Rüsterbaum

"Nun zeigt sie sich die Rüsterkrone

in einem zarten,hellen Grün,

im Dorf herum ich wohne,

will dieser Baum für uns erblühn".

                                                                        Peter Schreiber

So lautet die liebevolle Reminiszenz an den Baum Rheinhessens, der als das unverkennbare Symbol einer mittelalterlichen Dorfbefestigung gilt.
Diese bestand in Gundheim zunächst aus einer Dorfmauer, einem Wall und einem Graben. Diese mittelalterliche Wehranlage war außerdem mit Rüstern, auch Ulmen oder Effen genannt, bewachsen. Wall und Graben waren im Jahre 1887 an vielen Stellen im Ort noch erhalten.

Der "Obere Graben", der wohl vom ehemaligen Werkstattbereich des Autohaus "Hemer" entlang der Gartenreihe bis hinter der "Sonnenberg Straße" reichte, führte südlich des heutigen "Burghügels" bis in die "Dalbergstraße" hinein.

Als weiteres Element der Ortsbefestigung ist die sogenannte "Burg Gundheim" aus dem Jahre 1306 zu nennen, die heute nur als Ruine in Form von Mauerresten erhalten und in einigen Privatgärten noch zu sehen ist.
Die Burg war im Mittelalter rundum mit einem tiefen Graben umgeben, der im Osten und Norden in den Dorfgraben mündete. Im Südwesten des Ortes bildete der Dorfgraben zugleich aber auch den Burggraben.

Außerdem gab es hinter dem Graben zwei Dorftore, auch Pforten genannt, die als Schutz vor ungebetenen Gästen gedacht waren:

• Oberthor im Süden Dalsheim-Flörsheim zu.
• Westhofener Thor in Richtung Norden Westhofen.

Der Friedhof war ursprünglich ebenfalls stark befestigt und stand mit der von ihm westlich gelegenen Burg und der schon erwähnten Dorfumwallung in direkter Verbindung.

Die Straßenbezeichnungen "Am Graben" und die "Schlossgasse" erinnern neben den wenigen Überbleibseln der Burg noch an die mittelalterliche Befestigung des Ortes, der bereits schon 774 als "Guntheim" zum ersten Mal  urkundlich erwähnt wurde.