Hechtsheim in Rheinhessen

Mittelalterliche Ortsbefestigung Hechtsheim

Luftbild vom Ortskern in Hechtsheim[Bild: Alfons Rath]

Das Dorf war noch auf Plänen aus den Jahren 1781 und 1810 erkennbar seit dem Spätmittelalter von einem tiefen Dorfgraben und einer mit Effen (Ulmen, Rüster) befestigten Umwallung in Form eines unregelmäßigen Viereck umgeben. Die Befestigungsanlage entspricht in seinem ursprünglichen Verlauf den heutigen Straßenbezeichnungen Ringstraße, Kanalstraße, "Im Zuckergraben" und Synagogenstraße. In älteren Quellen wird ergänzend sogar von einer Dorfmauer berichtet.

Hechtsheim, oder "Hegsheim" wie der Ort 1485 am Beginn der Ortsumwehrung noch hieß, hatte ab dem 15. Jahrhundert vier Pforten, auch Tore genannt, vorzuweisen:

  • Nordtor oder auch Mainzer Pforte beim Anwesen "Alte Mainzer Straße" Nr. 21.
  • Grauelpforte (Gaupforte), das Südtor nördlich der Ringstraße in Richtung des untergegangenen Ortes Dulchinesheim und  Gau-Bischofsheim.
  • Heuerpforte, das Westtor beim Haus Nr. 32 in Richtung Bretzenheim, Marienborn und Klein-Winternheim gelegen.
  • Mönchspforte (Mörspforte), im Südosten des Ortes an der Morschstraße nördlich der Kanalstraße in Richtung Bodenheim vorhanden.

Diese Pforten gibt es heute nicht mehr. Wann sie entfernt und wann der Dorfgraben zugeschüttet wurde, ist unbekannt.

Außenansicht der römisch-katholischen Kirche St. Pankratius in Hechtsheim.[Bild: Alexander Wißmann]

Zur mittelalterlichen Ortsbefestigung gehörte auch noch die Wehrkirche St. Pankratius aus dem Hochmittelalter, die allerdings wegen Baufälligkeit 1752 abgerissen und 1752 durch eine barocke Kirche gleichen Namens ersetzt wurde. Nur deren ursprünglicher Wehrturm aus dem 12./13. Jahrhundert ist heute noch erhalten geblieben.

Die Heuerstraße, die Grauelstraße und die Straßenbezeichnung "Am Heuergrund" erinnern an die mittelalterliche  Ortsbefestigung von Hechtsheim.

Nachweise

Verfasser: Wolfgang Höpp

Verwendete Literatur:

Erstellt am: 07.07.2022