Bibliothek

Das Alte Münzhaus am Münzplatz - von Erich Franke

Münzplatz, Münzstraße und das alte Münzhaus erinnern noch heute an die Kurfürstliche Münze in Koblenz. Das Münzhaus stammt aus den Jahren 1761/62. Es gehörte zu einer Anzahl Münzbauten, die den gesamten Münzplatz einnahmen: Schmelze, Strecke, Pochwerk, Schlosserei, Glühofen, Probierhaus.
Das noch erhaltene Gebäude war das Wohnhaus des Münzmeisters. Es wurde wohl nach den Plänen des Hofbaumeisters Johann Seiz errichtet. In dem Münzhaus wohnte nachweislich der Münzdirektor Johann F. Meidinger. Seit 1784 diente das Haus dann dem erzbischöflichen Offizial als Dienstwohnung. Vor allem in der frühen Zeit der Zugehörigkeit der Stadt zum Erzstift Trier wurden in Koblenz Münzen geprägt: in größerem Umfang gegen Ende der Regierungszeit Erzbischof Balduins von Luxemburg (1307-54) und dann vor allem unter Ulrich von Manderscheid (1430-36).
Nicht immer lagen die Münzstatten am heutigen Münzplatz. So befand sich wohl die älteste Werkstatt in der Kastorstraße in der Nähe des von der Leyenschen Hofes, später war eine solche am Florinsmarkt, am Eingang zum alten Hühnergäßchen. 1623 arbeitete eine Münzstätte in der Pfuhlgasse mit einem Ausgang zur Görgengasse.
Der Beginn der kurfürstlichen Münze am Münzplatz scheint der dortige Besitz des Münzmeisters Johann Elperskirch gewesen zu sein. Ab 1667 erwarb die kurfürstliche Rentkammer unter Kurfurst Karl Kaspar zu diesem Zwecke weitere Grundstücke. ie freie Platzanlage erfolgte während der Zeit der Zugehörigkeit der Stadt zu Frankreich. Die französische Verwaltung ließ die verfallenen Münzgebäude mit der Verpflichtung versteigern, diese abzureißen. Dies wurde bis auf den Wohnhausbau vollzogen, das glücklicherweise stehenblieb. Man richtete in ihm einen Gemüsemarkt ein. 1823 erweiterten die Anwohner zur Vergrößerung des Marktes den Platz durch Ankauf des Metternicher Hofes und des freien Hofgeländes. Erst vor einigen Jahren hat die Stadt das Geburtshaus des Fürsten Metternich zurückerworben.

Nachweise

Verfasser: Erich Franke

redakt. Bearb: Stefan Grathoff