Lauterecken in der Pfalz

Lauterecken

Die Gegend um Lauterecken war bereits in vorgeschichtlicher Zeit dicht besiedelt. Untermauert wird dies durch die Funde eines Beils aus schwarzem Gestein, einer Pfeilspitze, einem Werkzeug und eines Querbeils aus der jüngeren Steinzeit und mehreren offenen Armringen, zwei Hügelgräbern und einem Lappenbeil aus der Bronzezeit. Auch aus gallo-römischer Zeit sind Siedlungsspuren, wie die Reste einer villa rustica und einem römischen Grabstein in einer Mauer eines Wohnhauses, zu finden.

Der Ort wurde erstmals 1343 als "Luterecke" urkundlich erwähnt und vermutlich im Jahr 1000 zusammen mit der Burg Lauterecken gegründet. 1349/ 1350 wurde Lauterecken zur Stadt erhoben und 1387, in Folge einer Brüderteilung, Graf Friedrich von Veldenz zugesprochen. Sechs Jahre später wurde dann das Amt Lauterecken begründet und viele kleinere Orte diesem untergeordnet. Nachdem die Grafschaft Veldenz erloschen war, gründete Stephan aus der Kurpfalz die Pfalzgrafschaft (später Herzogtum) Zweibrücken, zu welcher Lauterecken von nun an gehörte. 

Im Jahr 1543 überließ Herzog Wolfgang von Zweibrücken seinem Oheim Ruprecht die Ämter Veldenz und Lauterecken, aus denen er die Pfalzgrafschaft Veldenz erschuf. Lauterecken wurde zur Residenzstadt. 1694 gabe es keine Nachkommen mehr, was zur Verwaisung der Grafschaft führte. So übernahm zunächst die Pfalzgrafschaft Zweibrücken die Verwaltung über diese Ländereien, bis die Kurpfalz Anspruch auf jene Gebiete erhob und 1697 sie sich durch Einfall von Truppen die Führung aneignete. Erst 1733 wurde der Konflikt durch den Mannheimer Successionsvertrag beigelegt und der Kurpfalz die beiden Ämter zugeteilt.

In der Zeit von 1801 bis 1814 stand Lauterecken unter französischer Herrschaft und bildete selbst einen Kanton und eine Mairie im Arrondissement Kaiserslautern. Nach dem Wiener Kongress wurde die Stadt als Bürgermeisterei und Kanton in den bayerischen Rheinkreis eingegliedert. Während beider Weltkriege im 20. Jahrhundert marschierten immer wieder Truppen durch das Gebiet und hinterließen oftmals Verwüstungen. Zudem kamen in Lauterecken während des Zweiten Weltkriegs 60 Personen bei einem Fliegerangriff ums Leben.

Seit der Regional- und Verwaltungsreform im Jahr 1968 bildet Lauterecken, mit 25 untergeordneten Ortsgemeinden, eine Verbandsgemeinde im Landkreis Kusel.

Nachweise

Redakt. Bearb.: Aileen Schröder

Quelle: Schworm, Ernst: Ortslexikon des Landkreises Kusel.