Mannweiler-Cölln in der Pfalz

Mannweiler-Cölln

Im Mittelalter

Mannweiler und Cölln waren zwei eigenständige Gemeinden, bis sie im Zuge ihrer Zuteilung zum Donnersbergkreis zu einer Gemeinde verbunden wurden.
Sowohl Mannweiler als auch Cölln waren –wie die meisten Dörfer im Alsenztal- Gründungen der Franken, die seit dem 7. Jahrhundert die Nordpfalz besiedelten. In Cölln weist ein einzelner archäologischer Fund aus der Epoche der jüngeren Eisenzeit (450 v. Chr. – Ende 1. Jh. v. Chr.) auf frühgeschichtliche Bewohner hin, weitere Siedlungsspuren gibt es nicht. Beide Dörfer waren Teil der Grafschaft Nahegau, bis sich das Territorium Ende des 11. Jahrhunderts auflöste.

Die Geschichte Mannweilers ist eng mit der Burg Randeck und dem nach ihr benannten Rittergeschlecht verbunden, die nahe dem Dorf auf einem Bergvorsprung gelegen war. Die Burg wurde vermutlich Ende des 12. Jahrhunderts erbaut, erstmals nannte sich 1202 ein Henricus de Randeke nach der Burg. Der Burgplatz war ursprünglich Eigengut, das an seinem Fuß gelegene Mannweiler gehörte vermutlich von Beginn an zur Burgausstattung. Das Dorf selbst wird erstmals im Jahr 1238 als „Manewilere“ erwähnt, der Name „Weiler des Mano“ deutet auf einen damaligen, wohl bedeutenden Einwohner hin. Seit 1332 ist in Mannweiler der Weinbau verbürgt, 1348 wird erstmals eine Burgkapelle erwähnt, die auch von den Dorfbewohnern genutzt wurde. Im 14. Jahrhundert wurde das Land, auf dem Burg Randeck und Mannweiler gebaut waren zum Reichslehen, es gibt mehrere urkundlich verbürgte Belehnungen an die Ritter von Randeck, erstmals durch König Ruprecht I.

Cölln gehörte nach der Auflösung des Nahegaus zum Reichslehen Stolzenberger Tal, welches in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts an die Raugrafen fiel. Diese verkauften und verpfändeten das Reichslehen stückweise an verschiedene Adelshäuser, so dass auch Cölln mehrmals den Besitzer wechselte, unter ihnen die Leininger Grafen und Antilmann von Graesewege. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Cölln in dieser Zeit als „Colen“ in einer Burgfriedensbeschreibung von 1336. Im Jahr 1352 wird erstmals Weinbau im Ort erwähnt. Im 15. Jahrhundert wechselte die Gemeinde wieder mehrmals die Besitzer, unter anderem zu den Grafen von Veldenz, den Grafen von Dhaun-Oberstein und den Herzögen von Pfalz-Zweibrücken. 1515 gehörte schließlich ein Drittel der Gemeinde zur Herrschaft Falkenstein unter der Herrschaft der Herren von Dhaun-Falkenstein und zwei Drittel zum Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. 1544 wurde das lutherische und 1576 das calvinistische Bekenntnis eingeführt.

Auch Mannweiler wurde zeitweise unter verschiedenen Herren aufgeteilt. Ein Teil der Gemeinde Anfang des 15. Jahrhunderts an die Herren von Flersheim, die seit 1519 auch als Gerichtsherren im Dorf verzeichnet waren. Im Jahr 1514 erwarb die Kurpfalz den restlichen Anteil der Randecker Ritter an Mannweiler und richtete ein Jahr später eine Schultheißerei im Dorf ein. 1521 starben die Ritter von Randecker aus, 1655 erleiden die Flersheimer das gleiche Schicksal. Ihr Anteil an der Gemeinde ging an die Freiherren von Reigersberg.

Frühe Neuzeit bis zum 20. Jahrhundert

Beide Dörfer überstanden den Dreißigjährigen Krieg, auch die Burg Randeck blieb unbeschädigt. Das benachbarte Dorf Menzweiler wird jedoch von spanischen Truppen zerstört und wird zur Wüstung. Die Kirche blieb bestehen und wurde anschließend von den Cöllnern verwendet. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde die Burg Randeck 1690 von ranzösischen Truppen eingenommen und zerstört, anschließend aber einige Gebäude wieder bewohnbar gemacht.

Während der Koalitionskriege 1792 wurden die gesamte linksrheinische Pfalz von Frankreich besetzt und im Frieden von Campo Formio 1797 offiziell annektiert. Beide Dörfer wurden ein Jahr später dem Kanton Obermoschel zugeteilt. Nach der Vertreibung der französischen Besatzung kam die Pfalz 1814 für zwei Jahre unter österreichisch-bayrische Verwaltung, bis das Gebiet endgültig dem bayrischen Königreich zugeteilt wurde. Beide Dörfer verzeichneten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen Bevölkerungsanstieg, in Mannweiler von 153 Personen im Jahr 1802 auf 237 Personen im Jahr 1835, Cölln in der gleichen Zeitspanne von 82 auf 116 Personen. Seit 1871 durchquert die Alsenzbahn beide Dörfer. Ende des 19. Jahrhunderts erfuhr Mannweiler eine kurze wirtschaftliche Blüte dank seiner fünf Sandsteinbrüche, die ihre Produkte nach Alsenz lieferten, wo zu dieser Zeit die Sandsteinindustrie florierte. Im Jahr 1946 wurden beide Dörfer Teil des neugegründeten Bundeslandes Rheinland-Pfalz. 1969 wurden beide Gemeinden zu einer vereinigt und dem neu geschaffenen Donnersbergkreis zugeordnet.

Nachweise

Verfasser: Juliane Märker

Verwendete Literatur:

  • Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 15: Donnersbergkreis. Bearb. v. Dieter Krienke. Worms 1998.
  • Keddigkeit, Jürgen (Hrsg.): Pfälzisches Burgenlexikon. Band 4,1: O-Sp. Kaisersleautern 2007.

Erstellt am: 04.12.2013