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Adam Franz Lennig

Geb. 1803, gest. 1866.

Der konservative katholische Theologe Adam Franz Lennig wurde am 3. Dezember 1803 in Mainz geboren. Von 1824-26 studierte er orientalische Sprachen in Paris und Theologie in Rom. Nach der Priesterweihe kehrte er nach Deutschland zurück und wurde Geschichtslehrer am Mainzer bischöflichen Seminar, das aber bald darauf geschlossen wurde. Lennig ging daraufhin 1830 nach Bonn und besuchte dort theologische Vorlesungen. Im Jahr 1832 wurde er Pfarrer in Gaulsheim bei Bingen, und, nachdem er Lehrstühle für Exegese, Moral- und Pastoraltheologie in Gießen abgelehnt hatte, 1839 Pfarrer in Seligenstadt. 1845 wurde er in das Mainzer Domkapitel berufen und zwei Jahre später zum Official ernannt. Das Revolutionsjahr 1848 war eine bewegte Zeit für ihn. Zusammen mit dem Mainzer Theologen Johann Baptist Heinrich gründete er den ersten Piusverein Deutschlands und nahm im Oktober am Katholikentag teil, den er als eine Art Generalversammlung des Deutschen Katholischen Vereins betrachtete. 87 Abgeordnete des Vereins und über 100 führende Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, darunter viele Frankfurter Abgeordnete, wohnten dem Ereignis bei. Nach dem Tod des Bischofs Kaiser im Dezember war Lennig Kandidat der ultramontanen Partei, wurde jedoch nicht gewählt. Der neue Bischof Emmanuel von Ketteler ernannt ihn 1852 erst zum Generalvikar, und dann, im Jahr 1856 zum Domkapitular. Lennig starb am 22. November 1866 in Mainz.

Nachweise

Erstellt am: 24.08.2009
Autor: Florian Ferrebeuf
Verwendete Literatur:

  • Heinrich Reusch: "Lennig". In: Allgemeine Deutsche Biographie, Band 18, Leipzig 1875, S. 261-262.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen, 1808-1996, Biographischer Index, Marburg 1996.