Ockenheim in Rheinhessen

Historische Grenzsteine in der Gemarkung Ockenheim - von Reiner Letzner

Bildstrecke zu den historischen Grenzsteinen von Ockenheim.[Bild: Reiner Letzner]

Die Gemarkung Ockenheim gehörte seit der Ablösung der Verpfändung an den Markgraf Karl von Baden, der seine Rechte wiederum an den Graf Philipp von Katzenelnbogen abgab, durch Kurmainz am 10.7.1480 verwaltungsmäßig bis zur Annektierung der Rheinlande durch Frankreich im Jahr 1798 zur Amtskellerei Algesheim.
Im Süden und Osten grenzen die Gemarkungen Dromersheim und Gau-Algesheim mit dem untergegangenen Dorf Bergen an, die ebenfalls wie Dietersheim, Dromersheim und Gau-Bickelheim zum Amt Algesheim gehörten. Nördlich grenzt die Gemarkung Gaulsheim an. Gaulsheim ist alter Besitz der Brömser von Rüdesheim, ausgestorben 1668. Ihre Erben, die von Metternich verkauften den Ort 1717 an die von Ingelheim, die von Kurmainz damit belehnt wurden. Die Gemarkung Kempten, nordwestlich von Ockenheim, gehörte seit 1538 dem Domkapitel zu Mainz, während in der westlich angrenzende Gemarkung Büdesheim das Collegiatstift St.Stephan in Mainz die alleinige Ortsherrschaft unter Mainzer Hoheit besaß.
Große Teile der Gemarkung Ockenheim waren im Besitz verschiedener Klöster der näheren und weiteren Umgebung.
Von den alten für die Heimatgeschichte bedeutsamen steinernen Zeugen sind nur sehr wenige erhalten geblieben. Das gilt auch für die mit Wappen versehenen alten Gütersteine aus adligem oder klösterlichem Besitz.
Im Bestand des Heimatmuseums von Ockenheim befinden sich fünf historische Grenzsteine:

Auch den an der Gemarkungsgrenze zwischen Gaulsheim, Gau-Algesheim und Ockenheim erhaltenen historischen Grenzstein hat Adam Strack in Eiche geschnitzt.
Die Südseite trägt den Ockenheimer Sparren, die Westseite den Gaulsheimer Rechen, die Weisung und den Ockenheimer Sparren, die Nordseite den Gaulsheimer Rechen und die Jahreszahl 1759, während die Gau-Algesheim zugewandte Seite keine Zeichnung aufweist.        

Nachweise

Verfasser: Reiner Letzner

Literatur:

  • Adam Strack + Reiner Letzner, Grenzsteine um die Stadt Bingen – unveröffentlichtes Manuskript.
  • Reiner Letzner, Augenspaziergang durch alte Gassen und Fluren des Binger Raumes. Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinl.-Pfalz, Koblenz 2002.

Aktualisiert am: 24.10.2014