Görgeshausen im Westerwald

Die Löwensteinhalle in Görgeshausen

Löwensteinhalle

Ihren Namen verdankt die Löwensteinhalle einem alten Grenzstein, der einst die Grenze zwischen der Grafschaft Diez und dem Kurfürstentum Mainz markierte und im Wald gefunden wurde.

Die 1,1 Millionen Mark teure Mehrzweckhalle wurde durch die Gemeinde Görgeshausen finanziert. Ca. 200.000 bis 300.000 Mark konnte durch Eigenleistung eingespart werden. Das Land steuerte 100.00 Mark, die Verbandsgemeinde Montabaur 25.000 Mark bei. Der Kreis beteiligte sich mit 15.000 Mark, die Görgeshausener Vereine mit 10.000 Mark. Viele Görgeshausener beteiligten sich selbst an den Bauarbeiten.

Die Planungen für das 700 Quadratmeter große Gebäude begannen 1977 unter dem leitenden Architekten Horst Horst Reichwein (Elz). Die Bauleitung an der Baustelle hatten die Görgeshausener Bürger Kurt Sprenger und Willi Classen. Nach vier Jahren Bauzeit war die Halle im Jahr 1981 fertiggestellt.

Der große Saal fasst 400 Personen, er ist gleichermaßen geeignet für sportliche, kulturelle und vereinsinterne Veranstaltungen. Für die Schulkinder stand damit auch eine Sporthalle zur Verfügung. Die Einweihung der Halle erfolgte 1982. Zu den Gratulanten gehörten Landrat Dr. Norbert Heinen, der Landtagsabgeordnete Karl Hoppe (Simmern) Verbandsbürgermeister Wilhelm Mangels, Vertreter der Nassauischen Sparkasse und der Kreissparkasse sowie Jagdpächter Edgar Henrich. Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde von der Kapelle »Bringos«, dem Männergesangverein »Concordia« und dem Frauenchor »Georgia«. Die Schulkinder musizierten gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und trugen Gedichte vor. Die Einsegnung der Halle nahmen der evangelische Pfarrer Peter Stenzel und der katholische Pfarrer Toni Sode vor.

Da man die neue Halle nach dem Hügel »Löwenstein« an der Heistenbacher Gemarkungsgrenze zu nennen gedachte, holten der damalige Bürgermeister Dieter Herz und der 1. Beigeordnete Edgar Henrich kurzerhand von dort einen Grenzstein, den »Löwenstein«, und stellten ihn in der Eingangshalle auf. Diese Zweckentfremdung des alten Grenzsteins hatte ein gerichtliches Nachspiel. Nach einigem Hin und Her einigte man sich einvernehmlich darauf, das Original des »Löwensteins« in der Eingangshalle zu belassen und im Wald auf Kosten der Gemeinde ein Duplikat aufzustellen.

Verfasser: Stefan Grathoff

Veröffentlicht am: 01.06.2017

Verwendete Literatur:

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