Hachenburg im Westerwald

Hachenburger Familiennamen

Nachstehend sollen einige ausgewählte alte Hachenburger Familien etwas näher vorgestellt werden. Neben den Alteingesessenen kamen auch immer wieder Neubürger nach Hachenburg. Dazu gehörten etwa Altstadt, Gehlert, Korb, Kroppach, Alpenrod, Kirburg u.a. sowie andere Orte der Grafschaft Sayn wie etwa Altenkirchen, Hamm, Birnbach und Flammersfeld. Etliche Familien kamen aber von weiter her aus anderen Westerwälder Gemeinden oder aus Orten am Rhein.

Bernkott

Seit 1461 ist Heiderich Bernkott von Welschenengsten in Hachenburg nachzuweisen. Er gehört einer Familie an, die sich vnach Welschenenest bei Olpe nannte und seit 1363 im Dienst der Herren von Isenburg im Westerwald anzutreffen ist. Heiderich übernahm 1461 in Hachenburg das Amt des Bürgermeisters. Heiderichs Enkelin Guta Bernkott und ihr Ehemann Dietrich von Heppenberg überließen 1529 ihrem Bruder Konrad Bernkott von Welschenengsten eine Hofstätte am Markt zu Hachenburg. Konrads Enkel Junker Johann Wilhelm Bernkott von Welschenengsten heiratete 1597 Christina von Diez. Sie war eine Tochter der Herzogin Anna von Sachsen, der zweiten Gemahlin des Prinzen Wilhelm von Oranien, und des Antwerpener Juristen Dr. Johannes Rubens, des Vaters des berühmten Malers. Johann Wilhelm, der in Langendernbach und Bruch an der Wied begütert war, überließ seinen Erbbesitz in Hachenburg seinem Bruder Heinrich Balthasar. Mit dessen Enkeln Georg Wilhelm und Ludwig Henrich Berkott von Welschenengsten erlosch 1661 das alte Adelsgeschlecht zu Hachenburg.
Die Witwe Catharina Magdalena von Bernkott geborene von Schrautenbach besaß 1662 ein adliges Haus mit einem Garten als Erbbesitz, das vor den Toren der Stadt stand: daß adelige hauß zu Haggenburgh sambt einen garten vor der stat gelegen. Zum Besitz der Familie gehörten auch einige Äcker, Wiesen und Gärten, von denen die Stadt keine Steuern (den Dritten Pfennig) einnahm.[Anm. 1] Das Haus stand vor der Unterpforte. Nach Gensicke[Anm. 2] kaufte der Amtsverwalter Johann Wilhelm Grün im Jahr 1665 "das Bernkottsche Haus" zu Hachenburg und ließ dessen Freiheit auf sein neu erbautes Haus übertragen. Nach Söhngen verkaufte Katharina Magdalena das Haus im Jahr 1666 dem Grafen Salentin Ernst von Manderscheid.[Anm. 3]

Bierbrauer

Zu den "führenden" Familien in der Stadt gehörten von 1461 bis weit ins 17. Jahrhundert die Bierbrauer. [Seite in Bearbeitung]

Brender

Brender aus Bendorf [Artikel in Bearbeitung]

Dersch (Burgmannenfamilie)

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Drucker

Feist Drucker war 1799 gräflicher Finanzrat in der Stadt.[Anm. 4] Herz Drucker betrieb 1788 den größten Weinhandel in der Stadt.[Anm. 5] Sein Haus verfügte über einen großen Weinkeller und stand in der Herrenstraße. Herz Drucker wurde zum Saynschen Finanzrat ernannt und nahm bis zu seinem Tod ein bedeutende Stellung in und außerhalb der Stadt ein.[Anm. 6] Sein Nachkomme, August Drucker, war 1840 Vorsteher der Hachenburger Judengemeinde,[Anm. 7] Er musste im April 1848, nachdem die Deutsche Revolution von 1848 eigentlich die Gleichstellung zwischen Juden und Christen gewährt hatte, diese förmlich einklagen.[Anm. 8] Als 1845 in Hachenburg der Industrieverein gegründet wurde [siehe dort], um die daniederliegende Wirtschaft wieder in Gang zu setzen, waren daran auch Georg Drucker und sein Neffe August Drucker beteiligt.[Anm. 9]

