Wahnwegen in der Pfalz

Wahnwegen

0.1.Allgemeine Angaben

Einst an den Wagenwegen

Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Glan-Münchweiler,

Einwohner (2000): 804

Einwohner (2008): 752

Einwohner (2010): 710

Gemarkung: 463 ha davon 80 ha

0.2.Lage

Wahnwegen liegt in ca. 310 Metern über NN im Quellgebiet des Bledesbachs nordöstlich des 437 Meter hohen Hühnerkopfs mit seinen Hartsteinbrüchen, der bereits zur Gemarkung von  Herschweiler-Pettersheim gehört. Ein verhältnismäßig schmaler Landstreifen von  ca. drei Kilometern Länge bildet in einer Breite von kaum mehr als einem Kilometer die Gemarkung des Ortes, der sich selbst am Beginn der nördlichen Hälfte dieses Gebietes ausdehnt. Die Umgebung des Ortes ist waldreich, vor allem im Süden der Ortslage. Dort entspringt der Hodenbach, der in südwestlicher Richtung dem Henschbach zufließt, und dessen Tal als ein beliebtes Wander- und Naherholungsgebiet bekannt geworden ist. Hier im Süden der Gemarkung erreichen die Berge eine Höhe von 375 Metern, weiter nördlich, dicht an der westlichen Gemarkunsgrenze erhebt sich der "Bosten"  (406 m) als höchster Punkt. Die Gemarkung von Wahnwegen grenzt im Osten an die Gemarkungen von Hüffler, Quirnbach und Henschtal, im Süden an die Gemarkung von Steinbach, im Osten an die Gemarkung von Herschweiler-Pettersheim, im Norden an die Gemarkung von Konken.

0.3.Siedlung und Wohnung

Wahnwegen ist ein Haufendorf, das sich im Ursprung als ein von der Landwirtschaft geprägtes Dorf im Kreuz zweier Straßen gebildet hat. Entlang dieser beiden Straßen stehen die älteren Häuser, vielfach die typischen Westricher Bauernhäuser (Einfirsthaus), die manchmal mit der Firstseite und manchmal mit der Traufseite zur Straße hin stehen. Einige dieser Häuser wurden als Doppelhöfe zusammengefasst und stellen eine Besonderheit dar, die sonst in den Westrichdörfern kaum vorzufinden ist. Das Schulhaus in der Dorfmitte, erbaut um 1900, wurde 1984 zu einem Kindergarten für die beiden Dörfer Wahnwegen und Hüffler umgestaltet. Im Glockenturm dieses Hauses, der als Dachreiter auf das Schulhaus aufgebaut wurde, hängt seit 1951 wieder eine Glocke. Eine ältere Glocke wurde während des Zweiten Weltkrieges eingeschmolzen. Sie hing im Türmchen eines älteren Schulhauses, das inzwischen in Privatbesitz übergegangen ist. Der Friedhof liegt an der Straße nach Herschweiler-Pettersheim. Die Ortsmitte mit Freiraum und kleinen Aufenthaltshallen wurde inzwischen nach Maßgabe der Erfordernisse neu gestaltet. Im Süden der Ortslage erstreckt sich das Sportgelände mit dem Sportheim. Ein Schützenhaus steht im nördlichen Bereich. Beliebt ist der Waldspielplatz am Bosterrech.

Freier Platz mit Dorfladen

0.4.Name

Der Ortsname bedeutet "an den Wagenwegen" und bezieht sich damit auf die Entstehung der Siedlung auf einer Flur, in der sich Fernstraßen der mittelalterlichen Art kreuzten. Der Name erscheint als "Wanwegen" 1446 erstmals in einer Kellereirechnung von der Burg Lichtenberg. Im selben Jahr wurde der Ort in anderen Urkunden auch Wanwinden, Wangwegen und Wernswinden genannt. Eine weitere Bezeichnung ist "Wangwegen" (1578). Die Deutung mit dem Bezug auf eine Wegekreuzung wird nicht von allen Namenskundlern geteilt, indem sie die Silbe Wan-  als einen Personennamen deuten (Werni) und in  Wegen oder Winden ein Grundwort sehen, z. B. "bei den Weiden".  (Carl Pöhlmann und Ernst Christmann) Vgl. Dolch/Greule 1991 S. 470/71 und Zenglein 1996 S. 18/19)

0.5.Wappen

Früheres Wappen der Ortsgemeinde

Auf silbernem Grund zeigt das nach einem alten Gerichtssiegel gestaltete Wappen ein  blaues Rad mit acht  Speichen. Es stellt einen Bezug zur Deutung des Namens her, wonach der Ort an zwei Wagenwegen lag. Die blaue Farbe bezieht sich auf das Wappen der Grafen von Veldenz. Das Wappen wurde 1979 durch die Bezirksregierung von Rheinhessen-Pfalz genehmigt. Neben dem Wappen führt Wahnwegen auch eine Flagge mit dem blauen Rad auf goldenen Grund, genehmigt 1988.


