Wiesweiler in der Pfalz

Die evangelische Kirche in Wiesweiler

Die evangelische Kirche in Wiesweiler[Bild: Ernst Schworm]

In Wiesweiler wurde bereits 1684 eine evangelische Kirche urkundlich erwähnt. Die Gemeinde gehörte ab dem 16. Jahrhundert der lutherischen Pfarrei in Lauterecken an und ist seit 1815 eine Filialkirche der evangelischen Pfarrei in Offenbach-Hundheim.

Das älteste Gebäude ist der quadratische Chorraum, an den sich ursprünglich im 12. Jahrhundert an der Ostseite ein Langhaus angeschlossen hatte. Noch heute findet sich in der südöstlichen Ecke des Raums eine Taufkonsole, die einen menschlichen Kopf darstellt. Das Langhaus wurde erstmals 1818/1819 abgerissen und auf den alten Fundamenten erneut erbaut. Dieses wurde 1970 durch ein neues Kirchenschiff nach den Plänen von W. Simon aus Wiesweiler und H. O. Vogel aus Trier, was auf einer künstlichen Terrasse errichtet worden war, ersetzt. 

Im Gemäuer des Chorrturms findet sich eine römische Spolie und eine Eckquaderung. Zudem wurde ein hochkanter Reliefstein vermauert, der eine geometrische Mäanderdekoration besitzt. Der Turm wird durch ein rechteckiges, zweibahniges Maßwerkfenster erhellt, dass vermutlich um 1500 eingesetzt worden war. 

Das Langhaus, was 1970 abgerissen worden war, besaß zwei segmentbogige Fenster und auf der Ostseite ein spätbarockes Portal. Dieses war mit dem Jahr 1819 im Sturz datiert. Das zweigeteilte Langhaus, das 1970 erbaut wurde, wird mit einem Satteldach gedeckt und besitzt zwei übereinander liegende Gemeinderäume. Im Osten findet sich ein Versammlungsraum mit Holzbalkendecke und im Chorraum ist ein Altar aus dem Jahr 1970 untergebracht. Dieser wurde aus einem Kapitell einer römischen Säule und einer Platte zusammengesetzt, die man auf der Nordseite des Kirchenhofs bei einem Lapidarium entdeckt hatte. Nachdem hier ein großer Stein mit Resten eines Konsolengesims gefunden worden war, wird vermutet, dass sich dort ein römischer Tempel befand. Zudem findet sich hier auch ein gebrochener Gedenkstein, welcher an die Gefallenen des Kriegs von 1870 erinnern soll und eine Platte, die mit dem Jahr 1589 datiert ist.

Literatur

  • Schüler-Beigang, Christian (Bearb.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 16. Kreis Kusel. Worms 1999.