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Nikolaus Nack

Kaufmann, Weinhändler und Bürgermeister von Mainz 1842 – 1860, geb. 1786, gest. 1860.

Der angesehene Mainzer Kaufmann Nikolaus Nack gehörte seit 1831 dem Mainzer Stadtrat an und hatte seit 1831 das Amt eines ehrenamtlichen Beigeordneten inne. Am 1. April 1842 wurde er zum Bürgermeister gewählt, im gleichen Jahr fand die erste deutsche Industrieausstellung in Mainz statt und wurde der "Verein zur Erforschung der rheinischen Geschichte und Altertümer" (der heutige Mainzer Altertumsverein) gegründet. 1858 wurde Nack vom Großherzog zum Oberbürgermeister ernannt.
In seine Amtszeit fiel das Revolutionsjahr 1948, in dem es ihm gelang, zwischen dem preußischen Militär und der Bürgerwehr zu vermitteln und größeres Blutvergießen zu vermeiden. Im gleichen Jahr fand in Mainz der erste deutsche Katholikentag statt. 1853 wurde in Mainz die Gasbeleuchtung eingeführt; außerdem wurden das Kurfürstliche Schloß wiederherstellt und der Kästrich bebaut. 1853 erhielt Mainz den ersten direkten Eisenbahnanschluß mit Eröffnung der Strecke vom Bahnhof am Holztor in der Rheinstraße bis Oppenheim, später bis Worms; 1859 wurde die Linie Mainz-Bingen in Betrieb genommen. 1852 wurden das Römisch-Germanische Zentralmuseum und die Marienschule (das spätere Willigis-Gymnasium) eröffnet. Ebenfalls in Nacks Amtszeit ereignete sich die verheerende Katastrophe der Pulvertum-Explosion des Jahres 1857, als über 100 Menschen den Tod fanden und zahlreiche Häuser im Bereich von Kästrich, Gaugasse und Stephansberg zerstört wurden. Nikolaus Nack verstarb im Amt am 5. Mai 1860.

Nachweise

Verfasser: Hedwig Brüchert

Quelle: 2000 Jahre Mainz - Geschichte der Stadt digital