Saulheim in Rheinhessen

Evangelische Kirche (Nieder-Saulheim)

Evangelische Kirche in Nieder-Saulheim.[Bild: Elmar Rettinger]

Die Kirche wurde 1885-86 von Heinrich von Schmidt aus München erbaut. Die neugotische Halle hat ein Querhaus und einen eingezogenen gewölbten Chor. Über dem Mittel- und Querschiff ruhen hölzerne Spitztonnen auf dünnen Gußeisensäulen, die jenseits des Querhauses weitergeführten Seitenschiffe besitzen Quertonnen und eingehängte Emporen. Der Außenbau besteht aus gelbem Sandstein und besitzt einen quadratischen, giebelbekrönten Westturm.
Im Turm hängen vier Glocken. Die größte, die Martinsglocke, trägt auf der Vorderseite das Bildnis Luthers mit der Unterschrift: „Dr. MartinLuther“ und der Inschrift: „Meister Andreas Hamm in Frankenthal goß mich im Jahre 1886 für die evangelische Gemeinde Nieder-Saulheim. Wachet, stehet im Glauben!“. Auf der Rückseite befindet sich das Nieder-Saulheimer Wappen. Die zweite Glocke, die Friedrichsglocke, hat die Inschrift des Gießers Hamm und den Spruch: „Danket dem Herrn“. Sie ist geziert mit dem Bildnis Friedrichs III., Kurfürst von der Pfalz. Auf der Rückseite befindet sich das Nieder-Saulheimer Wappen. Die dritte Glocke, die Philippsglocke, hat den Spruch: „Haltet an im Gebet“ und das Bildnis Philipps des Großmütigen mit der Unterschrift: „Philipp der Großmütige, Herzog von Hessen“. Auf der Rückseite ist das Nieder-Saulheimer Wappen. Sie wurde ebenfalls 1886 von Andreas Hamm in Frankenthal gegossen. Die kleinste Glocke hat die Inschrift: „Andreas Hamm Sohn in Frankenthal goß mich im Jahre 1902“, dann folgt der Name des Stifters. Auf der Rückseite steht: „Ehre sei Gott in der Höhe, Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen“.

Nachweise

Verfasser: Stefan Grathof
Verwendete Literatur:

  • Brilmayer, Karl Johann: Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart. Geschichte der bestehenden und ausgegangenen Städte, Flecken, Dörfer, Weiler und Höfe, Klöster und Burgen der Provinz Rheinhessen nebst einer Einleitung. Neudruck. Würzburg 1985.
  • Decker, Jakob: 1200 Jahre Nieder-Saulheim 763-1963. Nieder-Saulheim 1963.
  • Dehio, Georg: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Rheinland-Pfalz, Saarland. 2. Aufl. München 1985.

Aktualisiert am: 12.11.2014