0.6.Wüstungen

Ein längst untergegangenes Dorf Derschbach lag nördlich von Wahnwegen. Es wurde 1445 erstmals erwähnt, war aber im frühen 16. Jahrhundert nicht mehr besiedelt. Der Name soll auf ein keltisches Wort für Gewässer zurückgehen, dem das germanische Wort -bach angehängt wurde. (Vgl. Zenglein u.a. 1996 und Dolch/Greule 1991 S. 471)

0.7.Abriss der Ortsgeschichte

0.7.1.Frühgeschichte

Die Umgebung von Wahnwegen ist reich an vorgeschichtlichen Funden, die bis in die spätere Jungsteinzeit zurückreichen.  So wurden am Heidenhübel nördlich der Ortslage ein stark verwittertes Steinbeil gefunden, südlich des Dorfes eine Pfeilspitze aus rötlichem Hartstein. Ebenfalls am Heidenhübel dürfte über viele Jahrhunderte hinweg ein vorgeschichtliches Siedlungsgelände bestanden haben. Ein dazu gehöriges Gräberfeld umfasst Fundstellen, die  aus mehreren Epochen von der Urnenfelderzeit her (ca. 1200 v. Chr.)  bis in die gallo-römische Zeit herrührten. (50 vor bis ca. 400 n. Chr.) In den Gräbern wurden viele Einzelobjekte entdeckt und beschrieben, ihr Verbleib ist jedoch in der Regel nicht bekannt. Weitere Hügelgräber, z. T. in Gruppen, wurden im südlichen Teil der Gemarkung entdeckt bzw. im Norden an der Grenze zur Gemarkung von Hüffler. Dass die Umgebung von Wahnwegen  zur Römerzeit bewohnt war, ergibt sich auch aus der Nähe der allgemein bekannten villa rustica von Herschweiler-Pettersheim, die nur etwa zwei Kilometer weit  von dem großen Gräberfeld  am Heidenhübel entfernt liegt. (Vgl. Bantelmann 1972 S. 61 f. und  Zenglein u. a. 1996 S. 8 ff., sowie Zenglein 1997)

0.7.2.Mittelalter

Wahnwegen lag im so genannten Remigiusland um Kusel, einem Teil des ursprünglichen Reichslandes um Kaiserslautern, der im späten 6. Jahrhundert durch einen fränkischen König dem Erzbistum Reims geschenkt wurde. Der Ort entstand jedoch erst etliche Jahrhunderte nach dieser Schenkung, vielleicht im 12. oder 13. Jahrhundert. Entsprechend erfolgte die Ersterwähnung verhältnismäßig spät, nämlich in einer Kellereirechnung der Burg Lichtenberg aus dem Jahr 1446. Nach dieser Urkunde hatte der Hof zu Wahnwegen an den Pfalzgrafen Stephan von Zweibrücken vier Malter Getreide abzuliefern. Andere "Höfe" der Umgebung standen bei dem Landesherr zumeist in größerer Schuld. Das mag darauf hindeuten, dass Wahnwegen zu dieser Zeit eine vergleichsweise kleine Siedlung war. 1127 hatten die Grafen von Veldenz die Vogtei (Schutzherrschaft) über das Remigiusland übernommen und das Gebiet in eine neu gegründete Grafschaft eingegliedert. Mehr als 300 Jahre später heiratete die letzte Gräfin von Veldenz besagten Stephan von der Kurpfalz, der mit seinem Eigenbesitz und mit der Grafschaft seiner Frau im Jahr 1444 die Pfalzgrafschaft Zweibrücken begründete, die später allgemein als Herzogtum bezeichnet wurde. Aus einer Urkunde von 1480 erfahren wir zum ersten Mal Namen von Bewohnern des Dorfes Wahnwegen. Aus den genannten und aus anderen Urkunden ist zu ersehen, dass die Grafen von Veldenz, wie auch die Pfalzgrafen (Herzöge) von Zweibrücken, in Wahnwegen ein größeres Grundstück besaßen, das sie in einem so genannten Erbbestand an eine im Ort ansässige Familie vergeben hatten. Neben den Steuern an die weltlichen Vögte hatten die Bewohner des Dorfes auch an die Mönche des Klosters auf dem Remigiusberg Abgaben zu leisten, und es gab einen Hof, dessen Gewinn dem Pfarrherrn zufloss.

