Ommersheim im Saarland

Das Denkmal in Ommersheim

Das Denkmal für die Gefallenen der Weltkriege in Ommersheim. [Bild: Steffen Jung]

Vor der Ommersheimer Pfarrkirche in unmittelbarer Nähe des Friedhofs befinden sich zwei Erinnerungsorte für die Gefallenen beider Weltkriege.

Neben dem Soldatenfriedhof für die Verstorbenen des Zweiten Weltkriegs, erinnert ein 240 cm hohes und 120 cm breites Quader-förmiges Denkmal an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs.

Auf der Vorderseite des Steinquaders erblickt der Betrachter ein Muschelkalkrelief, das die Muttergottes mit breit geöffneten Armen zeigt. Sie scheint zu schweben und mit geneigtem Kopf auf einen ihr zu Füßen liegenden Soldaten zu schauen. Dieser trägt einen Helm und neigt den Kopf zu ihr empor. In der oberen Bildhälfte zu beiden Seiten ihres Kopfes sind die Jahreszahlen 1914 und 1918 zu lesen.

Das Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs in Ommersheim.[Bild: Verein für Landeskunde Saarland e.V.]

Auf den Seitenwänden des Denkmals wurde unter dem Eisernen Kreuz jeweils eine Granitplatte mit den Namen der gefallenen Gemeindemitglieder angebracht. Außerdem befinden sich zu beiden Seiten des Denkmals zwei von ortsansässigen Steinhauern angefertigte Sandsteinkugeln.

Erste Überlegung zum Bau eines Denkmals fanden einem Artikel der Saarbrücker Zeitung zufolge bereits zu Beginn der 1920er Jahre statt, konnten aber zunächst „wegen Platzschwierigkeiten“ nicht verwirklicht werden. Erst eine von den ortansässigen Vereinen initiierte Verlosung erbrachte die erforderlichen 3000 Mark für den Bau, der von Karl Riemann ausgeführt wurde.

Riemann wurde in Kiel geboren, hatte seine Ausbildung zum Bildhauer an der Großherzoglich Sächsischen Hochschule für Bildende Kunst in Weimar absolviert und war anschließend an der Ausgestaltung zahlreicher Sakralbauten vorwiegend in der Region des heutigen Saarlandes tätig gewesen. Sein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs in Ommersheim konnte 1931 eingeweiht werden. Nach seinem Tod 1945 wurde er auf dem Ehrenfriedhof in Blieskastel beerdigt. Dort hatte er einige Skulpturen für das Franziskanerkloster angefertigt.

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Verfasser: Katharina Thielen

erstellt am: 28.06.2017

Quellen:

  • Breyer, Benno: Das Kriegerdenkmal für die Gefallenen 1914/1918 in Ommersheim. Beitrag zum Wirken des Blieskasteler Bildhauers Karl Johann Erich Riemann. In: Saarpfalz 1 (2007), S. 47-50.
  • Ein Kriegerdenkmal für Ommersheim. In: Saarbrücker Zeitung Nr. 13 14.1.1928.