Sprendlingen in Rheinhessen

Redaktioneller Hinweis: Der nachfolgende Text stammt aus der Publikation "Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart" von Karl Johann Brilmayer, die 1905 erschienen ist. Brilmayer gab keine Belege an und die Aussagen sind auch nicht von der Redaktion überprüft worden. Im Allgemeinen gilt Brilmayer aber als recht zuverlässig. Bei einer Benutzung Brilmayers für eine Veröffentlichung sollten die Angaben im Detail überprüft werden.


Sprendlingen bei Karl Johann Brilmayer

Sprendlingen kommt schon in der Karolingerzeit urkundlich vor. Im Jahr 767 schenkt Richlindis dem Kloster Lorsch einen Weinberg und Ackerland im Wormsgau in der Sprendlinger Gemarkung gelegen. Solche Schenkungen an genanntes Kloster wiederholen sich in den Jahren 769, 770, 776, 780, 789, 790 und 844. Im Jahr 877 schenkten König Karl der Kahle und seine Gattin Richildis das Dörfchen Sprendlingen mit Weinbergen in der Wormser Grafschaft an das Kloster und Stift der Hl. Gertrud in Nivelle in der belgischen Provinz Brabant. Später kam das Dorf an die Wild- und Raugrafen und von diesen an die Grafen von Spanheim; es wurde bei der Teilung der Grafschaft Spanheim am Anfang des 13. Jahrhunderts der vorderen Grafschaft Spanheim, dem Grafen Simon II., zugeteilt. Bei der Teilung ihrer Lande durch die Gebrüder Simon II. und Johann II. von Spanheim (Kreuznacher Linie) im Jahr 1361 fiel Sprendlingen dem ersteren zu. Später gelangte es durch Heirat und Verschwägerung in gemeinschaftlichen Besitz von Baden und Kurpfalz, bis es durch den Austauschvertrag vom ajhr 1707 Baden allein überlassen wurde. Von dieser Zeit an bildete es ein markgräflich badisches Amt bis zu den Umwälzungen am Ende des 18. Jahrhunderts zu dem Amt gehörte noch das nahe dabei gelegene Sankt-Johann.