0.Das brasilianische Hunsrückische: Entstehung, Entwicklung und Eindrücke einiger seiner Sprecher*innen
Es ist bekannt, dass es im 19. Jahrhundert eine große deutsche Auswanderung nach Brasilien gab. Was viele jedoch nicht wissen, ist das große kulturelle Erbe, das die Auswanderer vor allem in der südlichen Region Brasiliens zurückgelassen haben. Neben Aspekten wie Küche, Architektur, Religion und Festen spielt die deutsche Sprache auch heute noch eine wichtige Rolle im Leben der Nachkommen der Auswanderer, die in dem neuen Land ein neues und besseres Leben suchten.
In einer Studie des Instituts für Forschung und Entwicklung in der Sprachenpolitik (Instituto de Investigação e Desenvolvimento em Política Linguística - IPOL) aus dem Jahr 2008 wurden 13 deutschstämmige Migrantensprachen in Brasilien identifiziert: Hunsrückisch, Pommerisch, Wesfälisch, Scwäbisch, Mennoniten-Platt, Wolgadeutsch, Österreichisch, Bairisch, Hochdeutsch, Böhmiscg, Bukowinisch, Kaffeeflickersch und Schweizerdeutsch [Anm. 1]. Diese Sprachen werden aufgrund der verschiedenen deutschen Regionen, aus denen die Auswanderer kamen, gesprochen. Am weitesten verbreitet ist jedoch das Hunsrückische mit schätzungsweise 1.225.000 Sprechern in Brasilien, Argentinien und Paraguay [Anm. 2]. Abbildung 1 zeigt eine Karte der Regionen, in denen Hunsrückisch in Brasilien gesprochen wird.
Verfasser:
Tafarel Schmitt
Bundeskanzler-Stipendiat 2023/2024 / Unterstützt von Alexander von Humboldt Stiftung
Erstellt am: 25.09.2024