Gymnasium Gonsenheim

Der Geheimkult der Göttin Isis

Quelle: M. Witteyer, Göttlicher Baugrund. Mainz 2003, S.13.

Die Römer verehrten viele Götter. Außerdem gab es noch fremde Götter aus anderen Ländern, die die Römer in ihren Götterhimmel integrierten, so wie die Göttin Isis. Doch diese war eine besondere Göttin, da sie eine ägyptische Göttin war, die viele Fähigkeiten von anderen römischen Götter besaß. Die Verehrung der Göttin Isis war ein Geheimkult. Ihre Anhänger wurden durch eine Einweihung und Taufe in die Gemeinschaft aufgenommen. Die Verehrung der Göttin Isis war nicht verboten, sondern nur geheime Handlungen, bei denen anderen Menschen Schaden zugefügt werden konnte. Bei diesen geheimen Aktionen hatten Magier ihre Hand im Spiel. Bei diesen Zeremonien könnte es wie folgt abgelaufen sein:

Man traf sich mit dem Magier in Tempelanlagen der Göttin Isis. Danach trug man dem Magier seine Probleme bzw. Wünsche vor. Er formte eine Puppe aus Ton und sprach passende Zaubersprüche dazu. Dann stach er viermal mit einem Spieß in die Tonpuppe: in Augen, Hals und Bauch. Danach legte er sie in ein Feuer, um sie zu härten. Er schrieb den Fluch der Person mit einer Art Griffel auf ein Bleitäfelchen und wickelte das Täfelchen um einen Hühnerknochen. Nun holte er die gehärtete Tonpuppe aus dem Feuer und zerbrach sie in zwei Hälften. Zuletzt gab er der Person die zerbrochene Tonpuppe und das Bleitäfelchen, auf dem der Fluch stand.
Danach verließ man schweigend den Ort und legte die Tonpuppe und das Täfelchen zusammen mit Opfergaben in ein Tuch, das wiederum in eine Kiste gelegt wurde. Nun zündete man ein Öllämpchen an, das auf die verschlossene Truhe gelegt wurde. Man vergrub die Truhe mit dem brennenden Öllämpchen auf dem Deckel in der Erde. Die geheime Zeremonie war beendet.

Text: Philipp, Götz, René, Niels