Damscheid am Mittelrhein

Aldegundis-Kapelle

Die Wüstung liegt 4 km westlich von Damscheid. Die St. Aldegundiskirche lag im Oberweseler Stadtwald. Im Jahr 1171 wird ein St. Adelgund (apud sanctam Aldegundem domum) erstmals erwähnt. Damals erneuerte Kaiser Friedrich I. die Besitzbestätigung seines Vorgängers Konrads III. für das Kloster Springiersbach: darin werden auch. Weinberge bei St. Adldegund aufgezählt. 1477 wird eine Wiese bei St. Algunde genannt.

Die Wallfahrtskirche und Einsiedelei sowie der Marktplatz Aldegundis (Der Kram- und Viehmarkt wird erstmals in der Oberweseler Ratsordnung von 1767 erwähnt, er dürfte jedoch viel älter sein) gehörten zum Kirchspiel Damscheid bzw. Oberwesel-St. Martin. Seit 1699 war mit der Kirche eine Eremitage verbunden, 1724 war die Einsiedelei nicht besetzt, obwohl immer zwei Eremiten anwesend sein sollten; 1754 wird der Eremit Franz Conrad erwähnt, 1784 waren zwei Brüder anwesend. Bis 1794 wohnte dort Paulus Ternes (gest. 1797), dann wurden Klause und Kapelle zerstört. Die Reste der Kapelle wurden 1802 niedergelegt. Die Kapelle des Kalvarienbergs wurde Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet; dennoch fanden schon 1728 Prozessionen dorthin statt.

Ein Förderkreis um den Polizeipräsident Malmen errichtete 1975 eine neue, kleine Kapelle. Seither wird alljährlich im Zusammenhang mit dem Aldegundismarkt auf dem alten Marktplatz inmitten des Waldes zur Erinnerung an die Wallfahrtsstätte ein Gottesdienst gefeiert.

Quelle: Rettinger, Historisches Ortslexikon (s. rechte Spalte); Homepage der Verbandsgemeinde; redakt. Bearb. S.G.