Hachenburg im Westerwald

Der Hachenburger Vogtshof (Altes Rathaus)

[Bild: StAH]

Wo Vogt Rorich, der zwischen 1215-1222 mehrmals als »Vogt in Hachenburg« erwähnt wird, gewohnt hat, ist nicht bekannt. Bei dem Haus, über das im Jahr 1311 die Begine Elisabeth, die Tochter der verstorbenen Vogtsfrau Hedwig, zugunsten der Abtei Marienstatt verfügte, könnte es sich aber um die »Alte Vogtei« in der Mittelstraße 2 gehandelt haben. 1461 und 1477 wird der Vogtshof erneut genannt. Damals gehörte das Anwesen noch als ehemals gräfliche Schenkung der Bartholomäuskirche und war vermutlich Wohnung eines Geistlichen. Im Jahr 1486 kaufte Graf Gerhard II. von Sayn (reg. 1452-1493) die mittlerweile verfallende hobstat in dem Vaight Hobe der Bartholomäuskirche ab. Beim großen Brand 1484 scheint der Hof, weil aus Steinen gebaut, ebenso wie das »Steinerne Haus« am Marktplatz, nur beschädigt gewesen zu sein. Der Hof wurde noch im 17. Jahrhundert abgerissen und wieder aufgebaut und später, vor allem auch im 18. Jahrhundert baulich verändert.

Mit dem Übergang Hachenburgs an das Herzogtum Nassau wurde 1834 die Poststation in diesem Haus eingerichtet. Zwischen 1877 und 1976 war es im Besitz des Gardinengeschäfts Zuckmeyer. Danach erwarb die Stadt das Haus und brachte dort die Bücherei unter und richtete dort das Rathaus ein. von der Stadt erworben und fungierte als Rathaus. Nach dem Umzug des Rathauses in die Perlengasse 2 richtete die Stadt neben der Bücherei auch ein Senioren- und Jugendtreff dort ein. Nach längerer Planung wurde 2009 die oberen Stockwerke den alten Baubefunden angenähert restauriert. Die Arbeiten waren Ende 2010 abgeschlossen. Seit 2011 dienen die oberen Stockwerke als Hochzeitszimmer und stehen für verschiedene festliche Anlässe zur Verfügung.[Anm. 1] 

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung:

Alexander Wißmann 

Verwendete Literatur:

Grathoff, Stefan: Geschichte der Stadt Hachenburg, Hachenburg 2011.

Erstellt am:

20.07.2018.

Anmerkungen:

  1. Siehe Grathoff 2011, S. 530ff. Zurück