Bibliothek

Ein Kaufmannshandbuch als Quelle zum mittelrheinischen Textilgewerbe

von Volker Weinzheimer

Im Folgenden[Anm. 1] sollen Teile einer Handschrift ediert werden, welche in der Bibliothek in Wolfenbüttel aufbewahrt wird und auf die Hermann Kellenbenz im Rahmen einer Untersuchung erstmals ausführlicher verwiesen hat.[Anm. 2] Die im Anschluss edierten Teile der Handschrift listen Tuche auf, die auf den Frankfurter Messen verhandelt wurden. In diesem Zusammenhang fällt auf, dass die in Mainz produzierten Tuche, obwohl durchaus auch für den Export bestimmt und zeitweilig nachweisbar in Frankfurt verhandelt, in der Quelle keine Erwähnung finden. Dieses Problem soll vorab diskutiert werden.
Die vorliegende Quelle ist wohl dem Handschriftentypus zuzuordnen, der die Grundlage des Meder'schen Handelsbuches von 1558[Anm. 3] darstellt.[Anm. 4] Es handelt sich hierbei um Kaufmannshandbücher, Gebrauchsschriften also, anhand derer sich Kaufleute orientieren konnten, wenn sie sich über Handelsgüter informieren wollten, welche im Rahmen bestimmter Messen oder auf lokalen Märkten verhandelt wurden.
Der Schreiber der nachfolgend edierten Quelle stammte dabei wohl aus dem Schwäbischen, wie Kellenbenz anhand der von diesem verwandten dialektalen Ausdrücke ausführt, in die sich allerdings auch Worte mischen, die wohl eher dem bayerischen oder dem Dialekt des Allgäu entlehnt wurden.[Anm. 5] Aus der Mischung dieser dialektalen Ausdrücke befürwortet Kellenbenz eine Verortung des Schreibers in die Handelsstadt Augsburg, deren Bedeutung als wichtiges Handelszentrum des 16. Jahrhunderts nicht von der Hand zu weisen ist.
Eine weitere Stütze dieser These, auf die Kellenbenz nicht näher eingeht, stellt hierbei der Befund dar, dass die Handschrift für Ellenmasse von Stoffen, die sehr wahrscheinlich in Augsburg verhandelt wurden, sehr genaue Angaben machen kann, während die Masse für Textilien, die beispielsweise vornehmlich im Frankfurter Raum verhandelt wurden, durch den Schreiber nicht erfasst wurden, genauer: an deren Stelle dieser Auslassungen machen musste.[Anm. 6]
Auch wenn das Werk eine Reihe von Sprüngen in der Abfolge enthält, so folgt dieses doch einer inneren Ordnung, welche uns bei dem vordringlichen Problem, der Frage nach einer Erwähnung der Stadt Mainz als Herstellungsort in Frankfurt verhandelter Tuche, durchaus weiterhilft.[Anm. 7]
Der Schreiber beginnt mit der ihm geläufigen Einteilung der Elle in ‚Viertel‘, ‚Achtel‘ bzw. ‚Drittel Sechstel‘, um im Anschluss daran die ihm geläufigsten Ellenmaße in Beziehung zueinander zu setzen. Dabei bezieht er sich auf das Gebiet Oberitaliens einschließlich Venedigs, Mailands und Genuas und behandelt ferner die Längenmaße von Tuch aus München, Nürnberg und Frankfurt, ergänzt um Tuch aus dem niederländischen Brabant.
Den nächsten Abschnitt seiner Handschrift widmet der Autor den an verschiedenen Orten produzierten und verhandelten Stoffen, wobei sein Augenmerk klar auf Aussehen und Qualität der Stoffe liegt, die er miteinander vergleicht.
Er beginnt bei den in Venedig verhandelten und zumeist in Oberitalien hergestellten Stoffen, wobei das in Venedig verhandelte Tuch in den meisten Fällen als normativer Qualitätsgrad – im Sinne eines Höchstmaßes an Qualität – die Grundlage der Vergleiche zu anderem Tuch darstellt. Hier fällt bereits das Bestreben des Schreibers auf, die Tuche untereinander in Beziehung zu setzen und in eine nachvollziehbare Abfolge zu bringen, beginnend bei Tuch höchster Qualität bis hin zu Tuch geringster Qualität.
Nach einem kleinen Abschnitt über die Stoffe, die in Bozen verhandelt wurden, folgt der nachfolgend edierte Text über die Stoffe, die im Rahmen der Frankfurter Messe verhandelt wurden, gefolgt von weiteren Tuchorten und den dort verhandelten Stoffen.
Innerhalb dieser Abschnitte sind die Nachweise der einzelnen Tuchorte in der Regel nach zwei Kriterien geordnet. Der Verfasser folgt einer Einteilung nach verschiedenen Tuchsorten;[Anm. 8] diese wiederum ordnet er einerseits nach geographischen Großräumen, andererseits innerhalb dieser Kategorie wiederum nach qualitativen Gesichtspunkten. Innerhalb der jeweiligen Ordnungseinheit[Anm. 9] vergleicht er dabei, wie bereits für die in Venedig verhandelten Tuche aufgeführt, stets das vorgestellte Tuch mit dem jeweils besten Vertreter dieser Ordnungseinheit, es sei denn, es handelt sich um Vergleiche, die Tuchgröße betreffend.
Der Verfasser benutzte zur Erstellung seines Kaufmannshandbuches wohl eine oder mehrere Vorlagen. Hinweis hierauf ist zumindest eine klar nachweisbare Verschreibung, die wohl auf einem Lesefehler beruht. So überschreibt er einen Abschnitt mit Van(n) Puch partter, Wessel und woll tuch.[Anm. 10] Im folgenden Text wird aber deutlich, dass der Verfasser sich auf den Ort Wellmich bezieht,[Anm. 11] den er im Folgenden auch anführt. Da allerdings für einige der in der Quelle aufgeführten Tuchorte die Schreibung unklar oder eine genaue Bestimmung des aufgeführten Ortes nicht möglich ist, sind weitere Verschreibungen des Autors denkbar. Hierzu müsste aber erst eine genauere Untersuchung der Quelle, auch in Bezug auf die möglichen Vorlagen, erfolgen.

