Dittelsheim in Rheinhessen

Redaktioneller Hinweis: Der nachfolgende Text stammt aus der Publikation "Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart" von Karl Johann Brilmayer, die 1905 erschienen ist. Brilmayer gab keine Belege an und die Aussagen sind auch nicht von der Redaktion überprüft worden. Im Allgemeinen gilt Brilmayer aber als recht zuverlässig. Bei einer Benutzung Brilmayers für eine Veröffentlichung sollten die Angaben im Detail überprüft werden.


Dittelsheim bei Karl Johann Brilmayer

Dittelsheim lag im Wormsgau. Es hieß früher Dietelsheim (775), Titelsheim (777), Ditelensheim (1229), Dittelnsheim (1278), Didelsheim (1299), Dudelsheim (1358), Dittilsheim (1369), seit dem 15. Jahrhundert meist Dittelsheim. In Schenkungen an das Kloster Lorsch kommt der Ort urkundlich schon im Jahr 775, an das Kloster Fulda 777, an die Abtei Hornbach im Bistum Metz 827 vor. Im Jahr 1358 beurkundet der Abt Heinrich von Fulda, dass das Kloster Fulda unter anderem Dittelsheim von den Grafen Johann und Emich II. von Nassau (Söhnen einer Leiningen) wiederlöslich gekauft habe. Im Jahr 1403 übergibt die Gräfin Anna von Katzenellenbogen und Nassau ihrem Sohn Johann III. von Katzenellenbogen ihr Lösungsrecht an Dittelsheim. Der Ort hatte seine eigenen Vogtsherren, die den Beinamen von Dittelsheim führten. Doch müssen auch andere schon zuvor am Ort teilgehabt haben, denn im Alzeyer Saal- und Lagerbuch von 1429 heißt es, dass dem Pfalzgrafen ein Teil zu Dittelsheim an dem Gerichte, an der Rede und den Fastnachtshühnern gehöre. Ein weiteres Viertel kaufte im Jahr 1489 der Kurfürst Philipp um 190 Gulden, 1571 Friedrich III. ein Achtel von Martin von Wachenheim um 300 Gulden; die übrigen Teile kamen 1602 und 1606 unter Kurfürst Friedrich IV. durch Kauf von dem Kämmerer Eberhard von Worms an die Pfalz. So war das ganze Dorf pfälzisch und blieb es bis zur französischen Okkupation. Es gehörte zum Oberamt Alzey.