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0.Reis - eine Lehrerdynastie

von Wolfgang Stumme

0.1.Peter Reis

(* 22. Februar 1753 in Kleinwallstadt am Main, + 8. September 1815 in Mainz).

Peter Reis kam im Alter von 18 Jahren nach Mainz. Hier besuchte er die 1771 gegründete Kurfürstliche Mainzische Schullehrer–Akademie. Als Lehrer wurde er zunächst im Rochusspital eingestellt, wo zu dieser Zeit nur etwa 10 % der ca. 500 Untergebrachten wirklich krank waren. Seit 1766 gab es für Lehrlinge die Möglichkeit, für drei Stunden in der so genannten Sonntagsschule das technische Zeichnen zu lernen. Dies war quasi der Anfang einer Entwicklung, an deren Ende heute die Berufsbildende Schule steht.
Peter Reis erlebte die von vielfältigen Reformen geprägten Jahre der Spätaufklärung und das Ende des Kurfürstenstaates. [Anm. 1] Nach dem Verbot des Jesuitenordens durch den Papst im Jahre 1773 war der Weg für Reformen auch im Schulwesen frei: Nach der Trivialschule, der späteren Volksschule, war die Realschule vorgesehen, in der es neben einer ‚Vorbereitungsklasse‘ eine Oberklasse gab, in der die Schüler gezielt auf kaufmännische Berufe und Handwerksberufe vorbereitet wurden. Das Gymnasium wurde als Verbindungsglied zwischen Realschule und Universität zur Mittelschule. Der Kirche sollte nur noch ein Weisungsrecht beim Religionsunterricht bleiben. Die Zeit für die Umsetzung der Schulreform war dann aber zu kurz. [Anm. 2]
Peter Reis leitete die Realschule, die im frei gewordenen neuen Kronberger Hof untergebracht war. [Anm. 3]
Peter Reis hatte 1782 Cäcilia Geist, die Tochter eines Lehrers aus Rauenthal geheiratet. Er lebte mit seiner Famliie ebenfalls im Kronberger Hof. Von seinen 17 Kindern starben 14 vor ihm. Einer seiner Söhne war Sebastian Reis.

0.2.Sebastian Reis

(* 8. September 1801, + 1. Mai 1840 in Kostheim)

Sebastian Reis war gerade 14, als sein Vater 1815 starb. Die Zeit, die er im Waisenhaus verbrachte, war geprägt von Prügelei und Tyrannei. Nach seiner Flucht aus dem Waisenhaus verdiente sich er seinen Unterhalt als Hauslehrer bei mehreren Familien im Hunsrück. Als sich die Möglichkeit einer externen Prüfung für Lehrer ergab, bestand er diese vor einer Prüfungskommission in Mainz mit dem besten Ergebnis. Daraufhin erhielt er die Stelle eines Knabenlehrers in Kostheim.
In dieser Zeit heiratete er Maria Ursula Pfeifer. Aus ihrer Ehe gingen drei Kinder hervor, eines von ihnen war Paul Reis. Nach dem Tod seiner Frau heiratete Sebastian Reis Anna Scheuermann. Mit ihr hatte er einen Sohn, der jedoch im Kindesalter starb.
Als Lehrer stand Sebastian Reis bis zu seinem frühen Tod 1840 unter der strengen Schulaufsicht der katholischen Kirche. [Anm. 4]. Aufgewachsen in einem toleranten und der Aufklärung zugewandten Elternhaus, musste er fast täglich erleben, wie der geistig wenig flexible Kostheimer Pfarrer Henrich ihn immer wieder wissen ließ, was für das Leben der Kinder aus seiner Sicht wirklich zählte. Pfarrer Henrich ließ die Kinder in Gegenwart des Lehrers beispielsweise beten: „Gib unserem Lehrer jene Kraft, dass er uns das lehre, was uns heilig und selig macht.“ [Anm. 5]

