Schönborn im Hunsrück

Grabhügelgruppen, Großgrabhügel

Schönborn, Rhein-Hunsrück-Kreis

Zu besichtigen: Grabhügelgruppen, Großgrabhügel

Anfahrt:

Grabhügelgruppe 1 Johannishübel (R.2605391, H.5537102): Von Schönborn auf der K58 in Richtung B50 Simmern/Hahn. Vor der B50 links abbiegen und parallel auf einem Landwirtschaftsweg bis zur Brücke über die B50 fahren an der Brücke vorbei, unmittelbar nach der Brücke der Hügel nahe der B50..

 

Grabhügelgruppe 2 (R.2606941, H.5536967): Auf der K58 in Schönborn in Richtung B50 an der Kirche rechts abbiegen (Osten) dem geteerten Landwirtschaftsweg zu Fuß etwa 700 m weit folgen, immer an Waldrand bleiben und den geteerten Weg verlassen. Nach etwa 250 m beschreibt der Weg am Waldrand einen Knick, hier den Weg in den Wald wählen, etwa 80 m weit gehen, der Grabhügel liegt rechts des Weges, bevor der Weg links abknickt.

 

Beschreibung:

Grabhügel 1 unmittelbar südlich der B50 liegt der Johannishübel ein Großgrabhügel von ca. 40 m Durchmesser und noch 2 m Höhe. Aus der Hügelanschüttung des Johannishübels wurden bisher keine Funde geborgen. Der Hügel gehörte zu einer kleinen Grabhügelgruppe von 4 Hügeln, die mittlerweile verschliffen oder beim Bau der Brücke über die B50 zerstört worden sind. Einer der Hügel wurde mit dem Bagger abgetragen, ein Brandgrab ohne Beigaben war zu beobachten, vermutlich wurden weitere Gräber und Beigaben nicht erkannt. Die Hügelgräbergruppe liegt an der römischen Straße, die von Kirchberg nach Ohlweiler führte. Die römische Straße geht vermutlich auf eine vorrömische Wegetrasse zurück.

Eine weitere Grabhügelgruppe (Grabhügelgruppe 2) befindet sich am Ostabhang einer Geländeerhebung über dem Simmerbachtal. Sie liegt unweit der römischen Siedlungsstelle bei Ohlweiler. Zur Grabhügelgruppe zählen sieben Hügel mit einem Durchmesser von 9-17 m. Die Hügel sind durch ihre Höhe von 1,1-1,6 m im Fichtenwald gut erkennbar. Ausgrabungen haben bisher keine stattgefunden, die Zeitstellung der Hügelgräber bleibt ungeklärt.

Eine dritte Gruppe mit 8 Hügeln befindet sich südlich des Ellerbachgrundes zu beiden Seiten des Waldweges von Ohlweiler nach Schönborn, etwa 200 m nordwestlich der Grabhügelgruppe 2. Einer der Hügel weist eine Umwallung auf, ein Indiz für die römische Zeitstellung der bisher noch nicht untersuchten Grabhügel.

Von der dritten Grabhügelgruppe setzt sich ein Großgrabhügel im südöstlichen Teil des Batzenbusches ab. Der 1,7 m hohe Hügel weist einen Durchmesser von 30 m auf und ist durch Fuchsbauten stark gestört. Einige Scherbenfunde aus der Hügelanschüttung könnten die vorrömische Zeitstellung des Hügels andeuten.


M. Thoma


Literatur:

W. Wagner, Hunsrückmuseum Simmern. Mit Inventar der vor- und frühgeschichtlichen Sammlung. Schriftenreihe des Hunsrückmuseums in Simmern/Hunsrück 7 (Simmern 1993) 408-413.