Eltz-Kempenich

Mainzer Erzbischof mit einer Amtszeit 1732-1743.

Das Mainzer Domkapitels wählte nach der Herrschaft des wittelsbachischen Fürstensohnes nach altem Brauch den neuen Erzbischof wieder aus seiner Mitte, den aus einer reichsritterschaftlichen Familie stammenden 68jährigen Domkantor Philipp Karl von Eltz-Kempenich. Philipp Karl war ein frommer Priester, der über eine lange und vielseitige Verwaltungserfahrung verfügte. Von ihm war zu erwarten, dass er auf einen absolutistischen Herrschaftsstil verzichtet und nach alter Tradition das Domkapitel an der Regierung mitbeteiligt. So musste er vor allem versprechen, keine neuen Ämter ohne Zustimmung der Domherren einzurichten. Der neue Kurfürst musste sofort nach Regierungsantritt sein politisches Können unter Beweis stellen; denn im polnischen Thronfolgekrieg (1733-1735) griffen auch Frankreich und Österreich ein.
Sofort bereitete Frankreich einen Angriff auf das deutsche Bollwerk am Rhein vor. Der Kurfürst konnte Kaiser und Reich zu einer Entlastung von Mainz bewegen. Eine Reichsarmee unter der Führung von Prinz Eugen verhinderte den Angriff der Franzosen. Die unter Lothar Franz begonnenen Fortifikationen wurden nun fertiggestellt. Am Rhein entstand das Neue Zeughaus. Im Jahr 1740 brachen abermals zwei Kriege aus: der Österreichische Erbfolgekrieg (bis 1748) und der Erste Schlesische Krieg (bis 1742). Bei der Kaiserwahl stellte der Kurmainzer seine habsburgische Gesinnung zurück und votierte für den von Frankreich unterstützten bayerischen Kurfürsten, der auch als Kaiser Karl VII. 1742 gewählt wurde. Damit wollte er Land und Leute vor einer Verheerung durch bayerische und französische Truppen bewahren. Er wurde im Dom zu Mainz begraben.