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Blussus

gelebt 1. Jh. nach Chr.

Blussus war ein keltischer Schiffsunternehmer, der in römischen Diensten zu Reichtum kam. Sein Grabdenkmal ist im Landesmuseum zu besichtigen.

Das Grabdenkmal
Zu den interessantesten Denkmälern des Landesmuseums gehört der Grabstein des Blussus. Der Stein wurde 1848 im Bereich des heutigen Mainzer Vorortes Weisenau gefunden. Hier sind Vorder- und Rückseite des Grabmonuments abgebildet: Die Vorderseite des Grabdenkmals zeigt Blussus (rechts) mit seiner Gattin Menimane (links). Blussus trägt schon ein römisches Gewand, während seine Gattin keltisch gekleidet ist. Die Person im Hintergrund ist wahrscheinlich der Haussklave (verna) Satto, der offensichtlich in einem besonderen Verhältnis zur Familie stand. Da er in diesem Haushalt geboren wurde, wird er nicht einfach als "servus" (Sklave) bezeichnet. Die Inschrift auf der Vorderseite ist stark beschädigt, sie lässt sich jedoch mit Hilfe des Textes auf der Rückseite zuverlässig rekonstruieren.

Die Übersetzung lautet:
Blussus, des Atusirius Sohn, Schiffer, 75 Jahre alt, liegt hier. Menimane, Tochter des Brigio, ... Jahre alt, seine Gattin, ließ sich (diesen Grabstein) bei Lebzeiten setzen. Satto, der Haussklave, ... Jahre alt, ist hier begraben. Primus, ihr Sohn, errichtete den Eltern aus Frömmigkeit (diesen Stein). Auf der Rückseite des Denkmals ist ein Schiff abgebildet, das zusammen mit der Bezeichung "nauta" in der Inschrift auf den Beruf des Verstorbenen hindeutet.

Die Inschrift auf der Rückseite bedeutet:
Blussus, des Atusirius Sohn, Schiffer, 75 Jahre alt, liegt hier. Menimane, des Brigio Tochter, ... Jahre alt, seine Gattin, ließ sich (diesen Stein) bei Lebzeiten machen. Primus, ihr Sohn, setzte ihn den Eltern aus Frömmigkeit.

Nachweise

Quelle: 2000 Jahre Mainz - Geschichte der Stadt digital