Das Textilgewerbe im Mainz des 14. bis 16. Jahrhunderts

Betrachtet man das Textilgewerbe in den größeren und kleineren Städten und Gemeinden des mittelrheinischen Bezirkes der Wollindustrie,[Anm. 12] so fällt ins Auge, dass entgegen dem Trend, der in den Städten mit hohen Produktionszahlen zu beobachten war, in den kleineren Städten und Gemeinden durchaus noch gegen Ende des 15. Jahrhunderts kein nennenswerter Einbruch im Textilgewerbe spürbar war.[Anm. 13]
Demgegenüber stößt man bei genauerer Betrachtung der Verhältnisse in Mainz[Anm. 14] auf Tendenzen, die sich als ein völliges Ausbrechen aus den aufgezeigten Strömungen interpretieren lassen, namentlich auf einen auffälligen Rückgang der Mitglieder der Weberzunft[Anm. 15] bereits von der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts an bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts hinein,[Anm. 16] ein Umstand, der seinen Niederschlag mit Sicherheit auch in der in Mainz produzierten Tuchmenge fand.[Anm. 17]
Mit der Mainzer Stiftsfehde und der hiernach erfolgten Umwandlung der Zünfte in Korporationen,[Anm. 18] namentlich Bruderschaften, scheint dieser Rückgang der Mitgliederzahlen seinen Tiefstand erreicht zu haben.[Anm. 19]
Mit der Neuordnung des Mainzer Textilhandwerkes durch Adolf von Nassau sind auch Beschreibungen der in Mainz produzierten Tuche überliefert, welche Vergleiche zu den im Augsburger Kaufmannshandbuch aufgeführten Tucharten zulassen. In Mainz stellte man der Ordnung folgend vier verschiedene Tucharten her, die für den Verkauf auf dem Markt und somit wohl für den Export bestimmt waren: Das mit acht Gebund und drei Strängen breiteste Tuch war ein an der Wollflocke blau gefärbter Stoff, der wohl mit Waid gefärbt wurde. Hinzu trat ein acht Gebund breiter, weißgrauer oder weißer Stoff, der hochwertiger in seiner Verarbeitung war, als die ebenfalls hergestellten einfachen Tuche dieser Farben.[Anm. 20] Beide Tuchsorten waren von hoher Qualität und höchstwahrscheinlich in der Hauptsache für den Export bestimmt.
Demgegenüber findet sich auch die Erwähnung von slecht wijß, das wijß sal bliben und slecht grae werck,[Anm. 21] Tuche also, die gegenüber den eben erwähnten schlichter und nur sieben Gebund in der Breite waren. Ob dieses Tuch eher für den regionalen Markt bestimmt war kann, nicht gesagt werden, ist aber durchaus vorstellbar.
Augenscheinlich nicht für den Markt bestimmt waren gefärbte Tücher. Zumindest scheinen diese durch die Tuchrichtlinien nicht erfasst worden zu sein, und auch eine Siegelung dieser Tuche sah die Ordnung nicht vor.[Anm. 22] Lediglich die Schwarzfärberei war untersagt, das Färben mit Waid oder Färberröte hingegen Gewohnheit.[Anm. 23]
Eine vierte Tuchart, weißgraue Tuche, die mit rot versetzt waren, mussten besonders bearbeitet werden und wurden wohl nur von Spezialisten hergestellt. Ob es sich hierbei um Rheinische Tuche handelte, ein weißes Tuch, das mit roten Leisten abgesetzt war,[Anm. 24] kann aber nicht geklärt werden.
Die Leintuchherstellung indes war in Mainz nicht so ausgeprägt wie die Wolltuchherstellung. Es findet sich kein Hinweis auf eine Sortenvielfalt, wie sie für das Wolltuch aufgezeigt wurde, und auch die Regelung, dass, anders als die vier Siegelmeister, jährlich nur ein Brudermeister der Leinweber durch den Vertreter des Stadtherrn benannt werden sollte, lässt ahnen, dass die Anzahl der Leinweber weit unter der der Wollweber lag.
Ein letzter Hinweis auf die Fülle der in Mainz zu findenden textilverarbeitenden Handwerke ist die Bestimmung, dass Schleiermacherinnen und Frauen, die smalwerk[Anm. 25] verfertigten, ebenfalls in die Zunft aufgenommen werden sollten. Wie groß diese Gruppe war, ist nicht feststellbar, denkbar ist aber, dass in ihnen die Produzenten der guldenducher zu sehen wären, die in Mainz verhandelt wurden.[Anm. 26]
Ob und wie die von Adolf von Nassau durchgesetzten Ordnungen sich auf die Lage im Textilgewerbe der Stadt im Einzelnen auswirkten, kann nicht festgestellt werden, dass sich die Situation in Mainz in der Folgezeit aber grundlegend gewandelt haben muss, dafür sprechen die Bestimmungen der zwanzig Jahre später unter Erzbischof Bertold entstandenen Ordnung des Weberhandwerkes zu Mainz.[Anm. 27] Hier, wie in keiner Ordnung vorher, zeigt sich einerseits die starke Orientierung der Mainzer Tuchproduktion an der Frankfurter Messe und andererseits das erstarkte Qualitätsbewusstsein, das sich in einer detaillierten Regelung der Tuchsiegelung zeigt.
Hatte die unter Adolf von Nassau entstandene Ordnung noch zwischen zwei Tuchbreiten in unterschiedlichen Farben getrennt, weist die Weberordnung Erzbischof Bertholds[Anm. 28] nun vier verschiedene, nach Breite und Qualitätsstufe klar zu unterscheidende Tuche auf, deren Farbe keine Erwähnung mehr findet.[Anm. 29]
Man unterschied im Einzelnen zwischen dem sieben Gebund breiten leichtesten Tuch von, genetzt und geschoren, 30 Ellen Länge, das mit einem Siegel gesiegelt wurde. Man verwandte für seine Fertigung eine grobe Wolle, wenn es sich hierbei wohl auch kaum um Abfall-, beziehungsweise Locken- oder Flockenwolle gehandelt haben wird.[Anm. 30] Der nächst bessere und mit zwei Siegeln gezeichnete Stoff hatte eine Breite von acht Gebund bei gleicher Länge. Die Parallele zu den durch Adolf von Nassau festgesetzten Tuchmaßen fällt auf, ob diese zwei ersten Qualitätsstufen aber den 1469 eingeführten entsprechen, kann nicht geklärt werden. Zur Tuchherstellung sollte jedenfalls Wolle mittlerer Qualität verwendet werden. Für Tuche der dritten Qualitätsstufe sollte Kernwolle, also feine Wolle verwendet werden, das Tuch sollte bei gleicher Länge zehn Gebund breit sein und mit drei Siegeln gesiegelt werden. Das vierte und wertvollste Tuch sollte zwölf Gebund breit sein und mit vier Siegeln gezeichnet werden. Verwendung sollte nur Ausbund- oder Herzwolle finden, Wolle bester und vor allem feinster Qualität. Das Tuch sollte ungereckt 40 Ellen lang sein, was darauf schließen lässt, dass es genetzt und geschoren ebenfalls 30 Ellen maß.
Die Entlohnung der Siegelmeister war gestaffelt nach der Qualität der zu besiegelnden Tuche, wobei die hier festgelegten Sätze klar darauf verweisen, dass Tuche der zwei obersten Qualitätsstufen deutlich wertvoller waren als die ersten zwei Stufen. Diese Tuche waren auf jeden Fall für den überregionalen Markt bestimmt und verweisen eindeutig auf die hohe Bedeutung, die der Export von Tuchen für die Stadt gewonnen hatte. Einen weiteren wichtigen Hinweis hierauf geben auch die weiteren, in der Ordnung verzeichneten Bestimmungen.
Die Frankfurter Messen mit ihrer überregionalen Ausstrahlung waren von jeher der Hauptvertriebsort der Mainzer Exportware und dementsprechend auch der Tuche gewesen.[Anm. 31] So verwundert es nicht, dass sich eine solche Ausrichtung auf die Messe in den Quellen wiederfindet. Es wurden feste Termine eingerichtet, nach denen kein Tuch mehr gesiegelt werden durfte, das in Frankfurt auf der Messe verhandelt werden sollte.[Anm. 32] Diese Regelung wurde noch dadurch unterstützt, dass es nach diesen Terminen den Webern verboten war, noch Tuche zu der jeweiligen Messe zu bringen.
Ein Fernbleiben von der Frankfurter Messe scheint in Bezug auf die Mainzer Weber die Ausnahme gewesen zu sein,[Anm. 33] dafür spricht bereits die Regelung der Verlosung der in Frankfurt zur Verfügung stehenden Stände. Hierbei sollten pro Stand mindestens zehn Tuche angeboten werden,[Anm. 34] wobei sich auch mehrere Weber einen Stand teilen konnten, wenn der einzelne Meister die geforderte Zahl nicht erreichte.[Anm. 35] Insgesamt aber durfte kein Weber mehr als zwei Stände benutzen.[Anm. 36]
Insgesamt zeigt sich für die Entwicklung des Tuchgewerbes in Mainz, ausgehend von Ammans Aussage bezüglich der bedeutenden Stellung des Mainzer Textilgewerbes im 14. Jahrhundert, dass diese, so sie denn wirklich im Anfang des 14. Jahrhunderts in Mainz in erwähntem Maße bestand, bereits in der Mitte des 14. Jahrhunderts seinen Scheitelpunkt erreicht hatte und, soweit sich dies anhand der für diesen Zeitabschnitt schlechten Quellenlage überhaupt sagen lässt, wohl aufgrund äußerer Umstände schwand. Erst das Ende der Stiftsfehde und die damit einhergehende Stabilisierung der Verhältnisse in Mainz schufen eine Basis, auf der sich das wiedererstarkte Textilgewerbe erholen konnte. Die durch den Stadtherrn gesetzten Ordnungen erwiesen sich dabei als wichtige Grundlage. Diese bewirkten, wie dies auch für Alzey beobachtet werden kann,[Anm. 37] mit Beginn des 16. Jahrhunderts eine Blüte des Textilgewerbes in Mainz.[Anm. 38]

Mainzer Tuch und das Augsburger Kaufmannshandbuch

Betrachten wir die vorab aufgezeigte Entwicklung des Mainzer Tuchgewerbes, so scheint es durchaus verwunderlich, dass die Mainzer Tuche in dem oben erwähnten Kaufmannshandbuch keinerlei Erwähnung finden. Dass für die Mainzer Tuche die Frankfurter Messen als Absatzmarkt keine Rolle spielten, ist, nicht zuletzt aufgrund einer langen Tradition des Verkaufes von Tuch an diesem Ort wohl eher auszuschließen. Faktum bleibt, dass Mainz als Tuchort in dem Kaufmannshandbuch nicht aufgeführt wird, gleichwohl andere Orte mit wahrscheinlich weitaus geringerem Gewerbe durchaus genannt werden.[Anm. 39]
Eine eindeutige Erklärung kann nicht gefunden werden, trotzdem möchte ich an dieser Stelle eine These diskutieren, die Michael Matheus und Lukas Clemens im Zuge einer Auswertung dieser Quelle angeregt haben.[Anm. 40] Zwar findet sich Mainz nicht in der Auflistung des Kaufmannshandbuches, dafür nennt die Quelle Maastricht als Tuchort. Diese Nennung erfolgt allerdings an einer Stelle, an der ausschließlich Tuchorte des Mittelrheingebietes genannt werden, noch dazu dicht gefolgt von der aufgezeigten, offensichtlichen Verschreibung.[Anm. 41] Interpretiert man die Nennung Maastrichts als Verschreibung für Mainz, so muss gefragt werden, in welchem Umfeld die Nennung erfolgt und welche Konsequenzen sich aus einer solchen Interpretation ergeben würden.
Der Autor gibt für Maastricht an, die dort hergestellten Tuche hätten die selben Maße wie die Aachener und würden in allen Farben, in der Hauptsache aber in einem satten Blauton produziert.[Anm. 42] Über Querverweise ist zu erfahren, dass besagte Tuche direkt neben den Tuchen aus Speyer verhandelt wurden[Anm. 43] und in der Qualität etwas besser als die Frankfurter Tuche waren. Wie die vorangestellte Untersuchung der Mainzer Textilproduktion aufzeigt, können sich die hier gemachten Aussagen ebenso auf Maastricht wie auf Mainz beziehen.[Anm. 44]
Eine Interpretation der Lesart als Verschreibung wird hauptsächlich durch drei Punkte gestützt. Zum Einen würde das geographische Umfeld der Nennung klar auf Mainz hindeuten, auch ein Verkauf in direkter Nachbarschaft zu den Speyerer Tuchen ist, betrachtet man die hervorragenden Beziehungen beider Städte zueinander, durchaus naheliegender als ein Verkauf Speyerer neben Maastricher Tuche.[Anm. 45] Hinzu tritt die angedeutete Ordnung der Tuche auch nach landesspezifischen Tuchsorten, was eine Einordnung Maastricher Tuche an dieser Stelle ebenfalls fraglich scheinen lässt.
Für eine Lesart als Maastricher Tuch spricht indes, von der bloßen Tatsache des Schriftbefundes einmal abgesehen, dass in der Beschreibung des Kaufmannsbuches weder die unter Adolf von Nassau erfolgte Kennzeichnung der Tuche durch zwei Siegel unterschiedlicher Größe, noch die 1489 erfolgte Neuregelung der Tuchbesiegelung erwähnt wird. Wie an anderer Stelle beobachtet werden kann, geht der Schreiber durchaus auf spezielle Regelungen der Besiegelung ein. So erwähnt er bezüglich der Aachener Tuche, die selben seien, je nach Qualität der Stoffe, mit einem großen oder einem kleinen Siegel gekennzeichnet,[Anm. 46] für Ehrental bei St. Goarshausen wird sogar die Besiegelung mit vier Siegeln genannt.[Anm. 47] Andererseits wird bei genauerem Betrachten der Quelle auch deren Lückenhaftigkeit deutlich, angefangen bei den fehlenden Maßangaben der Stoffe bis hin zu den über weite Teile der Quelle nicht erfolgten Beschreibungen der Siegel.[Anm. 48] Ob man letztendlich von einer Verschreibung ausgehen kann oder nicht, wird sich erst klären lassen, wenn die Quelle gerade im Hinblick auf ihre Vorlagen untersucht wurde. Trotzdem erscheint mir in Anbetracht der aufgezeigten Indizien eine Verschreibung sehr wahrscheinlich zu sein, auch deshalb, weil sie durch die aufgezeigte Entwicklung einer erstarkenden Textilproduktion in Mainz zu Anfang des 16. Jahrhunderts gestützt würde.

Edition: Ein Augsburger Kaufmannshandbuch

Her nach statt von denn tu<o>chenn, so man zu<o> Franckfürtt kaüfft und verkaüft.

