Frei-Laubersheim in Rheinhessen

Mittelalterliche Dorfbefestigung Frei-Laubersheim

Frei-Laubersheim, Panorama
Ortsansicht Frei-Laubersheim[Bild: Willi Matthes]

Der Ort hatte seit dem Spätmittelalter und der beginnenden Neuzeit einen den Ort "Freyleibersheim" (1507) umfassenden Dorfgraben vorzuweisen, der mit Effen (Ulmen, Rüster) und einem undurchdringlichen Dornengestrüpp bewachsen war.

Außerdem waren im historischen Frei-Laubersheim mindestens fünf Pforten (Dorftore) vorhanden:

  • Kirchenpforte im Nordosten.
  • Backhauspforte im Westen.
  • Lörcherpforte in der Nähe des Dorfgrabens.
  • Frohnpforte im südlichen Ortsbereich, die allerdings 1839 niedergelegt wurde.
  • Hammerpforte im Nordwesten. Die Straße dazu heißt heute "Rheingrafenstraße", früher war es die "Hammergasse".

Der Turm stammt vom Vorgängerbau aus dem 13. Jh., das Schiff wurde von der Gemeinde, Chor und Sakristei wurden vom Zehntherrn Kloster Tholey 1791/96 errichtet.[Bild: Harald Strube]

Außerdem gehörte zur Dorfbefestigung der freistehende romanische Kirchturm aus dem 13. Jahrhundert, der sich direkt an die katholische Pfarrkirche St. Mauritius anschloss: Der Turm hat vier Geschosse, und die unteren sind mit Ausnahme der Ostseite alle mit Schießscharten ausgestattet. Daraus lässt sich schließen, dass der Turm ursprünglich auch als mittelalterlicher Wehrturm dem weiteren Schutz des Ortes und als letzte Zufluchtsstätte seiner Bewohner in unruhigen politischen Zeiten dienen sollte.

Von der mittelalterlichen Dorfbefestigung ist heute außer dem Turm nichts mehr zu sehen, nur noch zu erahnen. Die Flurnamen "Vor der Kirchenpforte", "An der Backhauspforte", "An der Frohnpforte", "Der Dorfgraben", sowie die Straßenbezeichnungen "Backhauspforte", "Fronpforte" und "Kirchenpforte" erinnern an das Relikt aus dem Mittelalter.


Autor: Wolfgang Höpp

Verwendete Literatur

  • Digitales Flurnamenlexikon Rheinland-Pfalz.

Erstellt am: 01.04.2022