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Horst Eckel

Horst Eckel, Fußballweltmeister mit der deutschen Nationalmannschaft 1954. [Bild: Archiv 1. FC Kaiserslautern]

Horst Eckel wurde am 8. Februar 1932 in Vogelbach, einem heutigen Ortsteil von Bruchmühlbach-Miesau, geboren. Schon in jungen Jahren begann er auf dem Schulhof nahe des Elternhauses mit dem Fußball spielen. Während des Zweiten Weltkriegs verlor Horst Eckel seinen Bruder und durfte aufgrund der Angst vor Luftangriffen nur noch in der Nähe seines eigenen Wohnhauses kicken. Kurz nach Kriegsende trennten sich seine Eltern und Eckel wuchs bei seiner Mutter in bescheidenen Verhältnissen auf.[Anm. 1] Mit 15 Jahren begann er 1947 für den SC Vogelbach zu spielen und suchte sich wenig später zudem eine Anstellung im Sägewerk in Bruchmühlbach. Beim SC Vogelbach wurde Eckel als Mittelstürmer zum Torschützenkönig.[Anm. 2] 1950 wechselte Eckel zur Juniorenmannschaft des 1. FC Kaiserslautern und stieg nur wenige Monate später in die erste Mannschaft der ,,Roten Teufel“ auf. 1951 wurde der damals 19-jährige Eckel als Rechtsaußen im Endspiel um die deutsche Meisterschaft gegen Preußen Münster aufgeboten. Fritz Walter und Trainer Richard Schneider hatten seinen Einsatz durchgesetzt.[Anm. 3] Die Lauterer gewannen 2:1 und holten damit erstmals den Meistertitel. Nur zwei Jahre später konnte man den Erfolg wiederholen. Ende 1952 feierte Eckel beim 5:1 Sieg gegen die Schweiz in Augsburg dann sein Debut in der Nationalmannschaft.[Anm. 4] 1954 war der Mann aus Vogelbach einer von fünf Kaiserslauterern in der Elf, die am 4. Juli 1954 in Bern mit einem 3:2-Finalsieg über Ungarn Fußballweltmeister wurde. Er nahm wie Fritz Walter an allen sechs Spielen teil. 1958 nahm Eckel mit 26 Jahren in Schweden an seiner zweiten Weltmeisterschaft teil und verabschiedete sich Ende des Jahres nach seinem 32. Länderspiel in Berlin gegen Österreich (2:2) aus der Nationalmannschaft. 1960 verließ Horst Eckel nach mehr als 200 Spielen den 1. FC Kaiserslautern und wechselte zum Drittligisten SV Röchling Völklingen, wo er im Röchling-Werk eine Anstellung erhielt und aufgrund einer Sperre zunächst als Trainer verpflichtet war.[Anm. 5] 1961 schaffte Eckel dann als Spieler mit seiner Mannschaft den Aufstieg in die 2. Liga Südwest und spielte mit Röchling ab 1963 nach Gründung der Bundesliga in der Regionalliga Südwest. Bis 1966 absolvierte er hier insgesamt 57 Spiele und beendete mit 34 Jahren seine Karriere. Danach übernahm er bei Röchling das Amt des Jugendtrainers und wurde ab der Saison 1967/68 Coach der Regionalligamannschaft. Während der Spielzeit 1968/69 wurde Eckel als Trainer vorzeitig abgelöst. Ab 1970 studierte er auf dem zweiten Bildungsweg in Trier Kunst und Sport für das Realschullehramt und war ab dem Schuljahr 1973 bis zu seiner Pensionierung Mitte der 90er Jahre als Lehrer an der Realschule in Kusel tätig.[Anm. 6] 1997 wurde Eckel Repräsentant der Sepp-Herberger-Stiftung. 2007 erhielt Eckel anlässlich seines 75. Geburtstags die goldene Stadtmedaille von Kaiserslautern. Horst Eckel starb am 3. Dezember 2021 im Alter von 89 Jahren als letzter Spieler der Weltmeistermannschaft von 1954.

Horst Eckel im fortgeschrittenen Alter. [Bild: Archiv 1. FC Kaiserslautern]
Fotografie mit Autogramm von Horst Eckel.[Bild: Archiv 1. FC Kaiserslautern]
Horst Eckel (rechts) und Fritz Walter (links) beim Spiel des 1. FC Kaiserslautern. [Bild: Archiv 1. FC Kaiserslautern]
Jubel nach dem Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 1954.[Bild: Archiv 1. FC Kaiserslautern]
Horst Eckel im fortgeschrittenen Alter.[Bild: Archiv 1. FC Kaiserslautern]
Hort Eckel nach dem Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 1954.[Bild: Archiv 1. FC Kaiserslautern]

Nachweise

Verfasser: Maximilian Deheck

Literatur: 

  • Eckel, H./Neumann, V.: Die 84. Minute, Kassel 2004.

Erstellt am: 02.11.2022

Anmerkungen:

  1. Vgl. Eckel, H./Neumann, V.: Die 84. Minute, Kassel 2004, S. 10-17. Zurück
  2. Vgl. Ebd. S. 21-26. Zurück
  3. Vgl. Ebd. S. 37. Zurück
  4. Vgl. Ebd. S. 44. Zurück
  5. Vgl. Ebd. S. 232-233. Zurück
  6. Vgl. Ebd. S. 235-238. Zurück