Es[Anm. 49] ist zu wissenn: nach dem unnd mann gar vil gwands gen Franckfurt pringtt all da zu verkaüffen, so ist zu wissenn, d(a)z gewonlich auss ainer ieden statt die tuch da hin pringent, die handt ire tuch besinder faill bey ain ander in ainem besundern hauss, also das ainer allweg, der tuch er begertt zu kaüffen, bey ain ander findt faill habenn.[Anm. 50]

Van(n) denn Lindrischen tu<o>chenn

It(e)m des erst(e)rn wil ich van(n) denn Lindischen tuchen[Anm. 51] setzen, die pringt man fast auss Engelandt, sünderlich[Anm. 52] was foder gut ist, wie woll ir vil in Prowandt[Anm. 53] gemacht werdenn. Je doch so komendt die pesten aüss Engelanndt(en) und man ver kaufft si zu Franckfürt alle nach dem stück und handt doch nit ain lengj, dann man streicht sy alle und wass ainem d(a)z selb mass gibtt, das bezalt er unnd man rechnett 40 ell(e)n vir ain stück und zu Nürnberg 32 und zu Augspug 36 ell(e)n und wass ain stuck minder(er) od(er) mer hatt, dass selb be zaltt, und si sollen ungefarlich prait sein[Anm. 54] ell(e)n zu Franckfurt od(er) Nurnberg. Es ist auch ainss vil pesser dan das ander und sünderlich die in Engelandt an der woll geferbtt werdenn[Anm. 55] heltt in mereren geltt, dan die man am tuch in Prowandt[Anm. 56] ferbtt. Und sy handt kain besunder zaichen dann denn merern taill alle ain rossen[Anm. 57] zu ainem sigell unnd an der and(er)en saitten Engelandtt, und dar umb so merck ain ieder was er kauff, dan es gar grosser underschedt dar in ist, also d(a)z ain tuch vann aim güldin bis in 10 guldin pesser ist dann das ander, dar nach wys dich zu richten.[Anm. 58]

Va(n) Lierischen tu<o>chenn

Die Lirischen tuch[Anm. 59] ver kaüfft mann wie die Lindischen aüch alle ge strichen und sendtt auch zwaijerley. Die pessern handtt ain creuz am zaichen und sendtt an der lengj un(d) an der praitin wie die Lindischen tuch(en).[Anm. 60]

Vann denn Mechlischenn tu<o>chenn

Die van Mechell[Anm. 61] machen vast dreyrle[Anm. 62] sortt: die erst(e)n und die pesten, die haist man Rossentuch unnd die handt 5 sigell, und ist an dem aine pley ain grosse rossen und hatt an der lengj zu Franckfurt 45 ell(e)n ad(er) zu Aügspurg 20 ½ ell(e)n unnd ist prait Franckfurt(er) ell(e)n ... .
It(e)m die ander sortt sendt tuch, die handt auch 5 sigell. Und wan ain tuch ain mangel hat, so wirtt d(a)z ain sigell aüss gestochen, das man es woll sechen mag, die handt dan nun 4 pley und handt die lenng wie Rosse tuch, sy senndt aber nur ... ell(e)n prait.
Die drit sortt haist man sam tuch,[Anm. 63] die verkaufft man auch nun vast sam weijss und die hanndt nun 3 sigell und sendt auch so lanng wie die andern, aber nun ... ell(e)n prait. It(e)m man findt sy auch von allen farbenn, wie man si dann be gertt zu haben, unnd heltt ain halbs zu Nürnberg 18 ell(e)n, unnd si senndt ge wonlich ge tailt in zwaij taill, also d(a)z man si zu halben stückenn verkaüfft.
It(e)m man macht auch Kemlj[Anm. 64] und die selben handt nun 3 sigell, es senndt aber auch gutt tuch; si handt auch lenng und praitj wie die van 5 sigell und wellicher nit gut ist, dem schneit man 2 sigell ab, also d(a)z er nur des ain sigell hat, und die selben praücht man vast zu umbschlagenn.[Anm. 65]

Vonn Prigischenn tu<o>chenn

Die Prickischenn tuch[Anm. 66] senndt auch zwayerlay und die pest(e)n haist man fein prickisch, senndt auch denn merern taill in zwaij taill gehofft, handt ir be sünder sigell unnd hatt ain halbs tuch ... ell(e)n zu Franckfürt und ist prait ... ell(e)n. Und hanndt gewanlich ann der farb graw gemengt od(er) g(e)suztt unnd leberfarb, mörlin farb unnd plaw unnd die grawen gelten ge wanlich 1 guld(en) mind(er), dann die andern farb.
It(e)m die andern haist man pastartt, die handt ain gross pleij unnd ain lamp dar ann und sendt gleich so lanng wie die fein prickisch, si senndt aber nun ... ell(e)n prait; sy senndt auch gleich gehaft und ge halbiert wie die andern und si [sind] nün fast alle gut liecht graw an der farb.[Anm. 67]

Vann denn Amsterdam tu<o>ch

Amsterdam[Anm. 68] pringtt p(er) [sic!] man genn Franckfürt in sam od(er) deurling und ist gewanlich 40 stück in aime pall(e)n und werdent also verkaüfft nach dem sam. Je doch so gibt man sy ain zechtig aüch hin und sendtt alle schwartz ann der farb und handt zu Franckfurt ... ell(e)n und sendt prait[Anm. 69] ... ell(e)n unnd handt ain gross pleij, dar an ain schaff und an der andern saiten ain schiltt mit dem name(n); und wellichs ain ain [sic!] mang(e)l hatt, dem gibt man nuün ain klains pley. Und d(a)z selb tuch gilt dan gewonlich 1/2 guld(en) mind(er).[Anm. 70]

Van Laidische und Telfisch und Rotterdam(m)

It(e)m so hatt man sunst auch schwartze tuch als Laidische od(er) Tellfische od(er) Rotterdam[Anm. 71], die sendt an lenngin unnd an praitin und an der farb wie die Amsterdam, dan d(a)z sy ir besunder zaichen hanndt, die Amsterdam sendtt aber bas erkannt, die hatt man lieber.[Anm. 72]

Van Ach

Die van Ach[Anm. 73] pringent gwonlich zwaijerlaij tuch, als schnit gwandt und sam gwandt; sendt gute tuch und handt ain gross pleij. Und welliche ain mangell handt, die handt ain klains zaichen und senndt ... ell(e)n[Anm. 74] zu Franckfirt lanng und ... ell(e)n prait und sendt denn mer(er)n taill graw an der farb unnd zwaijerlaij graw als liechtgraw od(er) weijssgraw und sattgraw od(er) samalin. Man hatt si sünst aüch ettlich farbenn, alss plaw, grienn, praun, mörlin farb, aber der grawenn senndtt am maistenn. Die sam tuch aber, die ver kaufft man nun vast nach dem sam unnd die handt auch alle d(a)z klain pleij unnd senndt 26 tuch in aim sam und sendt ... ell(e)n lanng und vast alle liecht graw an der farb und man fiertt sy vast gen Österreich und genn Ungernn.[Anm. 75]

Vann denn Kollnischenn tu<o>chenn

Die van Kellenn[Anm. 76] pringett auch guten tuch, wie der van Ach, samtuch unnd auch vast graw ann der farb unnd hanndt ir be sunder zaichenn unnd handt lenng und prait wie die van(n) Ach, dann d(a)z sy minder geltten; unnd werden auch vast alle nach dem sam ver kaüfft unnd ist auch 26 tuch ain sam.[Anm. 77]

Van denn van Trier unnd van(n) Dewren

Trierer unnd die van(n) Dewren[Anm. 78] pringendt aüch auch [sic!] fast grawen tuch wie die van(n) Ach, dann d(a)z sy nit so gut senndt unnd auch nit so woll er kannt; si handt aber ir besünder zaichen un(d) senndt zu Franckfurt ... ell(e)n lang.[Anm. 79]

Die van(n) Hern(n)tall

Die Hern(n)taller[Anm. 80] senndt zwaijerlaij, als kernntuch[Anm. 81] unnd gmaine tuch, also das gwanlich bey aim guld(en) under schitt ist; und sy handt vast 4 sigell und halt(e)n zu Franckfurt ... ell(e)n und senndt vast schwartz an der farb und ettlich kemlj dar under.[Anm. 82]

Nastetter

Nastetter[Anm. 83] senndt auch zwaijerlaij, als kerntuch unnd gmaine tuch, und handt nun ain sigell und senndt ... ell(e)n lang und fast schwartz vann farb.[Anm. 84]

Gwerhaüssenn

Gwer haüssenn[Anm. 85] senndtt auch kern tuch unnd gmaine tuch und die handt gar kain pleij und hanndt zu Franckfurt ... ell(e)n und senndt auch alle schwartz.[Anm. 86]

Vonn denn van Mastricher tu<o>chenn

Mastricher[Anm. 87], die hanndt ir be sünder zaichenn und sandt lanng und prait wie die van(n) Ach, unnd man hatt si van allen farbenn, aber die gewonlich und merer farb ist satt plaw.[Anm. 88]

Van(n) Pu<o>ch partter, Wessel und woll tu<o>ch

Die van Poparttenn unnd die van Wessell[Anm. 89] und die van Wallmich[Anm. 90] sanndt guten tuch und handt aüch fast ain lenngj und praitin wie die Gwer hawssere(n) und sendt auch vast in dem selben kaüff unnd vast alle schwartz ann der farb und hatt iettlichs sain be sünders zaichenn.[Anm. 91]

Van(n) Mille

Die van Mille[Anm. 92] senndtt gute tuch wie die Hern taller, die handt ir be sunder sigell un(d) zaichenn und sendt ann der lenng ... Franckfürt(er) ell(e)n unnd senndt vast alle schwartz und weijss und die weijssenn fiertt man gen Aügspürg und Nürnberg unnd Ulm und latt si dar nach ferbenn wie man will.[Anm. 93]

Van dem Reinischenn gewanndt mit denn rotten enden oder leistenn und das erstenn van(n) Weijllnawer

Weijllnawer,[Anm. 94] die senndtt ge wonlich die pesten under dem Renischenn ge wanndtt[Anm. 95] und si handt ir be sünder zaichen und sendt zwaijer laij als den ge wonlich in allen Renischen tuchen ist, als die pessern haissent sy kern tuch und die minderen ge maine tuch. Unnd handt doch ain lenng und prait und handt ... ell(e)n zu Franckfürt und sendt vast alle denn merern tail schwartz van(n) farb und handt rott leijsten und ist der andern farb als plaw od(er) gr„nn od(er) rott.[Anm. 96]

