Lykershausen am Mittelrhein

St. Johannes (ehemals St. Barbara-Kapelle)

Trotz der geringen Entfernung nach Dahlheim, gehörte Lykershausen schon seit frühester Zeit zur Mutterkirche Kamp. Seit dem 22. März 1681 durften die Ortsbewohner – außer an hohen Festtagen - den Gottesdienst in Bornhofen besuchen. Im Ort stand nur eine Kapelle, die nach Zerstörungen im dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wieder aufgebaut worden war.

1809 erhielt Lykershausen aus dem verkauften Nonnenkloster in Kamp das Glöckchen und man hängte es in der alten Kapelle auf. Mittlerweile war diese auch der hl. Barbara geweiht, doch fanden mit Ausnahme von Beerdigungen und Taufen nur selten Gottesdienste darin statt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts geriet der Bau immer weiter in Verfall und musste zu Beginn der 80er Jahre geschlossen werden.

Man entschied sich für einen Neubau in neuromanischem Stil. Am 4. Dezember 1886 konnte Pfarrer Endres von Kamp das neue Gotteshaus dem hl. Johannes weihen. Die aus der alten Kapelle übernommenen barocken Heiligenfiguren - St. Barbara und Johannes der Täufer - fanden ihren angemessenen Platz. Neu war der Altaraufsatz in Form eines vergrößerten Tabernakels (1755), ein Geschenk der Frankfurter Deutschordenskirche.

Der alte Totenhof bei der alten Kapelle wurde aufgegeben und außerhalb der Dorfes ein neuer Friedhof angelegt, der seit 1982 auch über eine Leichenhalle verfügt.

Nach langen Verhandlungen konnte die kirchliche Verbindung mit der Pfarrei Kamp aufgelöst werden, so daß Lykershausen seit dem 1. Juli 1914 zum Pfarrverband Dahlheim gehört.

Quelle: Dehio, Georg: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Rheinland-Pfalz Saarland. Bearb. von Hans Caspary u.a. Darmstadt 1985; und Homepage der Verbandsgemeinde; red. Bearb. s.g.