Ingelheim in Rheinhessen

Die jüdische Gemeinde Ober-Ingelheim

Stele auf dem Vorplatz der Synagoge.[Bild: Hartmut Geissler]

In der Stiegelgasse wurde 1841 eine Synagoge errichtet, die 1938 in der "Reichskristallnacht" zerstört wurde. Ein Gedenkstein in der kleinen Anlage am Parkplatz Jungfernpfad erinnerte bis 1992 daran. Dann wurde eine Gedenkstele aufgestellt.
Es gab drei oder vier jüdische Friedhöfe für Ober- und Nieder-Ingelheim. Am 31.12.1938 lebten in Ober-Ingelheim noch 76 Juden, ein Jahr später nur noch 30. Aus einer Aufstellung mit 135 Namen (1933) ergibt sich, dass 21 Personen nach den USA ausgewandert sind, 6 nach Südamerika, 7 nach Palästina, 2 nach Südafrika, 6 nach England, 4 nach Frankreich, je 1 nach Portugal und der Schweiz. 43 Personen verzogen innerhalb Deutschlands, viele nach Mainz, Wiesbaden, Frankfurt am Main. Etwa 15 Personen wurden 1942 nach Polen bzw. Theresienstadt deportiert, nur eine Person kehrte nach dem Krieg zurück. Seit 1992 erinnert eine Stele, eine Gedenkinschrift und weitere Tafeln an die Geschichte der jüdischen Synagoge. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Homepage des Sebastian-Münster-Gymnasium in Ingelheim.

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung: Stefan Grathoff

Verwendete Literatur:

  • Meyer, Hans-Georg; Mentgen, Gerd: Sie sind mitten unter uns. Zur Geschichte der Juden in Ingelheim. Ingelheim 1998.

Aktualisiert am: 28.08.2014