0.3.Gymnasialprofessor Dr. Paul Reis

(* 30. März 1828 in Kostheim, + 21. Dezember 1895 in Mainz)

Beim Tod seines Vaters Sebastian Reis war Paul Reis 12 Jahre alt und besuchte noch 1 ½ Jahre lang die Volksschule in Kostheim. Danach besuchte er die Realschule in Mainz, wo er in allen Fächern Bestleistungen erzielte.
Anton Bembé [Anm. 6], ein früherer Schüler seines Großvaters und Inhaber eines großen Einrichtungshauses in Mainz, hat ihn bei seiner weiteren Ausbildung immer wieder finanziell unterstützt, obwohl er Paul Reis lieber in seiner Firma gesehen hätte. Bembé schickte ihn auf die Höhere Gewerbeschule in Darmstadt, aus der das Polytechnikum und später die Technische Hochschule hervorgehen sollten. Mit einem sehr guten Abschluss ging er nach Karlsruhe zur Goßherzoglichen Badischen Polytechnischen Schule, wo er Maschinenbau, Wasser- und Straßenbau sowie Mathematik, Physik und Geschichte studierte.
Nach einer externen Abiturprüfung in Darmstadt wechselte er an die Universität in Berlin, um naturwissenschaftliche Vorlesungen zu besuchen. Die vielfältigen kulturellen Angebote der Großstadt – wie Konzerte, Theater und Museen – schätzte er sehr. Danach studierte er Latein und Griechisch in Gießen. Dort vermisste er die kulturellen Anregungen.
Als Kandidat des Gymnasiallehrerstandes leistete er den Pädagogischen Vorbereitungsdienst an der Großherzoglichen Provinzrealschule in Gießen. Nach seinem Wechsel an das Mainzer Gymnasium unterrichtete er Mineralogie, Zoologie und Botanik. Die erhoffte feste Stelle erhielt er nicht, da ein dienstälterer Kollege berufen wurde.

