Dill im Hunsrück

Speichertrempel und Lüftungsfenster

 

Im Hunsrückort Dill finden sich interessante Belege für Gebäude mit einer Trempelwand (Kniestock). Es handelt sich um das 1911 erbaute Haus Schell IX und das Haus Herber/Schick, erbaut 1900.

Diese Bauweise ermöglichte eine verbesserte Ausnutzung des Schüttbodens auf dem Speicher, denn dort wurde Getreide gelagert.

Ein weiterer Vorteil dieser Bauweise lag darin, dass man zusätzliche Lüftungs- und Belichtungsfenster für den Speicher einbauen konnte. Nicht selten kam das Getreide mit zu hoher Feuchtigkeit auf die Speicher und musste dann dort zum Trocknen umgeschaufelt werden. Gerade in diesem Zusammenhang waren die Lüftungen von Vorteil.

Ovale Fenster werden Ochsenaugen genannt. Es ist davon auszugehn, dass diese Bautechnik nur von wenigen Zimmerleuten beherrscht wurde und nur in diesem Zusammenhang Verbreitung fand.

Weitere Beispiele für diese Architektur, jedoch als Viereckfenster, finden sich in Woppenroth und Lautzenhausen.

 

Literaturhinweis:

Rolf Karbach: Speichertrempel mit Lüftungsfenstern – ein schöner und sinnvoller Bauteil Hunsrücker Bauernhäuser. In Hunsrücker Heimatblätter 55, 1982, S. 180-181.