Klosterkumbd im Hunsrück

Frühneuzeitliche Münzfunde

Klosterkumbd, Rhein-Hunsrück-Kreis

Zu besichtigen: Der Münzfund befindet sich im Hunsrückmuseum in Simmern

Bei Bauarbeiten in einer Feldscheune am Ortsrand von Klosterkumbd wurde im Jahr 1981 ein Steinzeuggefäß mit 447 Münzen gefunden.

Der Fund umfasst Talermünzen aus den Spanischen Niederlanden und dem Hochstift Lüttich. Aus Frankreich stammen ganze und halbe Ecus und die nach 1658 im Südwesten des Reiches aufkommenden Gulden zu 60 Kreuzer.

Aus dem osmanischen Reich stammt das einzige Goldstück, ein Dukat, der in Ostanatolien unter Sultan Murad III. geprägt worden war. Mit seinem Gewicht ähnelte der Dukat der Reichsmünzordnung, ihr Umlauf im Reichsgebiet ist aus diesem Grunde nichts Außergewöhnliches. Unter dem Kleingeld fanden sich fasst ausschließlich so genannten Petermännchen, kurtrierische Prägungen, von den Zeitgenossen nach der Petrusdarstellung im Münzbild genannt. Zwei der Petermännchen bilden als späteste Prägungen die Schlussmünzen. Der Schatz wurde um das Jahr 1683 oder später verborgen.

Ursache für das Verbergen des Schatzes muss nicht unbedingt drohende Gefahr gewesen sein. Bargeldbestände wurden zu allen Zeiten vergraben. Denkbar wäre aber auch eine Verbergung der Münzen während der Unruhen im Zuge der Reunionspolitik Frankreichs ab 1679/80 die weite Gebiete links des Rheines erfasste.

Klosterkumbd gehörte zum Fürstentum Simmern das nach dem Tod des letzten Pfalzgrafen Ludwig Heinrich 1674 an Kurpfalz gefallen war. Der Ortsname erinnert an ein Ende des 12. Jahrhunderts gestiftetes und im 16. Jahrhundert aufgehobenes Zisterzienserinnenkloster, dessen Gebäude weitgehend verschwunden sind.

Die Kaufkraft des Bargeldbestandes ist bisher nicht zu bewerten, da die Preisverhältnisse regional sehr unterschiedlich waren und stark schwankten.

 

M. Thoma

 

Literatur:

K. Schneider, Ein frühneuzeitlicher Münzfund aus Klosterkumbd (Rhein-Hunsrück-Kreis). Berichte zur Archäologie an Mittelrhein und Mosel 3, 1992, 351-370.