Jugenheim in Rheinhessen

Die Jugenheimer Ortsbefestigung

Ansicht von Jugenheim, Gemälde von Ende des 18. Jahrhunderts.

Eng zog sich ein dreifacher, nur auf einer kurzen Strecke zweifacher Wall um den Ort; vor jedem der Wälle lag ein Graben. Um die vier Ecken des Dorfes führten die Wälle und Gräben in abgerundeten Linien. Um die Kirche herum hatte die Umwallung eine Ausbuchtung nach Norden. Bäume und Büsche krönten die Wälle und auch der äußere Grabenrand hatte Baumpflanzung. Die Umwallung wurde von mehreren Wasserläufen durchschnitten. Zwei gingen von den beiden Weeden, der obersten und der untersten, die im Dorf lagen, aus. Einer war der Flutgraben. Vermutlich konnten dadurch die Gräben unter Wasser gesetzt werden. Die Umwallung durchbrachen drei Tore, die Oberpforte, die Niederpforte und die Angerpforte. Die Form der Oberpforte entspricht der des Oberbrücker Tores im Ingelheimer Stadttel Oberingelheim aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Seit 1818 wurden Gräben und Wälle eingeebnet und als Ackerland versteigert. Von der Umwallung und den drei mittelalterlichen Toren ist nichts erhalten. Allerdings erinnern die Geländeformen und die Führung der Wege noch an den Verlauf der Ortsbefestigung sowie die Flurnamen "Im Dorfgraben" oder "Vor der Unterpforte".

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung: mk

Verwendete Literatur:

  • Dittscheid, Hans-Christoph; Glatz, Joachim: Jugenheim in Rheinhessen. Neuss 1992. (Rheinische Kunststätten 261)

Aktualisiert am: 28.08.2014