Vann denn Ussinger(n)

Ussinger[Anm. 97] hanndt lenng unnd praitt(en) wie die Weijllnawer, si senndtt aber nit so gut unnd hanndt ir besünder zaichenn und auch alle schwartz unnd wenig plaw da peij.[Anm. 98]

Pützpacher(er)

Pützbacher[Anm. 99] senndt dar nach die bestenn, die handtt auch ir be sünder zaichenn und sendt auch denn merern taill alle schwartz, dann ain weni(n)g grön unnd plaw dar under, handt auch die selbenn lenng unnd prait.[Anm. 100]

Kronnpürger

Kronpüurger[Anm. 101] senndtt dar nach die pestenn, handt auch ir besünnder zaichenn und senndt vast alle schwartz.[Anm. 102]

Wepffler

Wepffler[Anm. 103] hanndtt auch ir be sunder zaichenn und sendt vast alle schwartz und handtt die selbenn lenng unnd prait wie die andernn.[Anm. 104]

Wallstorffer und Camperger

Es senndt noch ettlich stett, die gar kain sigell hanndt, dann allein iren glaüben, als Camperger und Walstorffer[Anm. 105], die auch alle schwartz sendt und handt die rechte leng und praitin.[Anm. 106]

Giesser und Lichner

Giessenn hatt ain sigell und ist doch vast in dem kaüff wie die Camperger und Lichner[Anm. 107], sendt auch alle schwartz.[Anm. 108]

Van denn Hochennpürger tu<o>chen

Die Hachennpürger,[Anm. 109] die senndtt laichter und die macht man van(n) alle farben, als rott, grünn und plaw, aber doch schwartz denn mer(er)n taill, unnd hanndt ir be sünder pleij und leng und praitt(en) wie die anndern.[Anm. 110]

Van(n) den Ursellern, die aller ringst(e)n

Urseller[Anm. 111] senndt die leichtesten und die schmelesten(n) under den Reinischenn gwandt und die hat man(n) von(n) allenn farbenn als schwartz, grön, rott, plaw und praun, aber doch so sendt der schwartzenn am maistenn, sy gelttenn auch gewonlich 1/2 guld(en) mer, dann die van(n) farbenn, si handt auch leng wie die andern(n) also, d(a)z alle Reinische tuch vast ain lengin handt und si handt ir be sünder sigell.[Anm. 112]

Van(n) denn gmengtten und abenn deijrer farb unnd des erstenn van denn Marpürger

Marpürger[Anm. 113] pringt man da hin, senndt gmaine(n) tuch unnd handt ir be sünder zaichenn unnd halt(e)n zu Franckfurt ... ell(e)n unnd sendt den mer tail vast all gmengtt und ettlich aben deijrer(en) farb, d(a)z ist graw und send nit in hochem geltt(en) vast in der mass wie die Hachennpürger.[Anm. 114]

Vann Schliechterer

Schliechterer[Anm. 115] sendt vast an leng und prait und an der guti wie die Marpürger, dann das si ir be sunders zaichen handt und senndt vast ann der farb samallin od(er) abendeijr(er) unnd gmengt(er).[Anm. 116]

Van(n) denn Stain awer

Stainawer[Anm. 117] senndt auch vast wie die Marpürg(er) an guti, an gelt, an lemgin, dann das sy ir besünder zaichenn handt und send auch graw unnd ge mengt.[Anm. 118]

Van(n) denn Gaillenhawssern

  Gaillenhaüsser[Anm. 119] senndt wie Stainawer an farb, an lenng, am geltt unnd an guti, dan dass si ir be sünder zaichen handt.[Anm. 120]

Hernach stat von(n) denn weijssenn tu<o>chen, so man genn Franckfürtt pringt, und des erstenn van(n) denn Schwalbacher

Schwalbacher[Anm. 121] senndt vast die pesten under denn weijssenn tuchen, so man genn Franck furt pringt, unnd der kamen gar vil da hin und fast alle weijss, dann ettlich kemli dar under sindt und handt ... ell(e)n zu Franck furt und handt ir be sunder zaichenn und sendt kerntuch und gmaine tuch.[Anm. 122]

Vann denn hengell

It(e)m si pringen aüch da hin fast foder gute kerntuch und ungehefft, die haissendt sy hengell.[Anm. 123] Die verkaüfft man alle ungeheft und die ferbtt man dann wie man will. Und geltten gewonlich ain guld(en) mer dan die andern.[Anm. 124]

Vann denn Hochstainer

Hochstainer[Anm. 125] sollentt so gut sein als die Schwalbacher, senndt auch alle weijss, sy hanndt die selben lenng unnd prait und ir besünder zaichenn und man verkaufft si neben denn Schwalbachern.[Anm. 126]

Die von Katzen ell(e)npogen und van(n) Walsstorff und Adelseck

Sunst hatt man noch vil weysse tuch als van(n) Katzenell(e)npogen und van(n) Walstorff unnd van(n) Adolsseck.[Anm. 127] Und senndt vast an gutj unnd an lengj und praitn wie die Schwalbacher, dan d(a)z [sie] ire besünder zaichen handt unnd sendt nitt so er kenntlich und so angnem als die Schwalbach(er).[Anm. 128]

Van(n) denn Fridtbergernn

Fridtberger[Anm. 129] senndt auch zwaijerlaij zaichen; als ain taill werden si ge macht in dem schlos und ain tail in der statt unnd ist doch nit gross under schidt an der gutj unnd sendt doch kerntuch und gmaine tuch und sendt vast alle weijss, dan ettlich kemlj dar under, unnd gewenlich ain guldin underschidt zwischenn denn kerntuchen und der ge maine tuchen am verkaüffen. Und handt zu Franckfurt ... ell(e)n und sendt nur prait ... ell(e)n und man kaüfft sy gern.[Anm. 130]

Van(n) Oppenhaimern

Oppenham(m)er[Anm. 131] senndt auch fast alle weijss, dann ettlich kemli dar unnder, handt ir besünder zaiche(n), si senndt aber vill geringer dann die Fridtberg(er) und geltten auch vil minder, si handt aber die selbe(n) lenngj und praitj.[Anm. 132]

Van(n) den Winecker, auch weijssetu<o>ch

Winecker[Anm. 133] senndtt wie die Oppenhaimer an gutj und ann lengj und praitj und am geltt, dan das sy auch ir be sünder sigell handt.[Anm. 134]

Van(n) Altze unnd Bomes

Die van(n) Altze und van(n) Bomes,[Anm. 135] die senndtt die aller leichtestenn under denn weijssen tuchen, so man da hin pringt, und gelten auch am minsten und sendt doch gesigelt unnd handt lengin und praitin wie die Fridtberger und man kaüfft si fast zu umb schlagenn.[Anm. 136]

Her nach statt von(n) denn plawen als körnn plu<o>men farb, sanndt sam tu<o>ch, und des ersten van(n) denn Speyrer, senndtt die pestenn

Die van Speir[Anm. 137] prin(n)gent auch vill gwanndtt da hin, als gute kern tuch unnd sam tuch, unnd die kern tuch van(n) farbenn als schwartz, grau, prau(n), aber denn meren taill schwartz. Und man verkaufft sy neben denn Mastricher(n)[Anm. 138] und handt ir be sunder sigell und zaichen und sendt zu Franckfurt ... ell(e)n lanng.
It(e)m dar nach senndt sam tuch, die senndt auch zweijerlaij, als kern tuch und gmain(n)e tuch, und die ver kaufft man nach dem sam und gibtt 26 tuch vir ain sam und sendt vast alle korn plumen od(er) satt plaw van(n) farb dan un gefarlich in 5 od(er) 6 rott und gron(n) in aim sam und ist peij ½ guld(en) under schidt van(n) aim kern tuch und aim gmain(n)e tuch und handt ir be sünder sigell und fiert si fast genn Österreich und genn Unger(n).[Anm. 139]

Distelspeijer(er)

It(e)m die van(n) Speir prin(n)gent auch tuch wie die saitten unnd die haissendt sy distelspeirer[Anm. 140] unnd senndt nun schwartz und weijss; ist nun minichs gwandt und handt woll ... ell(e)n zu Franckfürt und sendt auch zwaijerlaij, als doppell un(n)d gmain, und ist woll mer dann ... guld(e)n underschidt van(n) ain ander und handt doch nur ain sigel und zaichen.[Anm. 141]

Van(n) denn van(n) Würmss sam tu<o>ch

Die van(n) Würmss[Anm. 142] fierent auch vast vil sam gwands und senndt fast wie die Speirer sam tuch an der farb, an lengj und an praitin, dan d(a)z sy nit so gut senndt; si geltten ge wonlich 1/2 guld(en) minder am tuch dan die speirer und sy genndt auch 26 tuch vir ain sam und handt ir besünder zaichen und man furt sy auch genn Osterreich und gen Ungern(n).[Anm. 143]

Van(n) Kaisser lauterer

Kaisser lauterer[Anm. 144] sendt die aller schlechtesten undern denn plawen tuchen, wie woll ettliche wey[s] dar under auch senndt, aber doch denn mer(er)n taill plaw. Und ir komptt vil und man kaüfft si vast zu unschlegenn und handt ir besünder zaichen und lenng und praitj wie andre Reinisch tuch.[Anm. 145]

Van(n) dem gwanndtt, das man auss Franckrich da hin pringtt, als van(n) Barppian, van(n) Monpolier und van(n) Rubian etc.