0.7.3.Neuzeit

Das Dorf teilte die Geschichte der Pfalzgrafschaft Zweibrücken bis zu deren Ende zur Zeit der Französischen Revolution. In der Beschreibung des Amtes Lichtenberg von Johannes Hoffmann wird Wahnwegen einem Seitental des "vierten Hauptgrundes" im Oberamt Lichtenberg zugeordnet, der mit dem Tal des Bledesbachs identisch ist. "Der Grundt, darin das Dorf Wanwegen liegt, ist lang 1500 Schuch oder 100 Rutten." (Hoffmann 1588 nach der Transkription von Zenglein). Nach dem Kirchenvisitationsprotokoll des Oberamtes Lichtenberg im Jahr 1609 lebten zu jener Zeit in dem Dorf 82 Menschen. Es zählte damit zu den größeren Dörfern im damaligen Kirchspiel Kusel. Unter der Pest scheint der Ort nicht gelitten zu haben, denn für die schlimmen Pestjahre sind keine besonders hohen Sterberaten nachzuweisen. Hingegen litt das Dorf besonders schwer unter den Auswirkungen des 30-jährigen Krieges. Während in der Vorkriegszeit jährlich bis zu fünf Geburten in das Kuseler Kirchenbuch eingetragen wurden, kam es in den Jahren von 1632 bis zum Kriegsende nur noch zu einer einzigen Eheschließung und zu zwei Geburten. Sterbefälle wurden überhaupt nicht mehr registriert. Auch in den Jahrzehnten nach dem Kriegsende erfolgten für Wahnwegen in dem Kirchenbuch nur ganz spärliche Eintragungen. Erst für das Jahr 1668 wurden wieder drei Geburten gemeldet, was den Durchschnittswerten der Vorkriegszeit entsprach. Indessen hatte der Ort unter den Auswirkungen der Eroberungskriege des französischen Königs Ludwig XIV. nicht besonders zu leiden, doch es lebten auch damals erst wieder 15 Menschen im Dorf. Während des 18. Jahrhunderts stiegen die Bevölkerungszahlen steil an. Es lebten an der Wende zum 19. Jahrhundert 300 Menschen in Wahnwegen.

Die Französische Revolution bereitete dem Herzogtum Zweibrücken gegen das Ende des 18. Jahrhunderts hin ein Ende. Das linksrheinische Deutschland wurde von Frankreich annektiert. Wahnwegen lag zwischen 1801 und 1814 in dem von den Franzosen gebildeten  Saardepartement in der Mairie Quirnbach des Cantons Kusel und im Arrondissement Birkenfeld. In der nachfolgenden Zeit des Königreichs Bayern gehörte das Dorf zu  der Bürgermeisterei Quirnbach und zum Kanton und Landkommissariat, später Bezirksamt und Landkreis Kusel. Im Zuge der Funktional- und Regionalreform des Landes Rheinland-Pfalz kam der Ort 1972 als eine selbstständige Ortsgemeinde zur Verbandsgemeinde Glan-Münchweiler.

0.8.Wahlergebnisse in Prozent, Bundestag Zweitstimmen

SPDKPDDNVPDVPNSDAPBauern*
1924 (Mai)41,020,125,8---------
1928 (Mai)15,9 45,5--- 3,2---22,6
1930 (Sept.)14,451,5---2,33,017,4
1933 (März)13,846,4------36,1---
*1930 Landvolk
SPDCDUFDPGrüneLinkeSonstige
Landtag 200169,413,35,63,2---8,5
Landtag 200663,110,65,33,611,16,3
Landtag 201156,713,31,916,76,45,0
Bundestag 200268,117,65,44,2---4,7
Bundestag 200556,714,16,55,013,93,8

0.9.Zeittafel

FrühgeschichteZahlreiche Grabhügel von der Eisenzeit bis zur Römerzeit
6. Jhd.Entstehung des so genannten Remigiuslandes
1000Mögliche Entstehung der Siedlung Wahnwegen
1112Das Remigiusland wird als Vogtei an die Grafen von Veldenz übergeben
1444Wahnwegen in der Pfalzgrafschaft (im Herzogtum) Zweibrücken
1446Ersterwähnung von Wahnwegen in einer Kellereirechnung des Pfalzgrafen Stephan
1537Einführung der Reformation nach Luther
1588Übertritt der Bewohner zum Kalvinismus
1606Wahnwegen hat 82 Einwohner
1618-1648Dreißigjähriger Krieg/ Wahnwegen fast ausgestorben
1801-1814Französische Republik, Wahnwegen im Saardepartement, im Arrondissement Birkenfeld, im Canton Kusel, in der Mairie Quirnbach
1816Königreich Bayern, Landkommissariat und Kanton Kusel, Bürgermeisterei Quirnbach
1869Gründung der Kirchengemeinde Hüffler-Wahnwegen
1972Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Glan-Münchweiler