1855 heiratete Paul Reis Eva Schickert. Nach nur fünf Ehejahren starb seine Frau. Von den fünf Kindern waren drei vor ihr gestorben. Auch aus Sorge um die noch sehr jungen Kinder heiratete er Therese van Baerle, die sich neben den gemeinsamen drei Kindern auch liebevoll um die Kinder aus seiner ersten Ehe kümmerte. Es folgten Versetzungen nach Bensheim und Worms. Dort unterrichtete er etwa 50 – 60 Stunden in der Woche.
1862 erhielt er erstmals eine unbefristete Stelle am Gymnasium in Mainz. Die vorigen materiellen Sorgen waren bald vergessen – auch wenn die Miete für die relativ kleine Wohnung erheblich war. [Anm. 7]
Neben dem Unterricht konnte er sich nun intensiver seinen wissenschaftlichen Interessen zuwenden. Er hielt wissenschaftliche Vorträge und veröffentlichte eine umfangreiche Arbeit über ‚Das Wesen der Wärme‘. Schon vor dem Engländer William Stanley Jevons befasste er sich mit ‚Sonnenflecken‘ und der ‚periodischen Wiederkehr von Wassersnot und Wassermangel im Zusammenhang mit den Sonnenflecken, den Nordlichtern und dem Erdmagnetismus‘.
Mit großem Interesse verfolgte er die Arbeiten von Philipp Reis [Anm. 8], mit dem er in engem Kontakt stand. Den Schülern der Oberstufe erläuterte er, dass „das Ideal der Telegraphie erst dann erreicht sei, wenn man eine geliebte Stimme auf tausende von Meilen hören und Gedanken und Gefühle austauschen kann.“ [Anm. 9] Die Heiterkeit, die er damit auslöste, legte sich schnell, wenn er die Philipp Reis’sche Erfindung erklärte. Nach dem frühen Tod seines Freundes führte er selbst Experimente zur Telefonie durch und konnte so einen Beitrag zur Entwicklung des Telefons leisten.
1866 veröffentlichte er ein Lehrbuch für Chemie und Mineralogie und 1870 das Lehrbuch der Physik, das sogar der berühmte Physiker Hermann von Helmholtz seinen Studenten empfahl. Dieses Lehrbuch erschien in acht, jeweils erweiterten Auflagen; anfangs mit 560, zuletzt mit 912 Seiten. [Anm. 10] Begleitet wurde dieses Lehrbuch von einem Lehrerhandbuch. 1881 erschien dann die ‚Naturlehre für höhere Töchterschulen‘.
Der Staat kramte nach dem Sieg von 1871 wieder eine Kabinettsorder von 1852 hervor, mit der man einem erneuten Umsturzversuch wie in der Märzrevolution von 1848 vorbeugen wollte. Beamten war demnach das Tragen von Kinn- oder Schnurrbärten nur dann erlaubt, wenn diese eine bestimmte Entfernung von den Lippen einhielten. Paul Reis trug nun einen Vollbart, und der sollte endlich weg. Zwei Monate brauchte die Verwaltung, mit der Prüfung der Eingaben von Paul Reis und seinem Direktor. Die Eingabe von Paul Reis begann mit folgenden Worten: „Allerdurchlauchtigster Großherzog, Allergnädigster Fürst und Herr!“ In dem von Paul Reis vorgelegten ärztlichen Attest hieß es: „Zum Schutze gegen ein seit Jahren immer wiederkehrendes hartnäckiges Kehlkopfleiden ist dem Gymnasiallehrer Herrn Dr. Reis das Tragen eines Vollbartes ärztlich verordnet worden, eine Verordnung, welche im letzten Winter bis heute die besten Früchte getragen hat.“ Schließlich kam die Antwort: „Laut Verfügung Großherzoglichen Ministeriums des Innern … hat seine Königliche Hoheit der Großherzog dem Gesuch des Großherzoglichen Gymnasiallehrers Dr. Paul Reis um Erlaubnis zum Tragen eines Vollbartes zu willfahren geruht.“ [Anm. 11]
Im Alter von 47 wurde er für seine Arbeit geehrt: Er durfte sich jetzt Gymnasialprofessor nennen.
Obwohl er diverse Artikel in Fachzeitschriften und Rezensionen veröffentlichte und an einem Sammelwerk über ‚Die gesamten Naturwissenschaften‘ mitarbeitete, fand er noch Zeit für seine Familie und für die Musik. In der ‚Liedertafel‘ [Anm. 12] übernahm er gelegentlich sogar Solopartien in Oratorien.
1874 verstarb seine Frau Therese van Baerle und ein Jahr später heiratete Paul Reis deren jüngste Schwester, Natalie van Baerle. Sie verstarb jedoch schon nach einem Jahr im Kindbett. Kurz nach ihrem achten Geburtstag übernahm seine Tochter Meta aus der ersten Ehe die Führung des Haushalts und die Erziehung der jüngeren Geschwister – bis Paul Reis erneut heiratete. Charlotte Buckow und er hatten drei Kinder, die alle in jungen Jahren starben.
Den Jahrzehnte langen Raubbau an seiner Gesundheit bekam er im Alter von 57 Jahren zu spüren. Eine Kur in Bad Schlangenbad brachte nicht den erhofften Erfolg. Schließlich wurden seine Unterrichtsstunden auf 12 reduziert. Mit 62 Jahren wurde Paul Reis in den Ruhestand versetzt. Aber auch im Ruhestand kannte er keinen Müßiggang. In seinen letzten Lebensjahren hatte Professor Reis immer wieder gesundheitliche Probleme. Besonders bedrückte ihn, dass seine vierte Ehe mit der sehr viel jüngeren Charlotte nicht so harmonisch war, wie seine früheren Ehen.
Bei der Beisetzung von Paul Reis im Jahre 1895 hielt der Direktor des Gymnasiums, einer seiner ehemaligen Schüler, vor einer sehr großen Trauergemeinde eine viel beachtete Rede.

