Hunsrück

Simmern, Bastion am Römerberg

Mit der Zerstörung der Stadt Simmern im Mai und September des Jahres 1689 fiel auch die Bastion Römerberg. Auf dem Stich von Merian ist der Eckturm der ehemaligen Stadtbefestigung mit einer runden Turmhaube und fensterähnlichen Öffnung in der Turmunterseite abgebildet. Die alte Bastion war über ein Angstloch (Kuppelabschluss mit Öffnung) in der Decke erschlossen, was auf eine frühere Nutzung als Gefängnis schließen lässt. Der Durchmesser des Kellerraums beträgt 4,40 Meter, die Stärke der Außenmauer 1,80 Meter, die Tiefe bis zum Fels 8,75 Meter. Der obere Turmteil diente wohl als Wachstube. Reststücke des Eingangsportals wurden gefunden. Infolge der Zerstörung stürzten Teile der Haube ins Turminnere.
Im März 2003 brach ein Stück der Bastionsmauer über der Mühlengasse aus. Daraufhin erfolgte die Sanierung und eine archäologische Begutachtung. Die Analyse zeigte, dass der Hohlraum in der Bastion vor allem seit dem 19. Jahrhundert mit verschiedenem Material aufgefüllt worden war (Keramik, auch Tiere und Schutt). Der Mauerbruch wurde durch angestautes Wasser verursacht, das nicht mehr abfließen konnte und den Innendruck erhöhte.
Die Sanierung der Bastion erfolgte zwischen 2005 und 2006 im Rahmen des Stadtsanierungsprogramms in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege und dem Architekturbüro König aus Kastellaun.

Quelle: Hunsrücker Heimatblätter