Emminghaus

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Freudenberg

Die dem reformierten Bekenntnis anhängende Familie stammte aus Freudenberg. Heinrich Freudenberg (geb. 1605), ein Pastor aus Freudenberg bei Siegen, war zusammen mit seinem Bruder Johannes (geb. 1607) im 30-jährigen Krieg (1618-1648) wegen seines Glaubens nach Hachenburg gezogen und dort 1631 gestorben. Seine Tochter heiratete 1628 den Hachenburger Kanzleisekretär Anastasius Hoffmann. 1631 zogen ihre beiden Brüder Heinrich und Johann ebenfalls nach Hachenburg.
Die Nachkommen der Brüder fassten in der neuen Heimat schnell Fuß. Ein Mitglied der Familie war 1699 Schützenkönig der St. Sebastians-Schützenbruderschaft und hat, wie üblich, ein silbernes Schild an der Königskette angebracht: "Den 20. Juli 1688 ist durch Herrn Phillip Ludwig Freudenberg hochgräfflicher Pöttingischer Rentmeister und Gerichtsschöff zu Hachenburg der Vogel abgeschossen worden – verehrt also dieses Wappen der erbahren Schützengesellschaft von S. Sebastian Bruderschafft."[Anm. 10] Wie angesehen manches Familienmitglied war, zeigt die Tatsache, dass Wilhelm Ludwig Freudenbergs (1698-1756) im Inneren der St. Bartholomäuskirche begraben wurde.
Der Gastwirt Johann Peter Freudenberg, im Jahr 1717 geboren (gest. 1785), war lange Jahre Bürgermeister und Pächter der Ziegelhütte. Er eröffnete 1750 das Gasthaus "Goldener Löwe".
Auf Vertreter der Familie geht die Gründung des "Bendorfer Eisenhammers" zurück. In Rotterdam wurde eine Eisenhandlung gegründet, die später die größte Europas war.
Philipp Freudenberg wurde am 8. Februar 1843 geboren. Er erhielt seine kaufmännische Ausbildung in den Raubacher Eisenwerken, die damals der Familie gehörten. Im Jahr 1873 gründete er in Colombo die Firma Messrs. Freudenberg & Cie. Er war dort Konsul und vertrat  den Norddeutschen Lloyd in Colombo und war Vizepräsident der Filiale Colombo der Royal Asiatic Society und der offizielle Korrespondent verschiedener wissenschaftlicher Vereinigungen in Deutschland. Sein Sohn nahm in Colombo das Amt eines Vizekonsuls ein.[Anm. 11].
Georg Wilhelm Freudenberg (1786-März 1828) hinterließ eine Ehefrau mit sechs Kindern. Das vierte Kind, Carl Johann, am 9. Mai 1819 geboren, besuchte nach dem Umzug der Mutter nach Neuwied die dortige Schule und ging dann als Lehrling nach Mannheim in die Lederhandelsfirma Heintze & Sammet. Er beteiligte sich dann an einer Gerberei und machte sich dann selbständig. 1849 begründete er die noch heute existierende Unternehmensgruppe Freudenberg mit Hauptsitz in Weinheim an der Bergstraße. Er starb 1909 in Weinheim.[Anm. 12]
In Hachenburg und Umgebung nahmen die Freudenbergs verschiedene Bergwerke in Betrieb, sodass sie den Ehrentitel "Bergrat" in der Familie führen durften.

Gebhardshain (Burgmannenfamilie)

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Gollershofen

Die von Gollershofen, die 1393 drei schrägrechtsgestellte Scheiben und ein Kreuz im linken Obereck und dann 1420 drei silberne mit schwarzen Dolchmessern belegte Scheiben im Schilde führten, werden erstmals 1373 urkundlich erwähnt. Salentin von Isenburg verpfändete 1393 Paulus von Gollershofen, Bürger zu Hachenburg, einen Hof in Dendert. Die Familie besaß bis vor 1600 den Hachenburger Hof zu Oberdreis bei Dierdorf. Die Familie stellte mehrfach Schultheißen zu Altenkirchen, Sayn und Vallendar.[Anm. 13]

Grün

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Tilman von Hachenburg

Tilman wurde um 1420 geboren. Ob der berühmte Glockengießer je in Hachenburg war oder gar hier wirkte, ist nicht gesichert und eher zu bezweifeln.[Anm. 14] Sicher scheint, dass Hachenburg der Herkunftsort seiner Vorfahren, vielleicht sogar seiner Eltern war. Tilmann ist als Bürger der Städte Andernach und Montabaur bezeugt. Als "Clockengusser" hat er zwischen 1440 und 1480 über 74 Glocken im mittelrheinischen Raum und im Westerwald Glocken für etwa 50 Kirchen gegossen. Über 40 Glocken sind erhalten, darunter in Kroppach, Höhn, Selters und Hadamar.[Anm. 15] Tilman scheint kurz nach 1479 gestorben zu sein. Die Stadt hat 1926 eine Straße (Tilmannstraße) nach ihm benannt.

