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Dr. Alexis Dumont

Rechtsanwalt, Bürgermeister von Mainz 1877-1885, geb. 1819, gest. 1885.

Nach Studium und Auslandsaufenthalten wurde Alexis Dumont rasch ein erfolgreicher Rechtsanwalt. 1849 wurde er bei den rheinhessischen Gerichten und beim Oberappellations- und Kassationshof in Darmstadt als Advokatsanwalt zugelassen. Bald machte er mit spektakulären Verteidigungen in Verfahren mit politischem Hintergrund von sich reden. Während des Kulturkampfs verteidigte er u.a. mehrmals den Mainzer Bischof Ketteler gegen Beschuldigungen der Darmstädter Regierung.
Er gehörte von 1862 bis 1878 als Mitglied der Fortschrittspartei der Zweiten Kammer des Hessischen Landtags an. Bei der Bürgermeisterwahl von 1877 erreichte er die gleiche Stimmenzahl wie sein Gegenkandidat, Dr. Bernhard Jaup. Das Los entschied zugunsten von Alexis Dumont. Während seiner Amtszeit wurde die wichtige Politik der Stadterweiterung und der Rheinuferbegradigung sowie der Bau einer modernen Kanalisation fortgesetzt, die alten Festungswerke wurden beseitigt und Straßenverbindungen hergestellt. Im Januar 1884 wurde die neue Stadthalle am Rheinufer, am 15. Oktober 1884 der neue Hauptbahnhof eingeweiht.
Vier Wochen vor seinem Tod konnte er die Straßenbrücke nach Kastel ihrer Bestimmung übergeben, bis dahin hatten sich die Mainzer mit einer Schiffsbrücke zufriedengeben müssen. Dumont verstarb während seiner Amtszeit am 23. Juni 1885. Auch ihm war 1881 der Titel "Oberbürgermeister" verliehen worden.