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Heribert Fries - Keramiker, Berufsschullehrer und Forscher zum Kannenbäckerland

Titelblatt des von Heribert Fries verfassten "Kurrimurri"[Bild: Fries]

Am 4. Dezember 1932 wurde Heribert Hubert Fries als Sohn von Paul Fries, einem Keramikbrenner aus Höhr-Grenzhausen, und Katharina Fries, geborene Schuy, in Höhr-Grenzhausen geboren. Von 1939 bis 1947 besuchte Heribert Fries die Volkshochschule seines Geburtsortes und begann im Anschluss daran in der Werkstatt Hildegard Britz eine dreijährige Töpferlehre, die er 1950 mit der Gesellen­prüfung abschloss.

Nach dem Besuch der Staatlichen Ingenieurschule für Keramik in Höhr-Grenzhausen von 1951 bis 1953 bestand Heribert Fries das Examen zum Keramikingenieur. Anschließend arbeitete er drei Jahre lang als Keramiker bei der AG für Grob- und Feinkeramik in Sinzig, bevor er 1957 für ein Jahr die feinkeramische Abteilung des Unternehmens Zippa-Klinker in Wermelskirchen leitete.

1958 heiratete Fries die Keramikerin Erna Meyers. Im selben Jahr nahm er am Berufspädagogischen Institut in Frankfurt ein Studium in Pädagogik und katholischer Theologie auf. 1961 begann er sein Referendariat im Berufs- und Berufsfachschuldienst des Landes Rheinland-Pfalz. Von 1963 bis zu seinem Ruhestand war Fries als Lehrer in den keramischen Klassen der Berufsbildenden Schulen Siershahn tätig. 1971 wurde er zum stellvertretenden Leiter dieser Schulen bestellt und 1972 zum Studiendirektor ernannt.

In der Zwischenzeit war Fries Vater von einem Sohn und zwei Töchtern geworden.

Parallel zu seiner Lehrtätigkeit begann Fries, in seiner Freizeit Bild- und Textdokumente aus Höhr-Grenzhausen zu sammeln und archivieren. Der Schwerpunkt lag dabei auf Dokumenten über Eulereien – Kannenbäckereien für graublaues, salzglasiertes Steinzeug – und andere traditionelle keramische Gewerbe. Dies geschah auch vor dem Hintergrund der Stilllegung vieler Eulereien in dieser Zeit. 1972 war Fries Mitbegründer und Mitarbeiter des Dokumentationszentrums Kannen­bäckerland e.V.

1985 wurde er krankheitsbedingt in den vorzeitigen Ruhestand versetzt und begann eine Autoren­tätigkeit. 1986 erschien seine Monographie „Alt-Höhr-Grenzhausen“. 1988 veröffentlichte er gemein­sam mit Klaus Klepper und Rolf Peter Schwickert das Buch „300 Jahre katholische Pfarrei Höhr-Grenzhausen“. Fünf Jahre später publizierte Heribert Fries mit „Kurrimurri“ gesammelte Erinnerun­gen an die Kannenbäckerei in Höhr-Grenzhausen.

Bis etwa 1997 arbeitete Fries weiter am Ausbau seines Foto- und Textarchivs sowie an Firmen­chroniken, Aufsätzen und Diavorträgen. Nach langjähriger Krankheit starb er am 16. Mai 2001.

Verfasser: Erna Fries

Erstellt am: 10.12.2014