Literaturhinweise zu Tilman von Hachenburg

  • Köster, Kurt, Meister Tilman von Hachenburg. Studien zum Werk eines mittelrheinischen Glockengießers. In: Jahrbuch der Hessischen Kirchengeschichtlichen Vereinigung 8 (1957), S. 1-206.
  • Köster, Kurt: neue Studien zu Meister Tilmann von Hachenburg und seinen Glocken. In: Jahrbuch der Hessischen Kirchengeschichtlichen Vereinigung 10 (1959). S. 77-91.
  • Köster, Kurt: Tilmann von Hachenburg. Nachlese zum Werk eines mittelrheinischen Glockengießers im Spätmittelalter. In: Jahrbuch der Hessischen Kirchengeschichtlichen Vereinigung 13 (1980), S. 1-28.
  • Poettgen, Jörg: Kölner Glockengießer in Hessen, in. Jahrbuch für Glockenkunde, Bd 1-2, Greifenstein 1989/90, 13-36.
  • Hemmerle, Bernhard: Erhaltene mittelalterliche Glocken im Kreis Limburg-Weilburg, MS, Villmar 1998.
  • Hemmerle, Bernhard: Erhaltene mittelalterliche Glocken im Westerwaldkreis, Ms, Villmar 2001.
  • Hemmerle, Bernhard: 550 Jahre Marienglocke der Liebfrauenkirche zu Hadamar, Hrsg.: Kulturvereinigung Hadamar/Verein zur Erhaltung der Liebfrauenkirche, Hadamar 2001.

Horhausen

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Ingelbach

Schöffenfamilie [Artikel in Bearbeitung]

Isengard (Burgmannenfamilie)

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Leuth

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Moller

Moller aus Oppenheim [Artikel in Bearbeitung]

Nayl

Von den Hachenburger Schöffenfamilien gingen die Nayl zum Landadel über. Der Hachenburger Bürger Gerhard Nayl trug 1316 den Hof Hummerich zu Marienhausen von Salentin von Isenburg zu Lehen. Er starb vor 1323 als Truchsess der Grafschaft Sayn. Ein jüngerer Gerhard Nayl von Hachenburg war 1323 bis 1332 Schultheiß in Hachenburg. Er erwarb 1332 den Hof Kundelbach. Sein Enkel Gerhard Nayl gen. Momhard war 1393 bis 1420 Schultheiß. Ein Gerhard Nail gen. Dens ist damals als Schöffe bezeugt. Gerhard, der 1422 mit Bela Bernkott von Welschenengsten verheiratet war, tauschte von den Grafen von Sayn 1427 die Hatterter Mühle (Sophienthal) gegen die Wiese Farrenau. Nach Hof und Mühle zu Hattert nannte sich fortan das Geschlecht Nayl von Hattert. Es führte drei goldene Nägel im roten Schild.
Durch Heiraten mit den von Bicken, von Heddesdorf, von Hausen, von Schonberg und von Heuchelheim wuchs die Familie ganz in den Kreis des niederen Adels. Mit Gerhards Enkel Wilhelm von Hattert (gest. bald nach 1523) ist das Geschlecht ausgestorben.[Anm. 16]

Offhausen

Schöffenfamilie [Artikel in Bearbeitung]

Riedesel zu Eisenbach - Hatzfeld (Burgmannenfamilie)

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Zum Burglehen der Familie [mehr].

Schönhals von Alpenrod (Burgmannenfamilie)

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Stahlhofen

Schöffenfamilie [Artikel in Bearbeitung]

Steinebach (Burgmannenfamilie)

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Widderbach (Burgmannenfamilie)

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Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.


Anmerkungen:

  1. HHStAW Abt. 2 Nr. 460. Zurück
  2. Gensicke S. 37. Zurück
  3. Söhngen S. 99 ff.; Gensicke S. 30 mit weiteren Einzelheiten zur Familie. Zurück
  4. Vgl. zu ihm Arnsberg, Familien S. 308. Vgl. Güth/Kempf/Frank S. 32f. Zurück
  5. HHStAW Abt. 1098 IV fol. 13 zit. nach Gensicke, Geschichte S. 66. Zurück
  6. Güth/Kempf/Frank 2002 S. 53f. Zurück
  7. Arnsberg, Gemeinden S. 309. Zurück
  8. Jungbluth/Pollmann, Juden S. 254. Zurück
  9. Güth/Kempf/Frank S. 48. Zurück
  10. Struif, Hachenburg S. 142. Zurück
  11. Auszug aus"Twentieth Century Impressions of Ceylon", Lloyd's Great Britain Publishing Co., Ltd., 1907 edited by Arnold Wright. Zurück
  12. Gensicke, Geschichte S. 38 und 84 mit zahlreichen Literaturhinweisen; Vom Leben S.102f.; Struif, Hachenburg S. 144f.; Kwasnik/Trautmann, Denkmäler S.22; Heuzeroth Löwenwirt  Zurück
  13. Gensicke S. 33. Zurück
  14. Vgl. Poettgen S. 26. Zurück
  15. Struif, Hachenburg S. 38f.; Römheld, ev. Kirchengemeinde S.98; Köster, Tilman S.1ff.; Gensicke, Stadt Montabaur S. 111. Zurück
  16. Gensicke S. 32. Zurück