Zornheim in Rheinhessen

Zornheimer Heiligenhäuschen

1. Das Heiligenhäuschen am Friedhof

Schutzmantelmadonna im Heiligenhäuschen.[Bild: Gottfried Kneib]

Mindestens seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stand an der Kreuzung der Straßen nach Nieder-Olm und Ebersheim ein Heiligenhäuschen, obwohl der in den 30er Jahren angelegte Friedhof noch nicht bis an die Obere Pfortenstraße grenzte.

 

Das heutige Heiligenhäuschen wurde im Jahre 1949 im Anschluss an die Errichtung der Einfriedungsmauer des Friedhofes nach einem Plan des Mainzer Architekten Anton Falkovski aufgebaut.

 

 

 

 

Pieta im Heiligenhäuschen.[Bild: Gottfried Kneib]

 

Die Schutzmantelmadonna auf der Straßenseite, welche der Wöllsteiner Bildhauer Fritz Hußler angefertigt hatte, wurde im Oktober dieses Jahres geweiht.

Die Pieta (auf der Innenseite) von Bildhauer Müller aus Heppenheim fand im Juli des Folgejahres ihre Aufstellung.

 

 

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2. Das Heiligenhäuschen an der Kapellenstraße

Heilgenhäuschen an der Kapellenstraße.[Bild: Gottfried Kneib]

Am Ostrand des Dorfes Zornheim stand bis zum Jahre 1818 eine den Heiligen Philippus und Jakobus geweihte Kapelle, an die heute noch die Kapellenstraße erinnert. Ein viertel Jahrhundert nach dem Abriss beabsichtigte man dieses Gotteshaus wenigstens mit einem Heiligenhäuschen in der Erinnerung wach zu halten und wies in der Nähe des Standortes der ehemaligen Kapelle (heute: Kapellenstraße 6) einen „Heiligenplatz“ aus, der in den damaligen Katasterplänen dokumentiert ist. Zum Bau dieses Häuschens kam es jedoch nicht.

Das heutige Heiligenhäuschen (Kapellenstraße 22) kann als Ersatz für das im 19. Jahrhundert gescheiterte Projekt betrachtet werden. Es entstand nach einem Plan des Nieder-Olmer Bauunternehmers Johann Mascotti im Jahre 1953 aufgrund der Privatinitiative der Familie Vogelsberger, welche das Heiligenhäuschen bis heute vorbildlich instand hält. Die Marienfigur schuf der Zornheimer Künstler Willi Zimmermann.

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3. Verschwundene Heiligenhäuschen

Zwei weitere ehemalige Zornheimer Heiligenhäuschen sind nur noch in den Katasterplänen des 19. Jahrhunderts nachweisbar.

Das eine entstand in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts nach der Anlage der heutigen Universitätsstraße an der Ecke zur Breiten Straße. An seiner Stelle errichtete die Landwirtschaftliche Bezugs- und Absatzgenossenschaft im Jahre 1941 ein Spritzbrühhalle, die aber inzwischen wieder abgerissen wurde.

Das zweite stand am Ende des sogenannten Hostergrabens (in Richtung Mommenheim) in etwa an der Stelle, wo heute die Goethestraße in die Niedernbergstraße mündet.

 

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Nachweise

Verfasser: Gottfried Kneib

Literatur:

  • Gemeinde Zornheim (Hrsg.): 1200 Jahre Zornheim 771-1971. Beiträge aus der Geschichte der Gemeinde. Zornheim 1971.
  • Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 18.2: Kreis Mainz-Bingen. Bearb. v. Dieter Krienke. Worms 2011.

Aktualisiert am: 12.01.2015