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Jakob Steffan

Jakob Steffan, erster Innenminister von Rheinland-Pfalz 1946-1949.[Bild: Archiv des Landtags Rheinland-Pfalz]

 

Jakob Steffan wurde am 31. Dezember 1888 als sechstes Kind eines Tagelöhners in Oppenheim geboren. Nach dem Besuch der Volksschule und einer kaufmännischen Lehre arbeitete er zunächst in einem Rechtsanwaltsbüro, ehe er 1912 eine Anstellung in einem Chemiewerk annahm.[Anm. 1] Bereits 1908 trat Steffan in die SPD ein. 1914 bis 1918 nahm er als Soldat am Ersten Weltkrieg teil und wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Ab 1919 war er dann Stadtverordneter in Oppenheim sowie Mitglied des Kreistages, des Provinziallandtages (ab 1923), des hessischen Landtages (ab 1927) sowie des Reichstages (1932).[Anm. 2] Insbesondere im hessischen Landtag setzte er sich frühzeitig gegen die Politik der NSDAP ein. Ende März 1933 wurde Steffan wegen angeblicher Veruntreuung zum Nachteil der Ortskrankenkasse Oppenheim von der SS verhaftet. Die folgenden Jahre verbrachte er im Gefängnis und wurde 1936 ins Konzentrationslager Dachau verlegt.[Anm. 3] Ende April 1940 wurde er schließlich entlassen und unter Polizeiaufsicht gestellt. Steffan begann sich trotz dessen noch im gleichen Jahr an der Widerstandsbewegung des ,,Staufenberg-Attentat“ zu beteiligen. Nachdem das Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 fehlschlug, wurde er verhaftet, konnte die Gestapodienstelle in Mainz jedoch nach wenigen Stunden wieder verlassen.[Anm. 4] Er tauchte daraufhin bis zum Ende der NS-Diktatur in Spiesheim unter. Im März 1945 wurde Steffan nach der Befreiung Rheinhessens durch die Alliierten zum Polizeipräsidenten ernannt und zwei Monate später sogar zum Regierungspräsidenten bestimmt.[Anm. 5] 1946 wurde Steffan Mitglied der Beratenden Landesversammlung Rheinland-Pfalz, welche die Ausarbeitung einer Landeverfassung zur Aufgabe hatte. Von 1946 bis 1947 war er zudem in der provisorischen Landesregierung von Wilhelm Boden als erster Innenminister von Rheinland-Pfalz tätig. In gleicher Funktion diente er dann bis 1949 auch dem ersten Kabinett von Ministerpräsident Peter Altmeier.[Anm. 6] Ab 1949 bis 1950 wirke Steffan als Sozialminister von Rheinland-Pfalz. Ferner war er von 1947 bis 1951 Mitglied des rheinland-pfälzischen Landtages. Jakob Steffan verstarb am 9. Februar 1957 in Mainz und wurde vier Tage später in seiner Heimatstadt Oppenheim beigesetzt. Zu Lebzeiten wurde Steffan zum Ehrensenator der Universität Mainz und zum Ehrenbürger von Oppenheim ernannt.[Anm. 7]

 

Nachweise

Verfasser: Maximilian Deheck

Literatur:

  • ,,Jakob Steffan“. In: Rheinland-Pfälzische Personendatenbank. URL: www.rppd-rlp.de/pke0690

    (Aufgerufen am 13.01.2023).

Erstellt am: 18.01.2023

Anmerkungen:

  1. ,,Jakob Steffan“. In: Rheinland-Pfälzische Personendatenbank. URL: http://www.rppd-rlp.de/pke0690 (Aufgerufen am 13.01.2023). Zurück
  2. ,,Jakob Steffan“. In: Rheinland-Pfälzische Personendatenbank. URL: http://www.rppd-rlp.de/pke0690 (Aufgerufen am 13.01.2023). Zurück
  3. ,,Jakob Steffan“. In: Rheinland-Pfälzische Personendatenbank. URL: http://www.rppd-rlp.de/pke0690 (Aufgerufen am 13.01.2023). Zurück
  4. ,,Jakob Steffan“. In: Rheinland-Pfälzische Personendatenbank. URL: http://www.rppd-rlp.de/pke0690 (Aufgerufen am 13.01.2023). Zurück
  5. ,,Jakob Steffan“. In: Rheinland-Pfälzische Personendatenbank. URL: http://www.rppd-rlp.de/pke0690 (Aufgerufen am 13.01.2023). Zurück
  6. ,,Jakob Steffan“. In: Rheinland-Pfälzische Personendatenbank. URL: http://www.rppd-rlp.de/pke0690 (Aufgerufen am 13.01.2023). Zurück
  7. ,,Jakob Steffan“. In: Rheinland-Pfälzische Personendatenbank. URL: http://www.rppd-rlp.de/pke0690 (Aufgerufen am 13.01.2023). Zurück