Görgeshausen im Westerwald

Post für Görgeshausen

Posthausschild der kaiserlichen Reichspost Thurn und Taxis 1770

Wie Schriftstücke im Mittelalter von und nach Görgeshausen transportiert wurden, ist nicht überliefert. Überhaupt muss man sich fragen, wieviel Görgeshausener als Landwirte überhaupt lesen und schreiben konnten. Selbst in Städten konnten bis zum Ende des Mittelalters nur 10-30 % der Bevölkerung mit dem ABC entwas anfangen. Um 1600 wurden überall in der Grafschaft Diez Schulen gegründet. Im Laufe dieser Entwicklung werden auch in Görgeshausen immer mehr Menschen des Schreibens kundig gewesen sein. So wird mancher Brief mittels der kaiserlichen Reichspost über Limburg und Montabaur Briefe erhalten haben. Näheres dazu ist aber nicht bekannt.

Im Jahr 1888 wird in der Schulchronik erstmals die Telegraphenverbindung erwähnt, die Görgeshausen mit der Welt verband. Über den Telegraphen bekamen die Görgeshausener beispielsweise die turbulenten Ereignisse mit, die nach dem Mord von Sarajewo zur Mobilmachung und zum Ausbruch des 1. Weltkrieges führten.

Nach dem 1. Weltkrieg sind erste Nachrichten zum Postdienst erhalten. Der erste Posthalter war Johann Burkard, der um 1929/30 eine Poststelle in der Grabenstraße unterhielt. Er bekam seine Post aus Diez. Im folgte Ferdinand Angela, der seine Poststelle in der Mittelstraße eröffnete. Als dritter Posthalter ist Alois Bendel belegt, der seine Poststelle in der erneut in der Grabenstraße hatte.

Heute müssen die Görgeshausener zur Postagentur in Nentershausen.

Verfasser: Stefan Grathoff

Veröffentlicht am: 01.06.2017

Verwendete Literatur:

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