So prin(n)gtt man da hin tuch auss Franckreich, als vann Barppian, van(n) Monpoler und van Rübian[Anm. 146] und auss denn selbenn stettenn unnd das senndt fast gute und dicke tuch, die werhaft senndt,[Anm. 147] senndtt dick wie ain leder, und die kaufft man(n) alle ge strichen wie die Lindisch(en) tuch. Gibtt 40 ell(e)n vir ain tuch lenng und man hatt sy van(n) allen seltzamen farben, als leber farb unnd leip farb, goldt farb, schimell und gelb und graw und aller der farb, so man be gertt zu haben und man sich er denncken kann. Und handt nit ain lenng, dar umb ver kaufft man sij gestriche(n), sy sendt aber ... ell(e)n prait und gen(n)dt gar nichtz ain am netzenn, als d(a)z es gar ain nutzlichs gwandt ist.
It(e)m es hatt auch ain iedenn statt ir be sünder sigell und zaichen, aber die van(n) Monpolier und van(n) Barppian sendt die besten und vergleichendt sich woll mit ain ander, aber die Robannischen senndt nit so gut; si sendt auch nit so prait, sy handt nun ... ell(e)n an der prait, wie woll si die selbenn seltzamen farb handt wie die Barppiamischen; sy geltten aber gar vill minder(er).[Anm. 148]

Van(n) Niclauüs portter

Niclaus portter[Anm. 149] sendt auch vast tuch auff die selben manirer und van(n) denn selbenn farbenn, sy sendt aber schmall und handt nit mer dann ... ell(e)n an der prait und werdent auch ge strichenn und verkaüft wie ander tuch und aüch ... ell(e)n vir ain stück, si senndt aber die aller leichtesten am geltt.[Anm. 150]

It(e)m

man pringtt auch genn Franckfurt Stametten und andre welsche tuch, da van(n) vor gemelt ist, las ich von(n) kürtz wegenn be leibenn.

Van denn Franckfürter tu<o>chen

Die van(n) Frannckfirt[Anm. 151] machen auch vil guter tuch van(n) allenn farbenn und ver gleichet sich sich [sic!] ann der gutj vast denn Mastrichern[Anm. 152] unnd hanndt ir be sunder zaichen unnd sendt ... ell(e)n lanng und ... ell(e)n prait.[Anm. 153]

It(e)m also

wil ich ge nug gesagt haben van(n) denn tuchen, so man genn Franckfurt pringt zu ver kaüffenn, wie woll man noch von(n) vil stetten tuch da hin pringt, sy sendt aber nit jeder man also er kant und han also van(n) denn ge melt(en), der man am maisten be gertt zu kaüffenn.[Anm. 154]

Her nach so will ich sagen van(n) dem Arras, so man auch genn Franckfurt pringtt

It(e)m man pringt auch genn Franckfurt vil Arass[Anm. 155] van(n) allerlaij sortt, als dopell Arass unnd gefein(n)t Arass und gmain Arass und kamen auss vil stettenn als van(n) Harrass,[Anm. 156] vann Fallentzin[Anm. 157] und Smest,[Anm. 158] von vil andern(n) stettenn und hatt jeden sort ir aigen pleij und zaichen und gewonlich allweg zwey play ann ainem Arass. Und man hatt sy zu Franckfurt an vil endenn fail in besündern hallen und sy alle vast ain leng unnd prait und dar umb so ver kaüfft man sy nach dem stück und heltt ain stück 45 ell(e)n[Anm. 159] zu zu [sic!] Augspurg[Anm. 160] unnd ist nun ... ell(e)n prait.
It(e)m unnd des erstenn sindt die doppell Arass die best(e)n und ist gar grosser underschidt dar under, also das ainer van(n) aim güldin bis auff 10 güldin od(er) mer besser ist, dann der ander, dar umb so muss ainer dester bas auff sechenn, das er ebenn schaw, wass er kaüff.
It(e)m dar nach so sendt gfeint Aress, die selben sendt vast in ainem kauffs und man hat sy van(n) alle farbenn und ettlich gmengt dar under.
It(e)m dar nach, so senndtt die gmainne Arass, die sendt auch vast all in ainem gmaine kaüff und handt auch aller leij farb und lenng und praitj wie die doppell Arass.
It(e)m man hatt auch Arass van(n) Huntz kott,[Anm. 161] die senndt besser dann die gar gemainn Arass unnd sendt auch all schwartz, die selben handt 3 sigell.[Anm. 162]

Vann denn farbenn etc.

It(e)m so findt man die Arass von(n) allen farbenn, wie man sy begertt zu habenn, und aüch gemengt und die haist man Schilcher,[Anm. 163] si sandt aber nit so gut als die doppell Arras und handt auch denn mer(er)n taill all ain lenngj und praitin, dan d(a)z ainer vil besser ist dan der ander, dar umb bedarff es ebenn auff sechens, was ainer kaüff.[Anm. 164]

Van(n) Sattin

It(e)m[Anm. 165] man hatt auch bey denn Arassen Sticklach[Anm. 166] faill, sendt dicker dann die Arass und doch auff die selben manier gewirckt, die haist man Sattin, die sendt gelegt wie Parchat,[Anm. 167] und der heltt ain sticklin ... ell(e)n zu Franckfürt und zu Augspug 22 ½ ell(e)n, und sendt auch zweijerlaij, als gut und gmain, also das ainss van(n) aim guld(en) bis 4 guld(e)n pesser ist, dann das ander, und man findt sj van(n) allenn farbenn, wie man sy be gertt zu habenn, aber doch so macht man denn merern tail schwartz und sendt gleich so prait als der Arass.[Anm. 168]

Vann Pürstat

It(e)m man pringt auch genn Franckfürt ettlich Pürstat,[Anm. 169] findt man pey denn Lindischenn tuchenn faill dann sy werdent ge wircht in Engelandt und sendt fast schwartz ann der farb und ettlich plaw und leber farb und wenig rott. Und heltt ain stück zu Franckfürt ... ell(e)n und ist ... ell(e)n prait und ist auch ainr vil besser dan der ander, dar umb so be darff es, das ainer aüff sech.[Anm. 170]

Vann denn Englischen Kotzenn

It(e)m mann pringt auch englisch Kotzenn[Anm. 171] mit dem Lindische(n) gwandt, die praücht man vast zu umschlegen und verkaüfft sy nach dem stück gestrichen und gibtt 60 ell(e)n vir ain lenng, dan si handt nit ain lenng, sy sanndtt aber schmall; hanndt nun ... ell(e)n an der praitj und send fast leberfarb unnd morlin farb und leipfarb und van(n) sollichen seltzamen farbenn.[Anm. 172]

Vann Leinwatt

It(e)m also wil ich gnug gesagt haben von(n) der war, so man zu Franckfurt nach der ell(e)n kaüfft, dan Hollandische leinwatt[Anm. 173] und Brabandische komptt da hin aüss dem selben landt, die ist vast klain und gut und ist in hochem geltt also, das man sy zu zaitten findt 1 ell(e)n umb 1 guld(e)n und bis zu 5 od(er) 6 ell(e)n vir 1 guld(en) dar nach, unnd sy gut ist.[Anm. 174]

Anmerkungen:

