Gymnasium Gonsenheim

Mythos der Göttin Isis

Isis

Nach dem ägyptisch-römischen Glauben schuf sich der Sonnengott Atum selbst aus dem Chaos des Urmeeres. Aus seinem Speichel entstand der Gott Tefnut und aus seinem Atem entstand der Gott Schuh. Diese beiden erzeugten das Götterpaar Geb und Nut. Deren Kinder waren Isis, Osiris, Seth und Nephtys. Die letzteren heirateten und auch Isis nahm ihren Bruder als Gemahl. Osiris wurde zum Herrscher der Welt. Von Neid geplagt beschloss Seth seinen Bruder zu ermorden. Er veranstaltete eine Feier, bei der er einen herrlichen Sarkophag ausstellte. Dieser sollte demjenigen gehören, der am besten hinein passte. Doch dies war nur ein Teil seiner grausamen List, denn der Sarg war den Maßen des Osiris genau angepasst. Als Osiris sich darin niederließ, um den Sarg zu gewinnen, schlug Seth hasserfüllt den Deckel zu. Nachdem er dies tat, schleuderte Seth den Sarkophag in den Nil, damit Osiris ertrinkt.
Verzweifelt suchte Isis ihren Brudergemahl und fischte ihn letztendlich aus dem Fluss. Doch es war zu spät. Sie konnte nur den Leichnam bergen. Seth vermutete, dass Isis Osiris durch Zaubersprüche wieder zum Leben erwecken könnte. Aus diesem Grund stahl Seth die Leiche seines Bruders, zerstückelte sie und zerstreute sie in alle Himmelsrichtungen. Nephtys hinterging ihren Mann und half der weinenden und klagenden Isis bei der Suche nach den einzelnen Körperteilen von Osiris. Nach mühsamen Suchen waren schließlich alle Körperteile zusammengefügt. Durch ihren magischen Atem und das Wasser des Lebens erweckte Isis Osiris zum Leben und empfing den Sohn Horus von ihm. Dieser rächte seinen Vater und vernichtete seinen Onkel während Osiris Herrscher des Jenseits wurde.

Darstellung der Göttin Isis

Da Isis die Sonne repräsentiert, wurde sie oft mit einer Sonnenscheibe zwischen zwei Schafhörnen auf dem Kopf abgebildet. Dabei hielt sie, als Zeichen ihrer Fruchtbarkeit, den Sohn Horus im Arm.

Quellenangaben:
Hoffmann,G./Sethuf,M.: Zur Zeit der Pharaonen. Fellbach 1990.
Meyers großes Handlexikon. 20. Ausgabe Mannheim, Zürich, Wien, Leipzig 2000.
Rossi,R.: Die Geschichte der Ägypter. München 2000. 

Text: Esra, Esther, Patrizia