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Matthias von Buchegg

Mainzer Erzbischof mit einer Amtszeit 1321-1328, erstmals erw. 1303 in Murbach (Elsass), gest. 10.9.1328.

Matthias stammte aus einem Westschweizer Grafengeschlecht. Er war der jüngste Sohn des Landgrafen Heinrich von Burgund, und der Adelheid von Strassberg. Bruder des Berthold und des Hugo. 1303-05 kämpfte Matthias erfolglos als Kustos von Murbach um die Abtwürde. 1312-22 wurde der Propst in Luzern, residierte dort aber nur zeitweise.
Nach dem Tod Erzbischof Peters hatte das Domkapitel im August 1320 den Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg gewählt, der sogleich die Aufgaben eines Administrators wahrnahm. Doch Papst Johannes XXII. entschied sich im folgenden Jahr für Matthias von Buchegg als habsburgischen kandidaten. Dieser betrieb in den Auseinandersetzungen des Papstes mit König Ludwig dem Bayern dennoch eine eher zurückhaltende Politik. Der 1323 geweihte Kurfürst und Reichskanzler Matthias unterstützte die Kurie und den habsburgischen König Friedrich den Schönen gegen Ludwig den Bayern finanziell sowie 1322 mit einem Landfriedensbündnis, anerkannte 1323 aber Ludwig. Dagegen nahm er in der Territorialpolitik den Kampf mit Hessen wieder auf und musste 1328 in einer Schlacht bei Wetzlar eine empfindliche Niederlage hinnehmen.
Matthias starb am 9./10.9.1328 in Miltenberg (Bayern) und liegt im Mainzer Dom begraben.