Spesenroth im Hunsrück

Großgrabhügel

Spesenroth, Rhein-Hunsrück-Kreis

Zu besichtigen: Großgrabhügel

Anfahrt: Von Kastellaun auf der B327 in Richtung Mohrbach. In Kastellaun auf die L108 in Richtung Hasselbach. Nach dem Ortseingang in Hasselbach erste Straße links K27 in Richtung Spesenroth durch den Ort fahren, nach dem Ort die erste Teerstraße rechts, von hier aus ca. 800 m dem Weg folgen, der Grabhügel liegt rechts des Weges.

 

Die Überreste eines Großgrabhügels befinden sich im Wald südöstlich von Spesenroth. Schon Ende der 80iger Jahre des 19. Jahrhunderts war dieser Hügel ausgegraben worden. Durch unsachgemäße Arbeiten haben sich Form und Maße des Hügels stark verändert. Die Spuren der Ausgrabungen erstrecken sich über 50 m.

Die Spuren zeigen deutlich, der Grabhügel war in West-Ostrichtung durchschnitten worden. So lässt sich heute der 2 m breite Grabungsschnitt bis in die Hügelmitte begehen. Hier befindet sich eine Grube von 8 m Durchmesser und 3,5 m Tiefe. Ursprünglich hatte sich an dieser Stelle die Grabkammer befunden. Es existieren weder Pläne noch Berichte zu den damaligen Grabungsergebnissen, auch über das Fundgut nichts bekannt.

Vergleiche mit dem Gräberfeld von Bell „Fuchshohl“ könnten einen Anhaltspunkt auf die Grabausstattung geben. In einer hölzernen Grabkammer befand sich die Bestattung eines Angehörigen der Führungsschicht des 7.-6. Jahrhunderts v. Chr. mit Waffen, Schmuck, Gefäßen, vielleicht auch einem vierrädrigen Wagen.

Im Verlauf der Ausgrabungen, die sich auch nach Norden fortsetzten, ein 4 m breiter und 1,8 m tiefer Graben führt in diese Richtung, wurde um den Hügel ein Erdwall aufgeschüttet. Trotz der Veränderungen, ist im Goldhügel noch immer ein mindestens 3,5 m hoher und etwa 25 m breiter Großgrabhügel der Hunsrück-Eifel-Kultur zu erkennen.

Schon der Name Goldhügel weist auf Erzählungen hin, die sich um den Grabhügel rankten. Sicherlich waren die Sagen ausschlaggebend für die Grabung des 19. Jahrhunderts. Von der Hoffnung, Gold zu bergen war auch Ausgrabung des Wagengrabes von Dörth während des 19. Jahrhunderts beflügelt gewesen.


M. Thoma


Literatur:

W. Wagner, Hunsrückmuseum Simmern. Mit Inventar der vor- und frühgeschichtlichen Sammlung. Schriftenreihe des Hunsrückmuseums in Simmern/Hunsrück 7 (Simmern 1993) 158-159.