Rheindiebach am Mittelrhein

Ortsbefestigung

Burg Fürstenberg[Bild: Georg Dahlhoff]
Wehrturm[Bild: Georg Dahlhoff]
Ansicht von Rheindiebach 1636, Federzeichnung von Wenzel Hollar[Bild: gemeinfrei]

Rheindiebach ist ein Ortsteil von Oberdiebach und liegt direkt am Rhein.

Der Gewannname "Aufm Graben" deutet zunächst auf die Existenz eines hangseitigen Grabens hin.

Vermutlich erhielt der Ort wie die kleinen Ansiedlungen am Rhein im 14. Jahrhundert auch eine massive Ortsbefestigung.
Diese Umwehrung ist ebenso fester Bestandteil des Verteidigungssystems der Burg Fürstenberg über Oberdiebach und hatte zwei Funktionen:

  • Kontrolle des Landzolls
  • Schutz des Diebachtals vor Eindringlingen.

Die Rheinfront des Ortes war außerdem vermutlich seit 1669 durch eine längere Mauer geschützt, deren Überreste in einer Panoramazeichnung aus dem Jahre 1832 noch zu sehen ist. Heute sind diese aber nicht mehr vorhanden.

Es gab in Rheindiebach ferner vermutlich drei Dorftore (Pforten), die allerdings im Laufe der Jahrhunderte gänzlich verschwunden sind.

An die Ortsbefestigung erinnert heute nur noch der südliche Eckturm wahrscheinlich auch von 1669, der zwischen der Mainzer Straße und dem Rheinufer in Höhe der Dorfhauptstraße sowie der B9 steht. Das unübersehbare Objekt ist ein gedrungener beim Ausbau der Straße 1969 um die Hälfte verkürzter Rundturm mit Zinnenkranz.

Die Ortsansichten bei Daniel Meisner (1585-1625), ein Kupferstich aus dem Jahre 1629 und die Federzeichnung von Wenzel Hollar (1607-1677) anno 1636 verdeutlichen noch einmal die strategische Bedeutung der Ortsbefestigung von Rheindiebach bis in die Frühe Neuzeit hinein.

Nachweise

Verfasser: Wolfgang Höpp

Verwendete Literatur:

  • Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 18.1: Kreis Mainz-Bingen. Bearb. v. Dieter Krienke. Worms 2007.

Erstellt am: 08.11.2022