  1. Dieser Beitrag basiert auf Teilen meiner unveröffentlichten Examensarbeit: Studien zum Textilgewerbe am Mittelrhein vom 14. bis 16. Jahrhundert, Mainz 2000 (Betreuer: Prof. Dr. Michael Matheus). Zurück
  2. Vgl. Hermann Kellenbenz: Ellenlängen und Tuchsorten in einer Augsburger Handschrift. In: Z. Herkov (Hrsg.): Travaux du Ier congres international de la métrologie historique [Zagreb, 28-30 octobre 1975] (Academie yougoslave des sciences et des arts, institut d`histoire, 2), Zagreb 1975, S. 396-413. Eine erste Nennung der Wolfenbütteler Handschrift und auch eine zeitliche Einordnung in das Jahr 1511 erfolgte durch Eduard Weber. Vgl. Eduard Weber: Literaturgeschichte der Handelsbetriebslehre (Zeitschrift für die Gesamte Staatswirtschaft, Ergh. 49), Tübingen 1914, S. 24ff., zit. nach Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 397, Anm. 1. Zurück
  3. Vgl. hierzu Hermann Kellenbenz (Hrsg.): Handelsbräuche des 16. Jahrhunderts. Das Meder'sche Handelsbuch und die Welser'schen Nachträge (Deutsche Handelsakten des Mittelalters und der Neuzeit, 15), Wiesbaden 1974 Zurück
  4. Vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 397. Zurück
  5. Vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 397. Zurück
  6. Vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 397ff.; Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Cod. Gulf. 18.4 Augusteus 4° (im Folgenden Kaufmannshandbuch), fol. 36v. Zurück
  7. Siehe unten. Zurück
  8. Hierunter ist weniger an verschiedene Gewebesorten zu denken, viel eher geht es hier um Tuche vergleichbarer Qualitätsstufe oder vergleichbaren Aussehens. Zurück
  9. In diesem Zusammenhang z.B. die Tuchsorte. Zurück
  10. Kaufmannshandbuch, fol. 36v. Zurück
  11. Siehe dazu Anm. 90. Zurück
  12. Die Erfassung der Textilgewerbe des mittelrheinischen Gebietes und deren Benennung als „Mittelrheinischer Tuchbezirk“ erfolgte erstmals durch Hector Ammann in seiner Untersuchung zur hessischen Wirtschaft des Mittelalters. Vgl. Hektor Ammann: Der hessische Raum in der mittelalterlichen Wirtschaft. In: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 8, 1958, S. 37-70. Zurück
  13. Diese Beobachtung stützt auch Michael Rothmann mit Blick auf die Frankfurter Messen, auf denen diese kleineren Orte "noch immer stark vertreten" waren, eine Feststellung, die durch das Augsburger Kaufmannshandbuch für den Anfang des 16. Jahrhunderts noch unterstützt wird. Vgl. Michael Rothmann: Die Frankfurter Messen im Mittelalter (Frankfurter Historische Abhandlungen, 40), Stuttgart 1998, S. 143. Zurück
  14. Ich danke Herrn Dobras vom Mainzer Stadtarchiv für seine kompetente Hilfe. Zurück
  15. In der Frage nach der richtigen Bezeichnung der im Weiteren angesprochenen Korporationen möchte ich mich Falck anschließen, der ausführt, dass wohl einerseits der Begriff Handwerker die mehr vom Gewerbe her bestimmten Korporationen fasst, während der Begriff der Zünfte wohl eher die Gewichtung der politischen wie sozialen Komponente der Korporation unterstreicht, andererseits aber eine eindeutige Differenzierung aus den Quellen heraus nicht möglich ist und daher im weiteren Verlauf der Untersuchung beide Korporationen unter dem Begriff der Zunft gefasst werden. Vgl. Ludwig Falck: Das Mainzer Zunftwesen im Mittelalter. In: Alfons Schäfer (Hrsg.): Festschrift Günther Haselier (Oberrheinische Studien, 3), Karlsruhe 1975, S. 267-288, hier S. 277f. Siehe auch Anm. 57. Zurück
  16. Relativierend sei auf folgenden Umstand hingewiesen: Es ist für die Mainzer Weberzünfte bis auf eine den Zunftordnungen Adolfs II. vorangestellte Liste kein Nachweis überliefert, wie groß die Zahl der jeweils in den Korporationen erfassten Personen war. In der erwähnten Liste sind insgesamt 72 Wollweber, Leinweber und Decklacher verzeichnet, die wohl alle in der Bruderschafft zusammengefasst wurden. Für den Befund von 1332 mit seinen drei Zünften fehlen solche Zahlen. Es fragt sich dementsprechend, in welchem Umfang sich der tatsächliche Rückgang der Weber in Mainz vom 14. bis zum endenden 15. Jahrhundert vollzog, ob es also zuerst nur zu einem Zusammenschluss aller tätigen Weber in einer einzigen Zunft kam, sich also somit nur die Anzahl der Korporationen verringerte. Hierbei muss angemerkt werden, dass die Webermeister und Zunftgesellschaft zum Krummen Ring die bedeutendste Mainzer Weberzunft war. Leider lässt sich dies aus den Quellen nicht beantworten. Zurück
  17. Verzeichnete eine Urkunde vom 24. November 1332 noch drei Korporationen der Weber mit je eigenem Zunfthaus sowie eine erhebliche Anzahl weiterer, dem Textilhandwerk zuzuordnender Zünfte, war hiervon gut hundert Jahre später nur noch die Webermeister und Zunftgesellschaft zum Krummen Ring übriggeblieben. Weitere 25 Jahre später war es sogar nötig, die Wollweber und die Leinweber zu einer einzigen Korporation zusammenzuführen, da die Anzahl der hier vertretenen Meister wohl eine Eigenständigkeit der Leinweberzunft nicht mehr rechtfertigte. Stadtarchiv Mainz (im Folgenden StAMz) Abt. 21/100 (Mainzer Urkundenbuch, 25. Aug. 1504), fol. 25r (Mainzer Wollen- und Leinweberzunftordnung vom 1. Mai 1469). Dies irritiert gerade auch im Zusammenhang mit der von Ammann attestierten 'bedeutenden' Stellung der Stadt innerhalb des mittelrheinischen Tuchreviers im 14. Jahrhundert. Vgl. Michael Matheus: Vom Bistumsstreit zur Stiftsfehde: Zur Geschichte der Stadt Mainz 1328-1459. In: Franz Dumont/Ferdinand Scherf/Friedrich Schütz (Hrsg.): Mainz. Die Geschichte einer Stadt, 2. Aufl., Mainz 1999, S. 171-204, hier S. 189ff.; Falck, Mainzer Zunftwesen (wie Anm. 14), S. 276ff.; Ammann, Raum (wie Anm. 11), S. 55 und Karte 17: Der mittelrheinische Bezirk der Wollindustrie im Mittelalter. Zurück
  18. Alle durch Adolf von Nassau im Rahmen der Neuordnung der städtischen Korporationen erlassenen Ordnungen finden sich in StAMz Abt. 21/100 (Mainzer Urkundenbuch). Zurück
  19. Beredtes Zeugnis dieses Umstandes gibt die Verfügung in der neu aufgesetzten Ordnung, Weber, die nicht den normativen Anforderungen entsprachen, trotzdem weiter in der Zunft zu belassen, wenn sie sich nach der Eroberung der Stadt dort niedergelassen hatten: „Auch sal niemant disse bruderschafft han noch der hantwerg eyns uben oder dryben, der unelich sy oder uffinberlich in ebroch sesße oder sust mit ander(e)n missedait oder laster mergklich beflecket were angev(er)lich, es were dan, das eyner oder me, die unelich gebor(e)n weren oder widder der handtwergk gewonheidt mit gebrechlichen p(er)sonen bewybet hette und sich nach heroberung der staidt Mentze hie gesatzt und ir(er) hantierung zu gebruchen underwonden hetten, als dann alle hantwerg biss her(e) inn unordenu(n)g gestanden hant, die selben sollent dar bij bliben.“ StAMz Abt. 21/100, fol. 22v (Mainzer Weberordnung vom 9. Febr. 1469). Die Neuordnung der Zunft hätte dabei durchaus auch andere Möglichkeiten geboten. Es muss demnach davon ausgegangen werden, dass es in Mainz einen so hohen Bedarf an Webern gab, dass man es sich nicht leisten konnte, auf vorhandene Arbeitskräfte zu verzichten. Da diese Ordnung an derselben Stelle strenge Kriterien für die Aufnahme neuer Weber in die Bruderschaft vorschreibt, kann man eine Öffnung der Korporation hinsichtlich der Herkunft der neuen Mitglieder wohl ausschließen. Drei Monate später wurde zudem mit Verweis auf die „ingeschen mynnerun(n)ge der zale der meister und gesellen lyne[n]hantwergs“ die bis dahin eigenständige Korporation der Leinweber der Bruderschaft der Wollweber angegliedert. StAMz Abt. 21/100, fol. 25r (Mainzer Wollen- und Leinweberzunftordnung vom 1. Mai 1469). Zurück
  20. Die Urkunde verwendet den Ausdruck „die man zu sieden duchen han will“, was nicht bedeutet, dass in Mainz Seidenstoffe hergestellt wurden. Viel eher ist anzunehmen, dass hier eine besonders aufwendige Verarbeitungsweise gemeint war. StAMz Abt. 21/100, fol. 23v (Mainzer Weberordnung vom 9. Febr. 1469). Zurück
  21. StAMz Abt. 21/100, fol. 23v (Mainzer Weberordnung vom 9. Febr. 1469). Zurück
  22. Zumindest findet sich zum Einen die Regelung, dass zu färbende Tuche vom Webstuhl genommen werden durften, ohne vorher besehen worden zu sein und auch die Bestimmungen zum recken der Tuche galten für zu färbende Tuche nicht. Vgl. StAMz Abt. 21/100, fol. 23v (Mainzer Weberordnung vom 9. Febr. 1469). Zurück
  23. StAMz Abt. 21/100, fol. 24r (Mainzer Weberordnung vom 9. Febr. 1469). Hierfür spricht auch die, für das Mainzer Kaufhaus überlieferte Farbpalette. Vgl. Bayerisches Staatsarchiv Würzburg (im Folgenden BayStAWü) Mainzer Bücher versch. Inhalts, fol. 1, fol. 4r/4v, fol. 5v. Zurück
  24. Vgl. Kaufmannshandbuch, fol. 36v. Zurück
  25. Bänder und Borten. Zurück
  26. Vgl. BayStAWü, Mainzer Bücher versch. Inhalts, fol. 1, fol. 5r; Matheus, Bistumsstreit (wie Anm. 16), S. 198. Zurück
  27. BayStAWü, Mainzer Ingrossaturbücher, Bd. 44, fol. 25/26 (Mainzer Weberordnung vom 1489 Januar 7), hier fol. 25v. Zurück
  28. Diese Ordnung war aller Voraussicht nach als Ergänzung zu der nach wie vor bestehenden Ordnung Adolfs von Nassau gedacht. Dass diese zumindest im gleichen Zeitraum noch benutzt wurde, zeigt eine Berichtigung seitens des Schreibers. Beginnend mit Emmerich von Nassau (9. Mai 1489) löste nämlich das Amt des Vizedom, das „vizthum“, den „amptman“ ab (letztmalig erwähnt am 10. März 1478 für Philipp von Eppstein). Der Schreiber der Mainzer Zunftordnungen strich daraufhin die entsprechenden Vermerke, den „amptman“ betreffend, und korrigierte sie. Zurück
  29. Dies bedeutet aber nicht, dass nur noch weiße Tuche hergestellt wurden. Zurück
  30. Vgl. Claudia Selheim: Das textile Angebot eines Warenlagers in Süddeutschland 1778-1824, Bd. 1 (Veröffentlichungen zur Volkskunde und Kulturgeschichte, 53), Würzburg 1994, S. 46. Zurück
  31. Michael Rothmann hat dies in seiner Untersuchung klar herausgestellt. Zurück
  32. Vgl. StAMz Abt. 21/100, fol. 25v, 7. Jan. 1489. Zurück
  33. Da die Weberordnung diesen Fall speziell verhandelt, kann man auf einen solchen Umstand schließen. Vgl. StAMz Abt. 21/100, fol. 25v, 7. Jan. 1489. Zurück