0.4.Gymnasialprofessor Dr. Hans Reis

(* 27. September 1867 in Mainz, + 24. Dezember 1933 in Mainz)

Als Hans Reis 1886 mit Bestnoten sein Abitur im Kronberger Hof machte, an dem schon sein Urgroßvater Peter Reis gelehrt hatte, waren alle Klassen überfüllt. In den letzten zwanzig Jahren stieg die Zahl der Einwohner in Mainz von gut 40.000 auf über 60.000. Während in Mainz über 350 Einwohner pro Hektar lebten, waren es in Darmstadt weniger als 100. Die Wohnverhältnisse waren, wenn man von den neu bebauten Gebieten unterhalb des Kästrich, dem Lauteren-Viertel und der Neustadt absah, katastrophal. Um den mangelhaften Verhältnissen entgegen zu wirken, begann man 1886 mit dem Neubau des Gymnasiums, dem heutigen Rabanus-Maurus Gymnasium.

Bis zum Tod seines Vaters, Gymnasialprofessor Paul Reis, hat Hans Reis ihm bei den umfangreichen Korrekturarbeiten geholfen und mit ihm über neue Veröffentlichungen diskutiert. [Anm. 13] Seinen Plan, eine „Lehre vom Erdmagnetismus“ zu schreiben, konnte sein Vater leider nicht mehr abschließen. 15 Jahre nach dem Tod seines Vaters gab Hans Reis eine neunte Auflage des viel beachteten Physik-Lehrbuches heraus.
Sein Vater hätte es gerne gesehen, wenn auch sein Sohn Hans Mathematik, Physik und Chemie studiert hätte. Da er aber in Physik und Chemie bei den praktischen Übungen ‚zwei linke Hände‘ hatte, zog er es vor, Germanistik, Geschichte und Philosophie zu studieren.
Nach einem Semester in Heidelberg folgten je zwei Semester in Freiburg und Berlin. Am Ende seines Studiums bereitete er sich im Großherzogtum Hessen, auf das Staatsexamen vor. Er empfand Gießen, das – im Gegensatz zu Berlin – so gut wie keine kulturellen Anregungen bot, genau wie schon sein Vater, als ‚ein elendes Nest‘. [Anm. 14]
Bei der Prüfung in Deutsch, Geschichte, Erdkunde und Französisch erhielt er nur Bestnoten und damit die Lehrbefähigung für alle Klassen. Vier Monate später reichte Hans Reis seine Dissertation über die „Mainzer Mundart“ ein und verließ Gießen als Dr. phil. Seine Vorbereitungszeit für den Schuldienst absolvierte er an Darmstädter Gymnasien und an dem Militärinstitut Waldecker in Darmstadt. In dieser Zeit schrieb ihm sein Vater zahlreiche Briefe, in denen er Ratschläge für den Unterricht gab. Seine erste Lehrerstelle erhielt Dr. Hans Reis an der Realschule in Dieburg.
Nach mehr als drei Jahren ließ Hans Reis sich beurlauben, um mehr Zeit für seine sprachwissenschaftlichen Studien zu haben, die er bis dahin nur nebenbei betreiben konnte. Schon während der Vorbereitungszeit veröffentlichte er umfangreiche Artikel über „Mundart und Schriftsprache in Rheinhessen“ und über „Syntaktische Studien der Mainzer Mundart“ und in Dieburg folgte die Arbeit über „Das Präteritum in den süddeutschen Mundarten“.
Nach eineinhalb Jahren an der Universität Bonn war seine Habilitationsschrift fertig und die Enttäuschung darüber, dass ausgerechnet sein ‚Doktorvater‘ aus Gießen durch Intrigen verhinderte, dass er Universitätsprofessor werden konnte, riesengroß. Teile der Schrift veröffentlichte er 1901, 1906 und 1909 in der Zeitschrift für Deutsche Philologie.

