Historische Dorfbefestigung Engelstadt
Um das ganze Dorf zog sich ab dem Spätmittelalter ein mit Rüstern (Ulmen) und einem undurchdringlichen Dickicht bepflanzter Dorfgraben. Außerdem umgab eine Mauer mit Türmen und einer Zugbrücke die am höchsten Punkt des Dorfes gelegene Mauritiuskirche aus dem 11. oder 12. Jahrhundert. Alle Scheunen des Dorfes waren im übrigen zur Gemarkung hin ausgerichtet, um so Schutz vor unliebsamen Eindringlingen zu bieten. Zwei Zugänge in den Ort, die "Schmittpforte" und die "Kirchpforte" waren jeweils von 4 Uhr morgens bis 9 Uhr abends geöffnet und durch einen Wächter geschützt. Als letzte Zufluchtsstätte der Bevölkerung diente die Kirche, die mit ihrer massiven Ummauerung zugleich als Wehrkirche genutzt wurde. 1830 wurden diese Ummauerung und die beiden Tore geschleift und 1850 schließlich alle Brücken über den Dorfgraben beseitigt sowie die Gräben zugeschüttet. Von der Ortsbefestigung ist nichts mehr zu sehen. Nur die Straßennamen "Am Pfortensacker", An der Kirchenpforte", "Im Dorfgraben" erinnern noch an die historische Ortsbefestigung von Engelstadt.
Nachweise
Verfasser: Wolfgang Höpp
Verwendete Literatur:
- Günter F. Hattemer: Buchbesprechung des Bildbandes "Engelstadt - Geschichte in Bildern und Dokumenten" von Erich Hinkel 2007. (http://www.hinkel-erich.de/Bibliographie%20Buchbesprechungen.htm).
Erstellt am: 30.11.2021