  34. Eine kleine Rechnung sei gestattet: das Buch 'Handel in einer alten Stadt' gibt bezüglich der jährlichen Herstellungsquote eines Webers etwa 2 Tuche, bei einem Verkaufserlös hinsichtlich eines ganzen Tuches von 11 Gulden an. Man verweist hier auf die Größe des handgewebten Stoffes von 24 bis 36 Metern Länge und 1,5 bis 2 Metern Breite. Vgl. Willi Alter: Von der Konradinischen Rachtung bis zum letzten Reichstag in Speyer (1420/22 bis 1570). In: Geschichte der Stadt Speyer, Bd. 1, hrsg. v. der Stadt Speyer, Stuttgart 1982, S. 369-570, hier S. 448; Anton Doll: Handel und Wandel in einer alten Stadt: ein Streifzug durch 1500 Jahre Speyerer Wirtschaftsgeschichte, hrsg. v. der Speyerer Volksbank eGmbH aus Anlaß ihres 100jährigen Bestehens, 1864-1964, Speyer 1964, S. 28. Wenn man sich in diesem Zusammenhang die geforderte Mindestmenge von 10 Tuchen je Los vergegenwärtigt, eingedenk dessen, dass es laut Ordnung durchaus auch Weber gegeben haben muss, die 20 Tuche auf die Frankfurter Messe gaben, so können derartige Mengen m. E. nach nur im Zuge eines sich ausbreitenden Verlagswesens gefertigt worden sein. Eine Klärung ist indes wohl nicht möglich. Zurück
  35. BayStAWü, Mainzer Ingrossaturbücher, fol. 25v. Zurück
  36. Eine ähnliche Regelung findet sich auch für die Marburger Weber. Vgl. Rothmann, Messen (wie Anm. 12), S. 109. Zurück
  37. Eine Edition des Urkundenbuches der Stadt Alzey durch den Historisch-Germanistischen Arbeitskreis der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz sowie eine Untersuchung der dort in Bezug auf das Textilgewerbe festzustellenden Veränderungen ist in Vorbereitung. Zurück
  38. Hierfür spräche auch der Umstand, dass mehrere Abgaben, die vormals zur Hälfte an den Stadtherrn fielen, schon bald durch den Schreiber gestrichen wurden, sich die Zunft also wahrscheinlich von den entsprechenden Abgabenleistungen hatte loskaufen können. StAMz Mainzer Urkundenbuch. Zurück
  39. Dies gilt beispielsweise für Wellmich oder Bermersheim. Zurück
  40. Es handelt sich um eine unveröffentlichte Untersuchung des Kaufmannshandbuches im Hinblick auf die Nennung von Tuchsiegeln, welche im Rahmen einer Studie zu Tuchplombenzeugnissen entstand. Zurück
  41. Die oben angeführte Verschreibung von „woll tuoch“ für den Ort Wellmich, vgl. Anm. 90. Zurück
  42. Kaufmannshandbuch, S. 36r („Vonn denn van Mastricher tuochenn“). Zurück
  43. Kaufmannshandbuch, S. 38v/39r („Her nach statt...“). Zurück
  44. So ist beispielsweise für beide Tuchorte Wolle in unterschiedlichen Blautönen überliefert. Vgl. Rothmann, Messen (wie Anm. 12), S. 532f. Zurück
  45. Auf Anfrage äußerte Michael Rothmann, er halte eine räumliche Nähe der Verkaufstände von Mainz, Speyer und Worms für möglich, auch wenn wohl erst eine systematische Auswertung der Rechenmeisterregister genauere Aufschlüsse erbringen würde. An dieser Stelle möchte ich Herrn Rothmann herzlich für die freundliche Hilfe danken. Zurück
  46. Kaufmannshandbuch, S. 35v („Van Ach“). Zurück
  47. Kaufmannshandbuch, S. 36r („Die van(n) Hern(n)tall“). Zurück
  48. Müssen wir zudem, wie oben ausgeführt, davon ausgehen, dass sich der Verfasser des Kaufmannshandbuches an bereits bestehenden Vorlagen orientierte, kann der Fehler einerseits bereits in seiner Vorlage bestanden haben, andererseits ist es auch denkbar, dass diese Vorlagen sich auf einen Zeitraum beziehen, zu welchem die Verhandlung Mainzer Tuche auf der Frankfurter Messe nicht erfolgte. So ging der Stiftsfehde eine schwere finanzielle Krise der Stadt Mainz voraus, in deren Verlauf durchaus auch ein Aussetzen des Besuches der Frankfurter Messen durch Mainzer Kaufleute denkbar ist. Vgl. Matheus, Bistumsstreit (wie Anm. 16), S. 189ff. Zurück
  49. Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Cod. Gulf. 18.4 Augusteus 4 (im Folgenden Kaufmannsbuch). In der örtlichen Zuordnung folge ich Kellenbenz, der die nachfolgend in Teilen edierte Handschrift nach Augsburg ordnet. Vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 397ff. - Der Schreiber neigt dazu, bei Wortendungen auf [er] und [en] ein Zierkürzel zu setzen, welches aber keine Kürzungsbedeutung besitzt. Vgl. hierzu: Jürgen Römer: Geschichte der Kürzungen. Abbreviaturen in deutschsprachigen Texten des Mittelalters und der frühen Neuzeit (Göppinger Arbeiten zur Germanistik, 645), Göppingen 1997, S. 123. Daher wurden in der Edition diese unklaren Kürzungen durch r und n gekennzeichnet. - Der Autor benutzt die Begriffe „tuch“ und „gwandt“ synonym. Vgl. u.a. Kaufmannshandbuch, S. 35v („Van Ach“). Dem folgend werde auch ich keine Unterscheidung der Begrifflichkeiten vornehmen. Zurück
  50. fol. 33v. Zurück
  51. London, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 402. Zurück
  52. Gestrichen: „aüss“. Zurück
  53. Brabant  Zurück
  54. Der Schreiber – da es sich bei dem Kaufmannshandbuch wohl eher um eine Kompilation mehrerer Kaufmannshandbücher handelt, erscheint mir der Begriff des 'Autoren' hier unpassend – hat zumeist dort, wo Maßangaben (insbesondere Ellenmaße) erwartet werden, die entsprechenden Werte nicht vermerkt, sondern an dieser Stelle eine Lücke gelassen. Die entsprechenden Auslassungen habe ich im Folgenden durch "..." gekennzeichnet. Zurück
  55. Der höhere Preis von Textilien, die bereits in der Wollflocke gefärbt wurden, erklärt sich aus dem Umstand, dass die Wollflocken weitaus mehr Farbsubstanz aufsaugten, als im gesponnenen beziehungsweise gewebten Zustand. Vgl. Selheim, Angebot (wie Anm. 29), S. 50. Zurück
  56. Brabant. Zurück
  57. Eine Interpretation als Ross oder Rose ist möglich, wobei Kellenbenz letzterer den Vorzug gibt. Vgl. Mathias Lexer: Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch. Stuttgart 1986, S. 171 s.v. rosse und rôse; Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 403. Zurück
  58. fol. 33v/34r. Zurück
  59. Lier in Brabant, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 403. Zurück
  60. fol. 34r. Zurück
  61. Mechelen/Belgien, bei Brüssel. Kellenbenz gibt hier Mecheln an. Vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 403. Zurück
  62. Wohl Verschreibung für dreyerley. Zurück
  63. Eine eindeutige Klärung, was sich hinter dem Begriff „sam tuoch“ verbirgt, ist wohl nicht möglich. Dass es sich hierbei um Samt handelt, kann aber wohl ausgeschlossen werden. Vgl. auch Selheim, Angebot (wie Anm. 29), S. 246f. Da der Begriff „sam“ gleichzeitig als Bezeichnung einer zum Verkauf bestimmten Tuchmenge gebraucht wurde (hierbei ist die Anzahl der in einem sam zusammengefassten Tücher regional durchaus unterschiedlich gewesen, so zählte ein Amsterdammer sam 40, ein Speyerer, wie auch ein Aachener sam dagegen nur 26 Stücke), wäre eine Herleitung des Begriffes hieraus wohl möglich, worauf auch die nachfolgende Formulierung „Die sam tuch aber, die ver kaufft man nun vast nach dem sam“ (fol. 35v, „Van Ach“) hindeuten könnte. Kellenbenz hingegen schlägt eine Interpretation als Saumtuch vor, was auf die Art des Stoffes hindeuten könnte. Eine weiterführende Untersuchung der im behandelten Zeitraum gängigen Textilarten, wie dies Claudia Selheim für den von ihr bearbeiteten Zeitraum erbracht hat, wäre wünschenswert. Zurück
  64. Kellenbenz liest hier „kernlj“ und deutet dies als dialektale Verschreibung für Kerntuch. Vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 403. Allerdings gebraucht der Schreiber an anderer Stelle durchaus die ausgeschriebene Variante „kernn tuch“ als feststehenden Begriff. Deshalb halte ich es für wahrscheinlicher, dass es sich hierbei um Kemelin handelt, eine Tuchsorte, die bereits in Speyer für das 13. Jahrhundert überliefert ist. Vgl. Wolfgang Hartwich: Mittelalterliche Wirtschafts- und Sozialgeschichte Speyers. Ein Überblick. In: Geschichte der Stadt Speyer (wie Anm. 33), S. 169-212, hier S. 180. Zurück
  65. fol. 34r/34v. Zurück
  66. Brügge, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 403. Zurück
  67. fol. 35r. Zurück
  68. Amsterdam, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 404. Zurück
  69. Unklares Kürzel. Zurück
  70. fol. 35r. Zurück
  71. Leiden, Delft und Rotterdam, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 404. Zurück
  72. fol. 35v. Zurück
  73. Aachen, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 404. Zurück
  74. Gestrichen: „prait“. Zurück
  75. fol. 35v. Zurück
  76. Köln, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 404. Zurück
  77. fol. 35v/36r. Zurück
  78. Trier und Düren, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 405. Zurück
  79. fol. 36r. Zurück
  80. Ehrental bei St. Goarshausen. Kellenbenz bezieht dies auf Herenthals (Herentals/Belgien). Vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 405, Anm. 11. Zurück
  81. Die im weiteren Verlauf recht häufig erfolgende Scheidung in „kerntuoch“ und „gmaine tuoch“ leitet sich aus der jeweils zur Textilherstellung verwandten Wolle und ihrer Qualität ab, wobei Kernwolle die feinere Wolle bezeichnete. Allerdings verselbständigte sich der Begriff des Kerntuches so weit, dass dieses sehr rasch synonym zur Kennzeichnung von Qualitätstuche gebraucht wurde. Vgl. Selheim, Angebot (wie Anm. 29), S. 46; Doll, Handel (wie Anm. 33), S. 29. Zurück
  82. fol. 36r. Zurück
  83. Nastätten, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 411f., Anm. 12; Ammann, Raum (wie Anm. 11), S. 57 und Karte 17. Zurück
  84. fol. 36r. Zurück
  85. St. Goarshausen, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 412, Anm. 13; Ammann, Raum (wie Anm. 11), Karte 17. Zurück
  86. fol. 36r. Zurück
  87. Maastricht, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 405. Ob hier eventuell eine Verschreibung im Sinne einer Verwechslung der Stadt Maastricht mit der Stadt Mainz vorliegt, kann leider nicht abschließend geklärt werden. Vgl. oben S. 71ff. Zurück
  88. fol. 36r. Zurück
  89. Boppard, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 405; Ammann, Raum (wie Anm. 11), Karte 17. Oberwesel, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 405. Da der Schreiber im weiteren ausdrücklich von Stoffen aus Wellmich spricht, während ein ausdrücklicher Bezug auf Wolltuche in diesem Abschnitt nicht erfolgt, muss es sich hier wohl um eine Verschreibung handeln. Zurück
  90. Wellmich, vgl. Anm. 89. Kellenbenz liest hier „Wöllmich“. Vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 405. Zurück
  91. fol. 36v. Zurück
