Görgeshausen im Westerwald

Der Sportplatz Görgeshausen

Sportplatz

Ein erster Sportplatz an der Limburger Straße wurde in den Jahren 1922-1926 errichtet. Zur Finanzierung wurde eine Waldbestand mit schweren Kiefern im Distrikt 1 veräußert. Die einsetzende Inflation machte unglücklicherweise den Verkaufserlös weitgehend zunichte. Entsprechend schleppend ging der Bau des Sportplatzes voran. Weitestgehend in Handarbeit mussten am oberen Ende Erdmassen von ca. 1,40 Höhe abgetragen und am unteren Ende wieder eingebaut werden.

Schließlich war ein Sportplatz fertiggestellt, der zwar nicht die erforderlichen Ausmaße aufwies und dessen Oberfläche ebenfalls nicht sehr anspruchsvoll gestaltet war, trotzdem aber den damaligen Sportvereinen lange Jahre zur Austragung ihrer Spiele diente. Im Jahre 1948 wurde der Sportplatz von der französischen Besatzungsmacht beschlagnahmt, die dort ein Tanklager errichtet. In der Schulchronik wird der Sachverhalt etwas anders dargestellt: »Anfang des Winters 1953 verlor Görgeshausen seinen Sportplatz, den die Franzosen beschlagnahmten, um ein Tanklager zu errichten.«

Am 21. Februar 1957 übernahm die Bundeswehr dieses Lager und die Gemeinde stellte gleichzeitig den Antrag auf Rückgabe des Sportplatzes. Die Sachverständigen der Übergabebehörden beanspruchten den Platz jedoch weiterhin und stellten der Gemeinde anheim, Verhandlungen mit dem Wehrbereichsamt zur Ersatzbeschaffung eines Sportplatzes aufzunehmen. Ein bereits eingeleitetes Enteignungsverfahren wurde daraufhin zurückgezogen.

Sportheim

Noch vor einer Entscheidung in dieser Angelegenheit hatte die Gemeinde Gelände in der Puhlwiese in der Absicht erworben, dort die künftigen Sportplatzpläne zu verwirklichen. Das Gelände wurde entwässert und mit Erdmassen aus dem Autobahnausbau-aufgeschüttet. Am 23. Oktober 1959 endete schließlich der Streit um die Entschädigung für die Enteignung des Sportplatzes. Von der Bundesvermögensstelle Gießen wurde eine Entschädigung in Höhe von 10.355,90 gezahlt. Zur Finanzierung eines neuen Sportplatzes reichte diese Summe freilich bei Weitem nicht aus.

Im Laufe des Jahres 1964 wendete sich plötzlich das Blatt. Die Bundeswehr benötigte zusätzliches Gelände zur Erweiterung des Depots. Nach langwierigen Verhandlungen wurde am 7. Dezember 1964 vertraglich vereinbart, dass die Bundeswehr als Gegenleistung für die Zurverfügungstellung des Geländes die Erdarbeiten für den neuen Sportplatz übernimmt. Am 21. April 1965 traf dann das Vorkommando der Pionierkompanie 303 Niederlahnstein mit Bagger, Raupen und LKW's ein. Das Füllmaterial wurde aus dem alten Steinbruch (Distrikt Steinverbot) gewonnen. Insgesamt 11 Soldaten waren über viele Wochen in Görgeshausen beim Sportplatzbau eingesetzt.
Der Sportplatz war 1968 bzw. 1969 fertiggestellt.

(Kopie 1)

Verfasser: Stefan Grathoff

Veröffentlicht am: 01.06.2017

Verwendete Literatur:

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