Bibliothek

Franz Joseph Brunck von Ludwig Hellriegel

Franz Joseph Brunck (1787-1848)

Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung, geb. 1787, gest. 1848.

Franz Joseph Brunck wurde am 7. März 1787 im pfälzischen Winterborn geboren. Seine Familie besaß ein Gut im rheinhessischen Fürfeld, das er seit 1812 sehr erfolgreich bewirtschaftete. Von 1814-1836 war er Bürgermeister der Gemeinde und trieb während dieser Zeit die Umstellung von der althergebrachten Dreifelderwirtschaft zum freien Fruchtwechsel voran. Auf seine Initiative hin wurde auch ein gemeinsames Schulhaus für katholische und evangelische Kinder errichtet. Als liberaler Abgeordneter in der Zweiten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen setzte er sich immer wieder für die Erhaltung der rechtlichen Privilegien ein, die den linksrheinischen Gebieten als Erbe der französischen Besatzung geblieben waren. Daneben war er seit 1837 Vizepräsident des landwirtschaftlichen Vereins der Provinz Rheinhessen. Im März 1848 nahm Brunck an der Heidelberger Versammlung teil und wurde anschließend ins Vorparlament berufen. Als Mitglied des Fünfzigerausschusses war er an der Vorbereitung der Wahlen zur Nationalversammlung beteiligt und zog im Mai 1848 als Abgeordneter des Wahlkreises Bingen in die Paulskirche, wo er sich der linksradikalen Fraktion „Donnersberg“ anschloss. Anders als die meisten Abgeordneten hatte er als Landwirt weder studiert, noch gehörte er der Klasse der adeligen Gutsbesitzer an. Er starb am 21. Oktober 1848 in Frankfurt am Main.

 

Nachweise

Verfasser: Sarah Schrade

Literatur:

  • Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820-1930. Darmstadt 1980, S. 75.