  92. Miehlen/Taunus. Kellenbenz liest hier „Mille“ und schlägt eine unsichere Interpretation als Lille vor. Vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 405, S. 412, Anm. 15. Zurück
  93. fol. 36v. Zurück
  94. Weilnau, südwest. von Usingen gelegen, vgl. Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien und reichsunmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Vollständig überarbeitete Auflage, Frankfurt 1995, S. 674, s.v. Weilnau (Herrschaft); Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 405, S. 412, Anm. 17; Ammann, Raum (wie Anm. 33), Karte 17. Zurück
  95. Unklares Kürzel. Zurück
  96. fol. 36v. Zurück
  97. Usingen, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 412, Anm. 17; Ammann, Raum (wie Anm. 33), Karte 17. Zurück
  98. fol. 36v. Zurück
  99. Butzbach, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 412, Anm. 18; Ammann, Raum (wie Anm. 11), S. 57 und Karte 17. Zurück
  100. fol. 37r. Zurück
  101. Kronberg, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 412, Anm. 19. Zurück
  102. fol. 37r. Zurück
  103. Wetzlar, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 406; Ammann, Raum (wie Anm. 11), S. 55 und Karte 17. Zurück
  104. fol. 37r. Zurück
  105. Walsdorf, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 412, Anm. 21; Ammann, Raum (wie Anm. 11), Karte 17. Camberg, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 412, Anm. 23. Zurück
  106. fol. 37r. Zurück
  107. Gießen und Lich bei Wetzlar, vgl. Ammann, Raum (wie Anm. 11), Karte 17. Zurück
  108. fol. 37r. Zurück
  109. Hachenburg im Westerwald. Während Kellenbenz diese Interpretation stützt, gibt Rothmann hier Hachenberg an. Vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 406, S. 412, Anm. 24; Rothmann, Messen (wie Anm. 12), S. 142; Ammann, Raum (wie Anm. 11), Karte 17. Zurück
  110. fol. 37r. Zurück
  111. Oberursel, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 412, Anm. 25; Ammann, Raum (wie Anm. 11), S. 57 und Karte 17. Zurück
  112. fol. 37r. Zurück
  113. Marburg, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 406; Ammann, Raum (wie Anm. 33), S. 57 und Karte 17. Zurück
  114. fol. 37v. Zurück
  115. Schlüchtern, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 412, Anm. 28; Ammann, Raum (wie Anm. 11), Karte 17. Zurück
  116. fol. 37v. Zurück
  117. Steinau, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 412, Anm. 29; Ammann, Raum (wie Anm. 11), Karte 17. Zurück
  118. fol. 37v. Zurück
  119. Gelnhausen, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 412, Anm. 30; Ammann, Raum (wie Anm. 11), Karte 17. Rothmann nennt in diesem Zusammenhang den in der Nähe gelegenen Ort Langenselbold. Vgl. Rothmann, Messen (wie Anm. 12), S. 142. Zurück
  120. fol. 37v. Zurück
  121. Schwalbach, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 412, Anm. 31; Ammann, Raum (wie Anm. 11), Karte 17. Zurück
  122. fol. 37v/38r. Zurück
  123. Hiermit sind wohl, ähnlich dem Diestelspeyer, spezielle, in Schwalbach hergestellte Tuche gemeint. Zurück
  124. fol. 38r. Zurück
  125. Hohenstein bei Schwalbach, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 412, Anm. 32. Rothmann gibt hier Hachstein an. Der Bezug auf die Schwalbacher Tuche lässt aber wohl eher den Schluß zu, dass es sich tatsächlich um Hohenstein handelt. Vgl. Rothmann, Messen (wie Anm. 12), S. 143. Zurück
  126. fol. 38r. Zurück
  127. Katzenelnbogen, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 412, Anm. 33. Walsdorf, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 407. Adelseck/Adolfseck, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 412, Anm. 34; Ammann, Raum (wie Anm. 11), Karte 17. Zurück
  128. fol. 38r. Zurück
  129. Friedberg, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 407; Ammann, hessische (wie Anm. 11), Karte 17. Zurück
  130. fol. 38r. Zurück
  131. Oppenheim, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 413, Anm. 36; Ammann, Raum (wie Anm. 11), Karte 17. Zurück
  132. fol. 38r/38v. Zurück
  133. Windecken, Kreis Hanau. Rothmann gibt hier Windeck an, ohne eine genauere Lokalisierung anzustreben. Vgl. Rothmann, Messen (wie Anm. 12), S. 143. Kellenbenz hat diesen Ort nicht lokalisiert. Vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 407, S. 413, Anm. 37; Ammann, Raum (wie Anm. 11), Karte 17. Zurück
  134. fol. 38v. Zurück
  135. Alzey, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 407 und S. 413, Anm. 38; Ammann, Raum (wie Anm. 11), Karte 17. Rothmann gibt hier Alzenau an. Vgl. Rothmann, Messen (wie Anm. 12), S. 143. Für letztere Lesart spricht, dass die Alzeyer Tuche wohl seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts gesiegelt wurden. Dies legt zumindest eine Alzeyer Weberordnung nahe, die wahrscheinlich zwischen 1476 und 1508 entstanden ist. Stadtarchiv Alzey Ordnungs- und Eidbuch, fol. 61r/61v. Die Besiegelung wäre dem Augsburger Schreiber 1511 demnach bekannt gewesen. Da der genaue Beginn der Siegelung für Alzey aber nicht nachzuweisen ist, kann die genaue räumliche Zuordnung wohl nicht eindeutig geklärt werden. Bermersheim bei Alzey. Zurück
  136. fol. 38v. Zurück
  137. Speyer, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 407; Ammann, Raum (wie Anm. 11), S. 56f. und Karte 17. Zurück
  138. Dieser Verweis kann einerseits eine Gleichrangigkeit der Maastricher Tuche mit den Speyerer Produkten andeuten, näher liegend wäre aber die rein räumlich zu interpretierende Sichtweise, wie wir dies ja bereits für die Schwalbacher und die Hohensteiner Tuche beschrieben finden. Demnach wären die Speyerer Tuche in direkter Nachbarschaft zu den Maastricher Tuchen verkauft worden. Im Sinne unserer Anfrage nach einer Verschreibung des Autors bzgl. der Nennung der Stadt Mainz als Maastricht könnte dies als Verkauf der Mainzer Tuche in räumlicher Nähe zu den Verkaufsständen der Speyerer Tuche interpretiert werden. Zurück
  139. fol. 38v/39r. Zurück
  140. Speyerer Distelscheit, vgl. Alter, Rachtung (wie Anm. 33), S. 448. Zurück
  141. fol. 39r. Zurück
  142. Worms, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 408 und S. 413, Anm. 41. Kellenbenz gibt im Text eine falsche Fußnote an. Ammann, Raum (wie Anm. 11), Karte 17. Zurück
  143. fol. 39r. Zurück
  144. Kaiserslautern, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 408. Zurück
  145. fol. 39r. Zurück
  146. Perpignan, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 413, Anm. 42. Montpellier, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 413, Anm. 43. Kellenbenz stellt hier Rouen als weithin strahlenden Textilstandort zur Diskussion. Vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 413, Anm. 44. Die große Entfernung zu den vorhergehenden Orten lässt dies aber fraglich erscheinen. Eine eindeutige Festlegung, um welche Stadt es sich hierbei handelt, kann nicht erfolgen. Zurück
  147. Es scheint sich hierbei um besonders fest gewebte Tuche gehandelt zu haben. Dies wird auch durch die untenstehende Bemerkung gestützt, dass die Tuche kaum einlaufen. Vgl. Selheim, Angebot (wie Anm. 29), S. 48. Zurück
  148. fol. 39r/39v. Zurück
  149. St. Nicolas de Port. Kellenbenz hat diesen Ort nicht lokalisiert. Vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 413, Anm. 45. Zurück
  150. fol. 39v/40r. Zurück
  151. Frankfurt am Main, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 409; Ammann, Raum (wie Anm. 11), Karte 17. Zurück
  152. Zur Frage einer Verschreibung, siehe Anm. 89 sowie S. 8ff. Zurück
  153. fol. 40r. Zurück
  154. fol. 40r. Zurück
  155. Arras bezeichnet ein einfaches, ungewalktes und gekörpertes Wollgewebe, das ursprünglich aus Arras stammt. Allerdings wurden auch seidene und halbseidene Stoffe unter dieser Bezeichnung verhandelt. Vgl. Gertrud Susanna Gramulla, Handelsbeziehungen Kölner Kaufleute zwischen 1500 und 1650 (Forschungen zur internationalen Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, 4), Köln 1972, S. 514. Zurück
  156. Arras, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 409. Zurück
  157. Valenciennes, vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 409. Zurück
  158. Eine eindeutige Festlegung, um welche Stadt es sich hierbei handelt, kann nicht erfolgen. Zurück
  159. Gestrichen: „Franckfurt“. Zurück
  160. Am Rand eingefügt. Zurück
  161. Damit könnte Hondzocht/Flämisch Brabant gemeint sein. Hier wurde in der Hauptsache Hondschooten, ein leichter, gekörperter Wollstoff hergestellt. Vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 409; Gramulla, Handelsbeziehungen (wie Anm. 156), S. 516. Zurück
  162. fol. 40r/40v. Zurück
  163. „Schilcher“ würde demnach gefärbten Arass bezeichnen. Zurück
  164. fol. 40v. Zurück
  165. Kellenbenz liest hier „Satin“. Vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 409. Ob es sich hierbei um Satin nach unserer heutigen Definition gehandelt hat, muss aber bezweifelt werden. Vgl. Selheim, Angebot (wie Anm. 29), S. 124f. Möglich ist auch, dass es sich hierbei um Sayen, ein sehr leichtes Wollgewebe handelt, das ursprünglich in Brabant hergestellt wurde. Vgl. Gramulla, Handelsbeziehungen (wie Anm. 156), S. 517. Zurück
  166. Ob Sticklach als Andeutung dafür zu sehen ist, dass die Tuche im Stück verkauft wurden, also als 'Stücklaken', kann nicht geklärt werden. Zurück
  167. Meint wohl Barchent. Zurück
  168. fol. 40v/41r. Zurück
  169. Hiermit ist wahrscheinlich Worsetten, ein feiner, glatter und schwerer Wollstoff gemeint, der ursprünglich aus Worstead in Norfolk stammte. Vgl Gramulla, Handelsbeziehungen (wie Anm. 156), S. 518; Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 413, Anm. 46. Zurück
  170. fol. 41r. Zurück
  171. Ob es sich hierbei um ein Spezialtuch handelt, oder aber Tuch gemeint ist, welches aus einer ganz bestimmten Stadt oder Region kommt, kann nicht geklärt werden. Denkbar wäre, dass hier Kariseien oder Kirseien gemeint ist, da diese langen Laken aus Wolle wohl sehr schmal waren und teilweise gefärbt aus England eingeführt wurden. Vgl. Gramulla, Handelsbeziehungen (wie Anm. 155), S. 516. Kellenbenz bezieht den Begriff auf Tuche, die in Cotswolds hergestellt wurden. Dabei dürfte er sich auf das Gebiet der Cotswold Hills beziehen. Vgl. Kellenbenz, Ellenlängen (wie Anm. 1), S. 413, Anm. 47. Zurück
  172. fol. 41r. Zurück
  173. Leinwand. Zurück
  174. fol. 41r/41v. Zurück