Kaub am Mittelrhein

Kulturdenkmäler in Kaub

Altes Rathaus

Unmittelbar vor der romanischen Stadtmauer steht rückseitig ein polygonaler Treppenturm von 1511 mit barocker Haubenlaterne. Das Gebäude wurde zwischen 1655-63 nach dem großejn Brand mit einem Fachwerkobergeschoss errichtet. Der Anbau vor dem Treppenturm stammt aus dem Jahr 1869.

Amtskellerei

Das Haus der ehemaligen kurpfälzischen Amtskellerei wurde 1722 von Zimmermeister Balthasar Gilles aus Kaub errichtet. Das verputzte Fachwerkhaus steht in der Front der spätgotischen Stadtmauer. Die beiden Obergeschosse trugen rückseitig ursprünglich offene Galerien. Das schlichte Hofgebäude von 1610/1611 ist zweistöckig und 1971 erfolgten größere An- und Umbauten, da das Gebäude für Hotel- und Restaurationszwecke umfunktioniert wurde.

Blücher-Denkmal

Das Denkmal wurde von dem Berliner Bildhauer Prof. Friedrich Schaper entworfen, von der Metallgießerei Walter Gladenbeck in Friedrichshagen gegossen und am 18. Juni 1894 feierlich enthüllt. Die Statue ist vier Meter hoch und ruht auf einem gleich hohen Granitsockel. Die Statue erinnert an Marschall Blücher, dessen Truppen in der Neujahrsnacht 1813/1814 bei Burg Pfalzgrafenstein den winterlichen Rhein überquerten.

Blüchermuseum

Der elegante, großformatige Barockbau wurde 1780 in einer sehr engen Häuserreihe als Gasthaus ("Zur Stadt Mannheim") für Johann Külp erbaut, vermutlich nach Entwurf des kurpfälzischen Hofbaumeisters F.W. Rabaliatti aus Mannheim.

Burg Gutenfels

Gutenfels wurde als Burg Kaub (Cuba) spätestens in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts vermutlich von den Reichsministerialen von Bolanden (-Falkenstein) gegründet. Deren Stammburg war Falkenstein am Donnersberg, das Geschlecht war allerdings später auch im Taunus und der Wetterau begütert (Burg Falkenstein bei Königstein/Ts.).

Marktbrunnen

Der Brunnen wurde 1828 errichtet, nachdem der bis dahin offene Blücherbach unter Herzog Wilhelm von Nassau überwölbt wurde. Der Brunnen trägt einen Stock mit vier wasserspeienden Masken und bekrönenden liegenden Löwen mit sich.

Pegelturm

In dem 1905 erbauten etwa 18 m hohen Turm ist der Kauber Rheinpegel untergebracht. Er zeigt den Schifffahrtstreibenden den jeweiligen Wasserstand des Rheins an. Er ist für die Schifffahrt von besonderer Bedeutung, denn nach seinem Stand richtet sich die Abladetiefe der Schiffe wegen der besonderen Fahrwasserverhältnisse bei Kaub (Höchsten 90 cm über angezeigtem Wasserstand = Abladetiefe).

Pfalzgrafenstein

Der Pfalz bei Kaub, zuweilen fälschlich Rheinpfalz oder Pfalzburg genannt, heißt eigentlich Pfalzgrafenstein. Die Inselburg auf der Felsklippe Weisenau konnte, da Burg Gutenfels viel zu weit vom Ufer entfernt lag, viel besser als Zollturm in der Strommitte dienen.

Schule/ehem. Rathaus

Das Gebäude wurde 1864 von Eduard Zais, Nassau. als Schule und Rathaus entworfen und 1866-68 errichtet. Seit 1928 diente es nur noch als Schule. Es handelt sich dabei um einen stattlichen spätklassizistischen Bau.

St. Trinitatis/St. Nikolaus

Kirchlich war Kaub eine Filiale der Mutterkirche in Weisel und verfügte über ein romanisches Gotteshaus, von dem sich nur der Turm erhalten hat. "hyl. Dryfaltigkyts Kirche zu Cuba" wird sie im Jahre 1411 genannt, während der Chor von jeher dem hl. Nikolaus, dem Patron der Schiffer geweiht war. Seit 1705 war das die Kirche Simultankirche, so finden sich heute die protestantische Trinitatis-Kirche und die katholische St. Nikolaus-Kirche unter einem Dach mit einem gemeinsamen Turm.

Stadtbefestigung

Die Stadtmauer wurde wohl in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts, gleichzeitig mit der Burg, angelegt. Die älteste Umwehrung sicherte das ,,Städteviertel" von der Kirche bis zum Mainzer Torturm.

Wilhelm Erbstollen

Der Stollen mit dem Gebäudekomplex gehört zu der letzten, im Jahre 1972 stillgelegten Schiefergrube "Wilhelm Erbstollen". Die erste urkundliche Erwähnung Kauber Schieferabbaues erfolgte am 3. Januar 1355, als Ruprecht der Ältere, Pfalzgraf bei Rhein und Herzog von Bayern, dem Burggraf Kuno von Reiffenberg die Einbehaltung eines Drittels des Schieferzehnten in Kaub für 400 Pfund Heller gewährte. Dass es aber Schiefergewinnung in Kaub schon bedeutend früher gegeben haben muß, belegen Freilegungen römischer Baulichkeiten im Raume Wiesbaden, bei deren Errichtung eindeutig Kauber Schiefer verwandt wurde.

Wohnhäuser

Der mittelalterliche und barocke Bestand der Häuser ist durch Stadtbrände, besonders 1846 und 1910, sowie durch Umbauten der Neuzeit stark verringert, doch die mittelalterlichen Keller sind häufig noch erhalten.

Zollschreiberei

Seit dem 16. Jahrhundert waren kurpfälzische Amtskellerei und Zollschreiberei getrennt. Es handelt sich um eine verwinkelte, höchst reizvolle Anlage unter Verwendung eines Teils der spätromanischen und spätgotischen Stadtmauer und eines Stadtmauereckturms, des sog. Zollschreiberturms.