Historische Ortsbefestigung Gabsheim
Der Ort in einer Talsenke war schon seit dem Mittelalter mit einem ulmenbestandenen Dorfgraben umzäunt. Ulmen, auch Effen oder Rüster genannt, standen dort noch bis in die 1970er Jahre bis sie dem berüchtigten Ulmenkäfer zum Opfer fielen und und zum Leidwesen der Bevölkerung entfernt werden mussten.
Zur Ortsbefestigung gehörte auch die katholische Pfarrkirche St. Alban aus dem 14. Jahrhundert, die mit einem befestigten Friedhof versehen war. Darin konnten sich die Einwohner:innen in kriegerischen Zeiten flüchten, um sich sowie ihr Hab und Gut zu retten.
- Die spätgotische Hallenkirche befindet sich auf dem ehemals befestigten Friedhof.[Bild: Harald Strube]
Gabsheim hatte seit dem Spätmittelalter außerdem zwei abschließbare und bewachte Pforten (Tore) und zwar die "Oberpforte" am westlichen Ortsausgang in Richtung Biebelnheim und die "Unterpforte" im Osten aus Richtung Schornsheim.
Das zeigt der Ortsplan "Gabsheim vom späten Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert" noch ganz deutlich.[Anm. 1]
Über den beiden Toren befand sich jeweils ein Pfortenstübchen, in dem ein Wärter durchgehend Aufsicht führte.
Gabsheim hatte vermutlich seit Ende des 12. Jahrhunderts eine Burg, die im Westen der Gemeinde lag. Inwieweit diese zur Ortsbefestigung beitrug, ist weitestgehend unbekannt.
Viele Flurnamen aus dem Jahre 1831 deuten auf die ehemalige mittelalterliche Ortsbefestigung hin:
- Am Effenrech
- Am Dornpfadt
- An dem Oberthor
- Hinter dem Dorfgraben
Ergänzt durch die Straßenbezeichnungen "Ulmenstraße" und "Unterpforte".
Nachweise
Verfasser: Wolfgang Höpp
Verwendete Literatur:
- Digitales Flurnamenlexikon Rheinland-Pfalz
- Post, Richard: Gabsheim in der Mitte Rheinhessens. Landschaft, Geschichte, Dorfleben. Gabsheim 2016.
Erstellt am: 08.06.2022
Anmerkungen:
- Post, S. 156. Siehe dort die Skizze von G. Palzer von 1927, S. 86; umgezeichnet von R. Post. Zurück