1889 ging er zurück in den hessischen Schuldienst und erhielt eine Stelle am Mainzer Gymnasium, wo er noch ein Jahr lang Kollege seines Vaters, Prof. Paul Reis, war. Sie unterrichteten in dem Neubau am 117er Ehrenhof, der nach der Teilung des Gymnasiums ‚Ostergymnasium‘ genannt wurde; seinen Namen erhielt das Gebäude, weil hier das Schuljahr nach den Osterferien begann. Der andere Teil des Gymnasiums verblieb im neuen Kronberger Hof und erhielt wegen des anderen Einschulungstermins den Namen Herbstgymnasium. [Anm. 15]
1900 heirateten Christine Hagen und Dr. Hans Reis. Sie führten eine glückliche Ehe mit vielfältigen gleichen literarischen und religiösen Interessen. Sie hatten zwei Töchter.
1908 wurde Hans Reis – wie schon sein Vater – zum Gymnasialprofessor ernannt. Ab 1912 unterrichtete er am Lehrerinnenseminar [Anm. 16], das aus einer 1901 erfolgten Umwidmung der 11. Klasse der Höheren Töchterschule hervorgegangen war. Die 1889 gegründete Höhere Töchterschule war zunächst in der ‚Domus Universitatis‘, die die Mainzer als ‚Alte Universität‘ kennen, untergebracht, ehe sie dann 1907 in einen Neubau beim ehemaligen Reichklarakloster umzog. Heutzutage steht an dieser Stelle die Anne-Frank-Schule.

Während des Ersten Weltkriegs und vor allem in den Jahren danach unterstützte Hans Reis national gesinnte Vereine, und er wurde Mitglied der Deutschnationalen Volkspartei. [Anm. 17] Die Ausrufung der Republik und die Handelseinschränkungen hatten das Leben in Mainz schlagartig verändert. Arbeitslosigkeit, Hunger, Krankheiten und fehlender Wohnraum waren schwer zu ertragen. 1923 wurden zudem 5.000 Mainzer, darunter der Mainzer Oberbürgermeister, der die Not öffentlich angeprangert hatte, aus der Stadt gewiesen. Auch Prof. Reis und seine Familie wurden für zwei Jahre auf die rechte Rheinseite verwiesen, und ihre Wohnung wurde beschlagnahmt. Dennoch: Prof. Reis hatte Glück. In dieser Zeit gab Prof. Reis als Aushilfskraft Unterricht an der Viktoriaschule in Darmstadt.
Erst 1925 konnten sie das Hotel in Darmstadt, in dem sie zwei Jahre gewohnt hatten, verlassen und in ihre alte Wohnung zurückkehren.
Nachdem das Lehrerinnenseminar im Schuljahr 1925/1926 im Zusammenhang mit der Neuorganisation der Höheren Mädchenschule geschlossen wurde, hat Hans Reis bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1933 in der Oberstufe der Höheren Töchterschule unterrichtet.

Neben der Lehrtätigkeit widmete sich Professor Reis intensiv der Sprachforschung. Seine Bücher sowie seine Veröffentlichungen in Fachzeitschriften stießen auf großes fachliches Interesse. Seine Vortragsreisen führten ihn bis ins Rheinland und nach Westfalen, und seine Vorlesung über Goethes Faust an der Volkshochschule in Mainz wurde mehrfach wiederholt.
Prof. Hans Reis blieb nur wenig Zeit, seinen Ruhestand zu genießen, da er im selben Jahr starb.

Verfasser: Wolfgang Stumme

Redaktionelle Bearbeitung: Jasmin Gröninger

Verwendete Literatur:

  • Deutschmann, Adelheid: Chronik der Familie Reis. Hinterzarten 2014.
  • Stumme, Wolfgang: Der Mainzer Hauptfriedhof. Menschen und ihre letzten Ruhestätten. Ingelheim 2010.

