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Batzen

Mittelalterliches Zahlungsmittel.

Schweizerische, süddeutsche und oberitalienische Silbermünzen zu 4 Kreuzern, die Ende des 15. Jahrhunderts eingeführt wurden, als die Groschen in der Schweiz und Süddeutschland knapp geworden waren. Die Herleitung der Benennung »Batzen« oder »Rollbatzen«, wie die frühe zeitgenössische Bezeichnung lautete, ist bis heute umstritten. Früher wurde der Münzname meist aus der Bezeichnung für das Berner Wappentier »Bätz« (Bär) abgeleitet, denn in Bern wurden 1492 zum erstenmal Batzen geprägt. In neuerer Zeit gewinnt die pejorative (abwertende) Deutung im Sinne von »Dreckklumpen« an Bedeutung.

Schon bald wurden die Batzen in großen Mengen, aber auch in unterschiedlichen Münzfüßen geprägt, zudem verschlechterte sich der Feingehalt zunehmend. Dies führte in süddeutschen Städten mehrfach dazu, dass die Münzsorte mit Verboten abgewehrt wurde. Obwohl sich auch die Esslinger Reichsmünzordnung 1524 gegen den Batzen aussprach, verbreitete sich dieser bis nach Preußen, wohl wegen seines praktischen Nutzens im Handel. Er wurde auch in Mehrfachnominalen ausgebracht, vor allem als Drei- und Sechsbätzner. Nach der Augsburger Reichsmünzordnung von 1559 wurden in Süddeutschland Halbbatzen im Wert eines rheinischen Albus in großen Mengen bis ins 17. Jahrhundert geprägt. In der Schweiz wurde der Batzen als Währungsnominal bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts beibehalten. Dort war er meist mit einem Lilienkreuz auf der Vs. und dem Kantonsschild auf der Rs. versehen. In Süddeutschland herrschte die Darstellung des Landesschilds und des (einköpfigen) Adlers als Münzbild des Batzens vor.

 

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