0.10.Religiöse Verhältnisse

Wahnwegen lag im Remigiusland, unterstand damit ursprünglich der Herrschaft des Bistums Reims, gehörte aber kirchenorganisatorisch zum Erzbistum Mainz. Nach dem Grundsatz "cuius regio eius religio" traten im Zeitalter der Reformation um 1534 alle Bewohner nach Vorgabe der herzoglichen Verwaltung zunächst zum lutherischen Glauben über, und auf Anordnung des Pfalzgrafen Johannes I. erfolgte 1588 ein Übergang vom Luthertum zur reformierten Lehre des Johannes Calvin. Nach dem 30-jährigen Krieg wurde theoretisch die freie Konfessionwahl möglich, doch die Bewohner von Wahnwegen  blieben überwiegend reformiert bzw. allgemein protestantisch, nachdem 1817 die Vereinigung der lutherischen und reformierten Konfession zur protestantischen Union erfolgt war. Vom Mittelalter her waren die Bewohner des Dorfes Mitglieder der Kirche von Kusel. 1869 schlossen sich die Dörfer Wahnwegen und Hüffler zu einer eigenen Kirchengemeinde zusammen, die von einem Vikar betreut wurde, der nur für diese beiden Dörfer zuständig war. Die Schule des Nachbardorfes Hüffler stellte einen Raum für den Gottesdienst zur Verfügung. Heute steht der evangelischen Kirche auch in Wahnwegen ein Gemeindehaus zur Verfügung. Ansonsten blieb der ursprüngliche Zustand bis heute bestehen. Die katholischen Christen des Ortes gehören nach wie vor zur Kirchengemeinde von Kusel. (Vgl. Schlegel 1996)

0.11.Entwicklung

160918251835197119051939196120032008
insgesamt82282391462601732799804752
katholisch 33 68
evangelisch 249 712
andere bzw. ohne 19

0.12.Bewohner

Wahnwegen war bis ins 19. Jahrhundert hinein ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf, in dem der Arbeiteranteil verhältnismäßig früh beachtlich anwuchs. Es gab Arbeit in den nahen Steinbrüchen und in den Kohlengruben und Eisenhütten des Saarlandes. Heute ist der Ort für eine Mehrzahl der Bewohner nur noch Wohnort, und die meisten Berufstätigen müssen zur Arbeit auspendeln. Aus religiöser Sicht gehören die meisten Bewohner zur evangelischen Konfession.

Ländliches Gehöft

0.13.Schule, Kultur, Vereinswesen

0.13.1.Schule

Seit der Reformationszeit versuchte auch die Regierung des Herzogtums Zweibrücken, das Schulwesen im ganzen Land auszubreiten. Die Untertanen sollten im Stande sein, sich eigenverantwortlich mit der Heiligen Schrift auseinander zu setzen.  Es dauerte aber sehr lange, bis sich das Bestreben allgemein durchsetzte. Vor allem die Kriege des 17. Jahrhunderts führten immer wieder zu Rückschlägen. 1712 entstand in Hüffler eine Winterschule für die Dörfer Hüffler, Wahnwegen und Schellweiler in der nebenbei der Lehrer Johann Güneyssen unterrichtete. Wahnwegen versuchte 1750 eine eigene Schule einzurichten, was das oberste Konsistorium ablehnte. Wegen eines Streits um das Schulholz in den drei Dörfern erlitt das örtliche Schulwesen einen einschneidenden Rückschlag. Statt der schulpflichtigen 50 Schüler besuchten nur noch sieben den Unterricht.

1783 wurde in Hüffler für die drei Dörfer ein neues Schulhaus gebaut, obwohl Schellweiler im Jahr zuvor eine eigen Winterschule gegründet hatte. Erst 1811 sagte sich Wahnwegen von dem Schulverband der drei Dörfer los, und wahrscheinlich wurde zunächst in einem Privathaus unterrichtet. 1825 erhielt das Dorf eine eigene Schule, die später um einen Schulsaal erweitert wurde. Ein neues Schulhaus wurde 1901 eingeweiht, und dieses erhielt 1960 einen dritten Lehrsaal. Seit dem Schuljahr 1971/72 besuchen die Grundschüler den Unterricht in Hüffler, die Hauptschüler den Unterricht in Herschweiler-Pettersheim. Heute wird das ehemalige Schulhaus Wahnwegen als Kindergarten für die Dörfer Wahnwegen und Hüffler genutzt.