Aktualisiert am: 26.07.2016

Anmerkungen:

  1. Deutschmann, Adelheid: Chronik der Familie Reis. Hinterzarten 2014, S. 13 ff. (Ein Exemplar der Chronik befindet sich im Stadtarchiv Mainz: 4° 17045). Zurück
  2. Die unter Emmerich Joseph begonnenen Reformen waren  u. a. auf die Verstaatlichung des Schulwesens gerichtet. Mit dem Tod von Emmerich Joseph im Jahre 1774 machte das Domkapitel zunächst die Reformen rückgängig und wählte Friedrich Karl Joseph von Erthal als Wortführer der konservativen Mehrheit zu seinem Nachfolger. Doch nach und nach kehrte Erthal zu den gemäßigten Reformansätzen zurück. Spätestens jedoch ab 1792 war es damit wieder vorbei. Zurück
  3. In der Zeit, als Mainz ein Teil des französischen Staates war, befand sich das Gymnasium als ‚Lyceum‘ im ehemaligen Jesuitennoviziat. Zurück
  4. Mit Einrichtung der überkonfessionellen "Simultanschule" im Jahre 1874 war die kirchlich dominierte Schulaufsicht beendet. Zurück
  5. Deutschmann, Adelheit, a.a.O., S. 16. Zurück
  6. Vgl. Stumme, Wolfgang: Der Mainzer Hauptfriedhof. Menschen und ihre letzten Ruhestätten. Ingelheim 2010, S. 38 – 40. Zurück
  7. Der Deutsche Bund bestand darauf, dass die Bundesfestung Mainz jederzeit freies Schussfeld hatte. So konnte in Mainz in den 1860er Jahren nicht außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern gebaut werden. In keiner anderen deutschen Stadt war der Wohnraum so knapp – und so teuer – wie in Mainz. Zurück
  8. Reis war ein häufig vorkommender Familienname. Paul und Philipp Reis waren nicht miteinander verwandt. Zurück
  9. Deutschmann, Adelheid, a.a.O., S. 37. Zurück
  10. Deutschmann, Adelheid, a.a.O., S. 39. Zurück
  11. Diese unterwürfige und floskelhafte Sprache zwischen Beamten und ihrem Dienstherrn wirkt heutzutage unverständlich. Vgl. Deutschmann, Adelheid, a.a.O., Anhang: Ein Rückblick – von und über Trude Reis-Klein (28. 10. 1902 – 6. 9. 2001), S. 54 f. Zurück
  12. Der älteste Mainzer Kulturverein wurde 1831 unter dem Namen  ‚Mainzer Liedertafel‘ gegründet. Komponisten wie z. B. Felix Mendelssohn Bartholdy, Peter Cornelius und Johannes Brahms dirigierten im Konzerthaus der Liedertafel. Zurück
  13. Den Plan, eine „Lehre vom Erdmagnetismus“ zu schreiben, konnte Paul Reis leider nicht mehr abschließen. Zurück
  14. Deutschmann, Adelheid, a.a.O., S. 49. Zurück
  15. Als 1912 alle Schulen zu Ostern das neue Schuljahr eröffneten, firmierten die beiden Schulen als ‚Altes‘ bzw. ‚Neues‘ Gymnasium, das wir heutzutage als Rabanus-Maurus Gymnasium kennen. Zurück
  16. Die zweijährige Ausbildung sah zunächst neben Handarbeit und Turnen Deutsch und Religion vor. Die Absolventinnen konnten zu Beamtinnen ernannt werden. Ihr Gehalt lag deutlich unter dem der männlichen Kollegen. Heiratete eine Lehrerin, musste sie den Schuldienst verlassen. Das Lehrerinnenseminar bestand bis zur Neuorganisation der Höheren Töchterschule im Schuljahr 1925/1926. Zurück
  17. Deutschmann, Adelheid, a.a.O., S. 55. Zurück