0.13.2.Kultur und Brauchtum

Wahnwegen feiert die Kerwe am vierten Sonntag im September. Altes Brauchtum wird in dem Sinne gepflegt, wie es auch in den anderen Dörfern der Umgebung üblich ist. Das kulturelle Leben tragen weitgehend die örtlichen Vereine, vor allem die Theatergruppe, die Tanzmusiken, Kappensitzungen und Theateraufführungen ausrichtet.

0.13.3.Vereine

Derzeit bestehen im Ort folgende Vereine: der SPD-Ortsverein (gegr. 1910), die Sängervereinigung (1909), der Obst- und Gartenbauverein (1929), der Sportverein (1946 gemeinsam mit Hüffler), der Schützenverein (1952), der Landfrauenverein (1953),  der Pensionärverein (1959), die Freiwillige Feuerwehr (1965),  der Pfälzer-Wald-Verein (1975) der Krankenpflegeverein (ca. 1975), die Theatergruppe (1985), der FCK-Fan-Club (1986).

0.14.Gesundheits- und Sozialwesen

Allgemeinärzte, Zahnärzte und Spezialärzte werden hauptsächlich in Kusel aufgesucht. Zuständige Sozialstation ist die in Brücken. Nächste Krankenhäuser sind die Westpfalzkliniken in Kusel und in Kaiserslautern sowie die Universitätklinik in Homburg.

0.14.1.Wirtschaft und Verkehr

Die Landwirtschaft, die weit bis in das 20. Jahrhundert hinein allein im wirtschaftlichen Leben des Dorfes dominierte, spielt als Wirtschaftsfaktor heute  eine untergeordnete Rolle. Nur zwei Betriebe existieren hauptsächlich von der Landwirtschaft. Die meisten Erwerbstätigen müssen zur Arbeit auspendeln, nach Kusel, nach Kaiserslautern, in das Saarland. Eine Reihe selbstständiger Geschäfte bestehen vor Ort, ein Lebensmittelgeschäft, eine Metzgerei, zwei Gasthäuser, die Zweigstelle einer Bank, die Poststelle, ein Friseurgeschäft, eine Konzertagentur, eine Fahrschule, eine Agentur für einen Kaufhauskonzern, ein Fuhrunternehmen, zwei Brennereien.

Wahnwegen liegt an der Landesstraße 360 (Kusel-Wahnwegen), die südlich des Ortes in die L 352 (Quirnbach-Frohnhofen) einmündet, außerdem an den Kreisstraßen 19 (nach Herschweiler-Pettersheim) und 20 (nach Konken) . Zur Autobahnauffahrt Kusel sind es etwa sieben Kilometer. Nächste Bahnhöfe sind die von Kusel und Glan-Münchweiler.

0.15.Persönlichkeiten

Mannweiler, Walter  (1901 in Pirmasens  † 1960 in Solothurn)

Theologe und Schriftsteller, war von 1929 bis 1934 Vikar und Verweser in der Kirchengemeinde Hüffler-Wahnwegen, wurde 1934 Pfarrer in der Schweiz, zuletzt in Solothurn, verfasste erbauliche Schriften und war unter dem Pseudonym "Rhenanus" langjähriger Mitarbeiter der Zeitschrift "Leben und Glauben".

0.16.Nachweise

Verfasser: Ernst Schworm

Redaktionelle Bearbeitung: Ernst Schworm

Literatur:

  • Bantelmann, Niels: Die Urgeschichte des Kreises Kusel, Speyer 1972, S. 43-44.
  • Kramer, Karl: Geschichte des Volkschulwesens im früheren Herzogtume Zweibrücken, Band I Kaiserslautern 1911, Band II Kaiserslautern 1915, vor allem Band II S. 429-430.
  • Schlegel, Ingrid: 127 Jahre selbstständige Pfarrgemeinde Hüffler und Wahnwegen, in: Zenglein u. a., Rammelsbach 1996, S. 52-54.
  • Zenglein Dieter [u. a.]: 550 Jahre Ortsgemeinde Wahnwegen (1446-1996), Rammelsbach 1996.
  • Zenglein, Dieter: Das Dorf bei den Wagenwegen. Zur Frühgeschichte und den Anfängen von Wahnwegen, in: Westrichkalender Kusel 1997, S. 213-223.